Die Zwillingsbrüder Igor und Grichka Bogdanoff (auch Bogdanov; * 29. August 1949 in Saint-Lary, Département Gers) sind französische Physiker, Autoren und Fernsehmoderatoren.
Igor und Grichka studierten angewandte Mathematik in Paris und moderieren seit 1979 Science-Fiction-Shows und populärwissenschaftliche Sendungen im französischen Fernsehen, darunter Temps X und Rayons X des Senders France 2. Unter den von ihnen veröffentlichten sieben Büchern befindet sich eines basierend auf Interviews mit dem Philosophen Jean Guitton (Dieu et la Science („Gott und Wissenschaft“), 1991).
Igor erhielt 2002 den Doktortitel in theoretischer Physik, Grichka 1999 in Mathematik für eine Abhandlung über Kosmologie. Im Usenet tauchte bereits 2002 die Vermutung auf, dass es sich bei den im Peer-Review-Verfahren begutachteten Veröffentlichungen im Zuge dieser Promotion um einen Scherz handelt.
Die beiden Brüder begannen 1993 ihre Promotion an der Université de Bourgogne in Dijon unter dem Doktorvater Moshé Flato, einem Experten für mathematische Physik mit internationaler Reputation. Nach dem Unfalltod Flatos stellten die Bogdanovs ihre Arbeit unter Daniel Sternheimer fertig. Die Arbeit wurde mit dem niedrigen Prädikat „honorable“ bewertet.
Der Direktor am Max-Planck-Institut für Gravitationsforschung in Potsdam Hermann Nicolai fasst die Veröffentlichung der beiden 2001 im Journal Classical and Quantum Gravity wie folgt zusammen: „Der Artikel ist ein Potpourri von buzzwords der modernen Physik, das völlig inkohärent ist.“[1]
Die Veröffentlichungen der beiden werden in Bezug zu den Arbeiten von Alan Sokal gesetzt. Allerdings gestattete sich Sokal nach eigenem Bekunden einen Scherz und wollte mit seiner Abhandlung, die aus der willkürlichen Aneinanderreihung von Begriffen aus der Philosophie und Quantenphysik besteht, Mängel im Peer-Review aufzeigen; während die Brüder Bogdanov in ihren publizierten Texten keinesfalls einen Scherz, sondern seriöse Abhandlungen sehen.