Benedict Friedlaender (* 18. Juli 1866 in Berlin[1]; † 21. Juni 1908 in Schöneberg; Vorname auch Benedikt) war ein deutscher Zoologe, Sexualwissenschaftler, Soziologe und Ökonom.
Friedlaender war der Sohn von Carl Friedlaender (1817–1876), Professor der Nationalökonomie in Berlin; sein Großvater war der Berliner Arzt und Privatdozent Nathan Friedlaender (1776–1830). Zu seinen Geschwistern gehörte der Vulkanologe Immanuel Friedlaender (1871–1948).
Er studierte Mathematik, Physik, Botanik und Physiologie und promovierte 1888 mit einem zoologischen Thema. Als finanzkräftiger Mäzen unterstützte er die anarchistische Zeitschrift Kampf und veröffentlichte in Der Sozialist, auch zeichnete er erhebliche Fondsanteile an Magnus Hirschfelds Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), dessen Zweck es war, die Strafbarkeit von Homosexualität abzuschaffen. Friedlaender war Mitglied, brach aber 1906 mit dem WhK und gründete die Sezession des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (später Bund für männliche Kultur). Diese Abspaltung überlebte den Tod Friedlaenders nur kurz.
Wesentlichen Einfluss hatte Friedlaenders Buch Die Renaissance des Eros Uranios auf die Männerbund-Thesen von Hans Blüher, mit dem er persönlich bekannt war.
Friedlaender beging am 20. Juni 1908 in Schöneberg Suizid und wurde im Waldteil des Parkfriedhofs Lichterfelde in Berlin am Heideweg 35 beigesetzt. Seine Grabrede hielt Bruno Wille, der zwanzig Jahre später an der Seite seines Freundes beigesetzt wurde. Das Jugendstilgrabmal ist ein Entwurf von Ernst Müller-Braunschweig[2].
Personendaten | |
---|---|
NAME | Friedlaender, Benedict |
ALTERNATIVNAMEN | Friedlaender, Benedikt |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zoologe, Sexualwissenschaftler, Soziologe und Ökonom |
GEBURTSDATUM | 18. Juli 1866 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 21. Juni 1908 |
STERBEORT | Schöneberg |