Ein Seilzug ist eine einfache Maschine, die dem Heben von Lasten oder der Übertragung von Kräften dient (Seiltransmission).
Ein Seilzug besteht aus einem Zugseil und eventuell Tragseilen, aus festen und eventuell losen Rollen, manchmal auch aus Wellrädern und Seilwinden.
Werden lose Rollen eingesetzt, fungiert der Seilzug als Flaschenzug und verringert durch seine Konstruktion die aufzuwendende Kraft.[1] Wie stark die aufzuwendende Kraft sinkt, hängt von der Einscherung ab. Die Einscherung gibt die Anzahl der tragenden Seile an. Je mehr tragende Seile es gibt, desto geringer ist die aufzuwendende Kraft, aber desto mehr Seil muss für eine bestimmte Hubhöhe gezogen werden.
Wenn das Seil zum Schutz und zur Vermeidung von Umlenkrollen in einer Hülle geführt wird, wie etwa bei der Fahrradbremse, spricht man von einem Bowdenzug.
Seilzüge gehören nach DIN 15100 zu den Serienhebezeugen, die in handbetriebene und kraftbetriebene wie den Elektroseilzug eingeteilt werden.
Elektroseilzüge kommen meist in der Industrie zum Einsatz, oft als Teil von Krananlagen. Dabei wird das Hubwerk von einer Laufkatze getragen. Im Einsatz als Laufkatze unterscheiden sich Seilzüge je nach Krantyp in Einschienenkatzen für Einträgerkrane und Zweischienenkatzen für Zweiträgerkrane.[2] Elektroseilzüge sind heute oft modular aufgebaut, sodass sich aus standardisierten Bauteilen verschiedene Seilzugvarianten zusammensetzen lassen.
Zur Bühnenmaschinerie gehört ein System von Seilzügen als Hebevorrichtungen hauptsächlich für Dekorationen, siehe Zug (Theater). Seilzüge spielen auch eine wichtige Rolle beim Krafttraining, siehe Kabelzug (Trainingsgerät).
Durch die Umlenkrollen verteilt sich die Gesamtkraft gleichmäßig auf die einzelnen Seilabschnitte und die Seilkraft ergibt sich über den Kehrwert ihrer Anzahl.