Thomas F. Stocker (* 1959 in Zürich) ist ein Schweizer Klimaforscher.
1987 schloss er sein Studium der Umweltphysik an der ETH Zürich mit dem Doktorat ab. Danach war er am University College London, an der McGill University und an der Columbia University tätig. Seit 1993 ist er Professor am Physikalischen Institut der Universität Bern, wo er die Abteilung für Klima- und Umweltphysik leitet. Sein Team beschäftigt sich damit, vergangene und zukünftige Klimaveränderungen zu modellieren, wozu unter anderem Eisbohrkerne aus der Antarktis und Grönland herangezogen werden.
Seit 1998 wirkt er an den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) mit. 2008 wurde er Ko-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe I (Wissenschaftliche Grundlagen),[1] ein Amt, das er bis September 2015 bekleiden wird.[2] Zusammen mit der Arbeitsgruppe II legte er 2012 den Special Report for Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation (SREX) vor, in dem der Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und Extremwetterereignissen untersucht wurde.[3][4] Der Schweizer Bundesrat schlug Stocker im Februar 2015 als Nachfolger von Rajendra Pachauri für den IPCC-Vorsitz vor. Gewählt wurde jedoch Hoesung Lee.[5]
Stocker ist Mitglied der Academia Europaea und der American Meteorological Society sowie korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz[6]. 2012 wurde er zum Fellow der American Geophysical Union und 2016 zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.[7] 1993 wurde er mit dem Nationalen Latsis-Preis ausgezeichnet,[8] 2009 mit der Hans Oeschger Medal der European Geosciences Union.[9] Für 2017 wurde ihm der Marcel-Benoist-Preis zugesprochen.
Personendaten | |
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NAME | Stocker, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | Stocker, Thomas F. |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Klimaforscher |
GEBURTSDATUM | 1959 |
GEBURTSORT | Zürich |