Die Wolfgang-Paul-Vorlesungen finden alle zwei bis drei Jahre an der Universität Bonn statt. Finanziert aus dem Nachlass des Bonner Nobelpreisträgers für Physik Wolfgang Paul und organisiert von der Alexander von Humboldt-Stiftung, werden hierzu Physiker von Weltrang eingeladen, die an ein oder zwei Tagen jeweils eine Gastvorlesung halten.
Wolfgang Paul stiftete mit einem Brief vom 18. November 1991 die Hälfte seines Nobel-Preisgeldes für eine "Wolfgang-Paul-Stiftung" zur Förderung internationaler Beziehungen, als Dank für die - Zitat aus dem Stiftungsbrief: - "Unabhängigkeit und materielle Hilfe, die ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit an der Universität Bonn gefunden habe".[3] Die Verwaltung der Stiftung erfolgt durch die Alexander von Humboldt-Stiftung. Stiftungsziel ist Zitat aus dem Stiftungsbrief:
"Aus dem Zinsertrag soll jährlich oder besser jedes zweite Jahr ein international herausragender Physiker für eine Gastvorlesung an das Physikalische Institut der Universität Bonn eingeladen werden."[3]
Die Vorlesungen, dabei primär die Aufenthaltskosten des Gastdozenten, werden aus den Zinsbeträgen bezahlt. Die Auswahl des Dozenten treffen der derzeitige Inhaber von Pauls Lehrstuhl, der Bonner Fachgruppenvorsitzende und der Physikgutachter der Humboldt-Stiftung.[3] Die Vortragenden sind stets auch Träger des Humboldt-Forschungspreises. Die Vorlesungen finden im Wolfgang-Paul-Hörsaal der Universität vor etwa 500 Zuhörern statt.
Als Vorbild nannte Paul die renommierten Vorlesungsreihen der Morris Loeb Lectures an der Harvard University, der Fermi Lectures an der University of Chicago und der van Vleck Lectures an der University of Minnesota.