Asteroid (42355) Typhon | |
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Eigenschaften des Orbits (Animation) | |
Orbittyp | Zentaur |
Asteroidenfamilie | nicht bekannt |
Große Halbachse | 38,068 AE |
Exzentrizität | 0,5396 |
Perihel – Aphel | 17,526 AE – 58,61 AE |
Neigung der Bahnebene | 2,429° |
Siderische Umlaufzeit | 234,88 a |
Physikalische Eigenschaften | |
Mittlerer Durchmesser | ~ 134 ± 13 km |
Albedo | 0,10 ± 0,02 |
Rotationsperiode | 3,66 h oder 4,35 h |
Absolute Helligkeit | 7,20 mag |
Geschichte | |
Entdecker | NEAT |
Datum der Entdeckung | 5. Februar 2002 |
Andere Bezeichnung | 2002 CR46 |
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(42355) Typhon, auch bekannt unter der vorläufigen Bezeichnung 2002 CR46, ist ein Asteroid aus der Klasse der Zentauren, der am 5. Februar 2002 durch das NEAT-Programm am Palomar Observatory entdeckt wurde. Am 15. Februar 2006 wurde die Entdeckung eines Mondes bekanntgegeben – es handelt sich hierbei um die erste Entdeckung eines Doppelsystems in der Klasse der Zentauren.
Typhon hat einen Durchmesser von etwa 134 km, eine absolute Helligkeit von 7,20 mag und eine geometrische Albedo von 0,1. Das Perihel des Kleinplaneten befindet sich bei 17,53 AE und damit innerhalb der Uranus-Bahn, das Aphel dagegen bei 58,6 AE und damit weit außerhalb der Bahn des Pluto – 2002 CR46 kreuzt daher während seines 234,88-jährigen Umlaufs die Bahnen von zwei Planeten. Über seine Masse ist derzeit noch nichts bekannt.
(42355) Typhon I (Echidna) (provisorische Bezeichnung S/2006 (42355) 1) wurde nach einer Gestalt der griechischen Mythologie – Echidna – benannt. Der Mond wurde im Rahmen eines Programms zur Ermittlung der Häufigkeit von Mehrfachsystemen im äußeren Sonnensystem mit der HST-Kamera des Hubble-Teleskops entdeckt und der Öffentlichkeit am 15. Februar 2006 bekanntgegeben. Er hat einen Durchmesser von 78 ± 8 km und wurde in einer Entfernung von 1300 km entdeckt. Bahndaten und Masse konnten bisher noch nicht bestimmt werden.
Die Zentauren sind häufigen nahen Begegnungen mit den großen Planeten ausgesetzt, so dass bisher die Überlebenswahrscheinlichkeit von Mehrfachsystemen in dieser Asteroidenklasse als gering angesehen wurde. Der Mond wurde jedoch bei einer Untersuchung von nur 8 Zentauren gefunden – die tatsächliche Häufigkeit von Mehrfachsystemen kann allerdings erst durch weitere theoretische Analysen und eine vergrößerte Datenbasis durch die genauere Beobachtung weiterer Zentauren ermittelt werden.
Die gängigen Theorien der Kometenentstehung sehen in den Zentauren der äußeren Planeten Uranus und Neptun die Vorläufer der kurzperiodischen Kometen. Die Entdeckung eines Satelliten in dieser Asteroidenklasse wirft daher die Frage nach möglichen Satelliten von Kometen auf – allerdings wurde bisher noch kein „Kometenmond“ entdeckt. Falls die Häufigkeit von Mehrfachsystemen unter den Zentauren tatsächlich größer sein sollte als bisher angenommen, so ist auch unter den (kurzperiodischen) Kometen ein signifikanter Anteil von Mehrfachsystemen zu erwarten.
Der Asteroid wurde nach dem Riesen Typhon aus der griechischen Mythologie benannt.