Tiefebene auf dem Mars | ||
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Utopia Planitia | ||
Blick vom Lander Viking 2 auf die Tiefebene Utopia. | ||
Position | 50° N, 118° O | |
Ausdehnung | 3200 km | |
Geschichte | ||
Alter | 4200000000 Jahre | |
Eponym | Griechisch für Nirgendland |
Utopia Planitia ist eine größere Tiefebene auf dem Planeten Mars und Bestandteil von dessen nördlicher Tieflandhemisphäre.
Das Zentrum der Utopia-Tiefebene liegt bei 49,7° nördlicher Breite und 118° östlicher Länge. Sie erstreckt sich größtenteils nach Osten und Westen; ihr größter Durchmesser beträgt 3200 Kilometer. Südöstlich grenzt sie an Elysium Planitia. Der Name Utopia – griechisch Nirgendland – wurde 1973 von einem klassischen Albedomerkmal der früher nur von der Erde aus erforschbaren Marsoberfläche übernommen und bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von Thomas Morus.
Am 3. September 1976 landete in Utopia Planitia der Lander der Raumsonde Viking 2 westlich des östlichen Kraters Mie – dem bedeutendsten Einschlagkrater in Utopia – und lieferte bis zum Jahr 1980 Fotos und wissenschaftliche Daten von der Marsoberfläche. Mit seinem Bodenradar SHARAD hat die amerikanische Marssonde Mars Reconnaissance Orbiter große Mengen Wassereis im Untergrund von Utopia Planitia entdeckt. Die unterirdische Eisschicht ist zwischen 80 und 170 Meter dick und liegt nur ein bis zehn Meter unter der Oberfläche.[1]
Es wird als recht wahrscheinlich angenommen, dass die Tiefebene Utopia Planitia selbst ebenfalls ein Einschlagkrater ist. Vor etwa 4,2 Mrd. Jahren wurde der Mars von einer Reihe großer Asteroiden getroffen, mit Durchmessern zwischen 180 km und 460 km (zum Vergleich: Der vermutlich für das Aussterben der Dinosaurier vor 65 Mio. Jahren verantwortliche Asteroid hatte einen Durchmesser von nur etwa 10 km und hat im Golf von Mexiko am Rande der Yukatan-Halbinsel den etwa 180 km durchmessenden Chicxulub-Krater hinterlassen).[2][3]
In der Fernsehserie „Star Trek“ befinden sich dort (auf der Oberfläche und im Orbit) die Utopia-Planitia-Flottenwerften, eine große Ansammlung von Raumstationen, Schiffswerften und Wartungsanlagen der Vereinten Föderation der Planeten, in der u. a. die Raumschiffe USS Enterprise NCC-1701-D und USS Voyager vom Stapel liefen.