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Als Sekundärkrater werden in der Astronomie und Planetologie kleine Einschlagkrater auf einem Planeten oder Mond bezeichnet, die bei einem großen Impakt als Nebenprodukt entstehen.
Entstehung eines Kraters mit zentraler Ringstruktur
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Sie können zweierlei Ursachen haben:
- herausgeschleuderte Impakt- oder Gesteinsbrocken während des Einschlags
- das Zerplatzen des großen Einschlagkörpers in mehrere Teile knapp vor dem Einschlag.
Auf Monden und anderen Himmelskörpern ohne Gashülle kommt fast nur die erste Ursache in Frage. Beim Durchdringen einer Atmosphäre hingegen sind die Vorgänge vielfältiger:
- Kleine Meteoroide, die z. B. die Erde treffen, verglühen oder zerplatzen in großen Höhen
- Mittelgroße Objekte erhitzen sich erst später und zerplatzen dadurch erst in tieferen Höhen. Die aus den kleineren Bruchstücken entstehenden Sekundärkrater verteilen sich i.a. zufällig im Umkreis.
- Größere Objekte ab einigen 100 Tonnen werden vom Luftwiderstand erst spät abgebremst und erreichen die Erdoberfläche - je nach ursprünglicher Bahn im Sonnensystem - mit 10 bis 70 km/s. Beim Aufprall dringen sie ins Gestein ein und verdampfen augenblicklich. Das umliegende Material wird weggesprengt und erzeugt einen kreisrunden Explosionskrater, unabhängig vom Einschlagwinkel. Das ausgeworfene Material bildet um den neuen Krater herum die sogenannte Ejektadecke. Enthält es hingegen größere Brocken, bilden sich auch Sekundärkrater. Diese Situation ist im mittleren Bild rechts zu sehen.
Bei einer größeren Anzahl von Bruchstücken können auch kleine Kraterreihen entstehen.
Literatur und Quellen
- Eugene Shoemaker, Margit Röser: Kollision fester Körper, Kapitel 4 in K. Beatty et al, Die Sonne und ihre Planeten. Physik-Verlag, Weinheim 1983
- J. Pohl, H. Gall: Bau und Entstehung des Ries-Kraters. Geologica Bavarica, Vol. 76, Munich, 1977
- Zur Skizze: User Vesta (2005) und R. Hüttner, H. Schmidt-Kaler, Die Geologische Karte des Rieses 1:50000, mit Erläuterungen zur Entstehung des Kraters. Geologica Bavarica, Vol. 104, Munich, 1999.