Anders Celsius

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Anders Celsius

Anders Celsius (Aussprache: [ˌanːdəʂ ˈsɛlːsiɵs], * 27. Novemberschwed. / 7. Dezember 1701greg. in Uppsala; † 25. Apriljul./ 6. Mai 1744greg. ebenda)[1][2] war ein schwedischer Astronom, Mathematiker und Physiker.

Leben

Anders Celsius wurde 1701 in Uppsala geboren und entstammt einer Adelsfamilie vom Gut Doma in Ovanåker. Er studierte an der Universität Uppsala und wurde dort 1730 Professor. Im Jahr 1733 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[3] Ab 1734 war er auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[4] 1739 und 1743 amtierte er als Rektor der Universität Uppsala.

1736 nahm Celsius an einer Expedition zur Vermessung der Form der Erde teil. 1741 stellte er das erste schwedische Observatorium in Uppsala fertig. Er war außerdem auch Poet und Autor populärwissenschaftlicher Literatur.

Celsius war der Erste, der die Helligkeit von Sternen messtechnisch untersuchte; auch fand er heraus, dass Polarlichter das Magnetfeld der Erde stören.

Celsius starb im Alter von 42 Jahren an Tuberkulose und wurde in der Kirche von Gamla Uppsala begraben.[5]

Celsius-Temperaturskala

Celsius-Observatorium in Uppsala

Anders Celsius definierte 1742 die nach ihm benannte Temperatureinteilung Grad Celsius. Im Gegensatz zur heute verwendeten Celsius-Skala legte er den Siedepunkt von Wasser mit 0° und den Gefrierpunkt mit 100° fest. Erst später wurden die Fixpunkte der Skala vertauscht; heutzutage wird sie ausschließlich in letzterer Form verwendet. Das Revolutionäre war, dass Celsius vorgeschlagen hatte, sie als universelle Skala zu benutzen, um Temperaturen in der ganzen Welt zu vergleichen: Im Gegensatz zu anderen Forschern notierte er bei der genauen Bestimmung der Fixpunkte auch den herrschenden Luftdruck (760 mm auf der Quecksilbersäule) und legte so genaue Messbedingungen fest.

Im Jahr 1948 wurde die Temperaturskala von der 9. Generalkonferenz für Maß und Gewicht in Gedenken an Anders Celsius in Celsius-Skala umbenannt. Das Originalthermometer kann heute im Museum der Universität Uppsala, dem Gustavianum, besichtigt werden. Es besteht, genau wie ein heutiges Thermometer, aus einem auf ein Holzbrett mit Skala montierten Quecksilberreservoir mit angesetzter Kapillare.

Ehrungen

Nach ihm sind der Asteroid (4169) Celsius und der Mondkrater Celsius benannt.

Literatur

  • Olof Beckman: Anders Celsius. Universität Uppsala 2003, ISBN 91-554-5661-8.
  • Horst Kant: Gabriel Daniel Fahrenheit, René-Antoine Ferchault de Réaumur, Anders Celsius. Teubner Verlag, Leipzig 1984 ISBN 3-322-00622-0.
  • N.V.E. Nordenmark: Anders Celsius, Uppsala 1936.

Weblinks

Commons: Anders Celsius – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel in der Alten Kirche zu Uppsala.
  2. Dirk Lorenzen: Neuer Kalender und falsche Geburtstage. In: Sternzeit. Deutschlandfunk, 7. Dezember 2013, abgerufen am 9. Dezember 2013.
  3. Mitgliedseintrag von Anders Celsius bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 17. April 2017.
  4. Mitglieder der Vorgängerakademien. Anders Celsius. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 7. März 2015.
  5. Anders Celsius (1701–1744) – Biografie über Anders Celsius, von The Uppsala Astronomical Observatory (englisch)