Yuri Svirezhev ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), Juri Michailowitsch Swireschew; * 22. September 1938 in Bulatnikowo bei Murom, Oblast Wladimir; † 22. Februar 2007 in Potsdam) war ein russischer Physiker und Ökologe.
Als Sohn des bekannten Chirurgen Michail Swireschew (1917–1967) und der Lehrerin Ewdokia absolvierte er 1955 das Gymnasium in Wladimir. Danach besuchte er das Moskauer Institut für Physik und Technik, wo er einen Abschluss 1961 in den Fächern Mathematik und Mechanik hatte. Seine Graduierung erlangte er im gleichen Institut im Jahre 1964.
Ab 1964 arbeitete er mit Professor Nikolai W. Timofejew-Ressowski in Obninsk am Institut für Medizinische Radiologie. Weiterhin hörte er Vorlesungen an der Fakultät für Biologie an der Staatlichen Universität Moskau. Damit spezialisierte er sich für Problemstellungen der Mathematik und Biologie. Mit seinen Arbeiten über die Genetik von Populationen gewann er 1967 einen Preis der Leopoldina.
Ab 1969 arbeitete er im Rahmen des sowjetischen Raumfahrtprogramms in der Abteilung für biomedizinische Fragen. Danach wechselte er 1970 an das Moskauer Institut für Medizinische und Biologische Probleme, wo er sich bis 1976 mit Fragen von Langzeitflügen im Weltraum beschäftigte. Seine dafür entwickelten Theorien gingen in die Ausführung mehrerer Langzeitflüge ein.
Seit 1972 arbeitete er bis 1978 in einer US-amerikanisch-sowjetischen Gruppe für Biologie und Medizin im Weltraum. In diesen Jahren schlug er ein Modell der Prozesse der Biosphäre vor, welches auf den Konzepten der klassischen russischen Schule fußte. Dieses Modell wurde 1979 in einer Publikation mit dem Titel Mathematical Modelling of Global Biosphere Processes vorgestellt, welches lange Zeit eine der wichtigsten Darstellungen auf diesem Gebiet darstellte.
Im Jahre 1972 erlangte er seine Promotion für Physik und Mathematik und 1977 wurde er zum Professor für Mathematik und Mechanik an der Moskauer Staatsuniversität ernannt. Seit 1976 leitete er das neu gegründete Labor für Mathematische Ökologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Von 1979 bis 1985 gehörte er dem Beraterkomitee von SCOPE (Scientific Committee on Problems of Environment) an.
Im Rahmen dieser Beratertätigkeit gehörte er zu den aktivsten Mitgliedern, die 1985 eine Studie über die Folgen eines nuklearen Krieges mit dem Titel Ecological and and Demographic Consequences of Nuclear War herausgaben. Die deutsche Ausgabe wurde unter dem Titel Götterdämmerung 1991 in Berlin veröffentlicht. Als in der Sowjetunion Mitte der 1980er Jahre Pläne zur Diskussion standen, die nördlichen Flüsse in die Wolga und das Kaspische Meer umzuleiten, zeigte er die grundsätzlichen Schwächen dieses Projektes auf.
Im Jahre 1989 nahm er eine Einladung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften an, dort eine Gruppe für internationale ökologische Modellierung aufzubauen. Als Ergebnis der Tätigkeiten dieser Gruppe wurde ein theoretisches Modell für die Klimarisiken in 19 Regionen Ungarns aufgestellt. Die ungarische Akademie ehrte ihn dafür im Jahre 1991 mit der Verleihung der Szecseny-Medaille.
Er nahm 1992 eine Einladung aus Deutschland an, die Abteilung für Integrierte Systemanalyse am neu gegründeten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zu leiten, was von nun an seine Haupttätigkeit darstellte. 1993 wurde ihm von der Russischen Akademie der Wissenschaften die Timofejew-Resowski-Medaille verliehen. Er veröffentlichte mehr als 250 Arbeiten, die sich mit den Themen seiner Arbeitsgebiete befassten.
Personendaten | |
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NAME | Svirezhev, Yuri |
ALTERNATIVNAMEN | Свирежев, Юрий Михайлович (russisch); Swireschew, Juri Michailowitsch (russisch, transkribiert) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Physiker und Ökologe |
GEBURTSDATUM | 22. September 1938 |
GEBURTSORT | Bulatnikowo bei Murom, Oblast Wladimir |
STERBEDATUM | 22. Februar 2007 |
STERBEORT | Potsdam |