Carl Holtzmann

Carl Holtzmann

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Carl Alexander Holtzmann, auch Karl Holtzmann, (* 23. Oktober 1811 in Karlsruhe; † 25. April 1865 in Stuttgart) war ein deutscher Physiker.

Leben

Carl Holtzmann wurde 1811 in Karlsruhe geboren, wo sein Vater Joh. Michael Holtzmann am Lyzeum Philosophie und klassische Sprachen unterrichtete. Seine Brüder sind der Theologe Karl Julius Holtzmann und der Germanist Adolf Holtzmann. Holtzmann studierte an der damals neu gegründeten polytechnischen Schule in Karlsruhe, wo er sich dem Berg- und Hüttenwesen zuwandte. Er war verheiratet und zu seinen Söhnen gehörte der Theologe Oskar Holtzmann. Ein Enkel war der Darmstadter Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Ernst Holtzmann.

Leistungen

Als Lehrer unterrichtete Holtzmann am Karlsruher Polytechnikum und am Mannheimer Lyzeum Mathematik und Physik. 1845 wurde er Hüttenverwalter des Großherzoglichen Hüttenwerks Albbruck bei Waldshut.

Im Jahr 1851 erhielt er die Professur für Physik und Mechanik am Stuttgarter Polytechnikum. Mehrfach war er dort Direktor und galt als „Bahnbrecher im Stuttgarter Hochschulwesen“. Als Wissenschaftler hat er mehrere Lehrbücher verfasst und im Bereich der Wärmelehre und der Mechanik Bedeutendes geleistet (Stephen Brush zählt ihn zu den etwa ein Dutzend Wissenschaftlern, die im 19. Jahrhundert einen mehr oder weniger allgemeinen Energieerhaltungssatz formulierten)[1]. In Stuttgart ist er am 25. April 1865 gestorben.

Schriften

  • Analysis. G. Holtzmann, Karlsruhe 1840.
  • Morin’s Hilfsbuch des praktischen Mechaniker, zum Gebrauche von Artillerieoffizieren, Civil- und Militäringenieuren. Deutsch bearb. von C. Holtzmann. 2. Auflage. (dt., 3. Frz.), Groos, Karlsruhe 1844.
  • Ueber die Wärme und Elasticität der Gase und Daempfe. Loeffler, Mannheim 1845.
  • Ueber die Vertheilung des Drucks des Inneren eines Körpers. Stuttgart 1846.
  • Tafeln zur Erleichterung und Ersparung der auf Maschinenbau bezüglichen und ähnlicher Rechnungen zunächst für Mechaniker, Ingenieure, Berg- und Hüttenleute etc. Flammer u. Hoffmann, Pforzheim 1848.
  • Die Mechanik und Maschinen-Lehre, volksfasslich dargestellt. Müller, Stuttgart 1848.
  • Grundzüge der Mechanik und Maschinenlehre, für Lehrer und Lehrende, für Schule und Haus. Müller, Stuttgart 1850.
  • Morin's Hilfsbuch des praktischen Mechanikers zum Gebrauche von Artillerieoffizieren, Zivil- und Militäringenieuren. Deutsch bearb. von C. Holtzmann. 3. Auflage. (dt., 4. Frz.), Groos, Karlsruhe 1851.
  • Grundzüge der Mechanik und Maschinenlehre. Müller, Stuttgart 1851.
  • Grundzüge der Mechanik und Maschinenlehre. Volksfaßlich dargestellt, 2., durchaus verb. und verm. Auflage, Stuttgart 1853.
  • Die Wellenbewegung tropfbarer Flüssigkeiten. Stuttgart 1858.
  • Lehrbuch der theoretischen Mechanik. Metzler, Stuttgart 1861.
  • Mechanische Wärme-Theorie. Metzler, Stuttgart 1866.

Literatur

  • J. Lüroth: Karl Alexander Holtzmann. In: Friedrich von Weech (Hrsg.): Badische Biographien. Band 1, Heidelberg 1875, S. 392.
  • Eugen LommelHoltzmann, Karl Heinrich Alexander. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 19 f.
  • Grete Ronge: Holtzmann, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 561 f. (Digitalisat).
  • Hansmartin Schwarzmaier: Walther Holtzmann (1891–1963), gebürtiger Eberbacher, Abkömmling einer badischen Gelehrtenfamilie. In: Eberbacher Geschichtsblatt. Nr. 80, 1981, S. 84.
  • Wilhelm Kohlhaas: Carl Alexander Holtzmann, Professor der Physik, 1811–1865. In: Lebensbilder aus Baden-Württemberg. Band 18. Kohlhammer, Stuttgart 1994, ISBN 978-3-17-012208-6, S. 285–298.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stephen Brush, Kinetic Theory, Pergamon Press, Band 1, 1966, S. 20