Asteroid (298) Baptistina | |
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Eigenschaften des Orbits (Animation) | |
Orbittyp | Innerer Hauptgürtel |
Asteroidenfamilie | Baptistina-Familie |
Große Halbachse | 2,264 AE |
Exzentrizität | 0,096 |
Perihel – Aphel | 2,048 AE – 2,48 AE |
Neigung der Bahnebene | 6,3° |
Länge des aufsteigenden Knotens | 8,3° |
Argument der Periapsis | 135,4° |
Siderische Umlaufzeit | 3 a 148 d |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 19,8 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Mittlerer Durchmesser | ≈ 40 km |
Rotationsperiode | 16 h 14 min |
Absolute Helligkeit | 11,0 mag |
Geschichte | |
Entdecker | A. Charlois |
Datum der Entdeckung | 9. September 1890 |
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(298) Baptistina ist ein Asteroid des Asteroiden-Hauptgürtels, der am 9. September 1890 von Auguste Charlois am Observatorium von Nizza entdeckt wurde.
Baptistina bewegt sich in einem Abstand von 2,0474 (Perihel) bis 2,481 (Aphel) astronomischen Einheiten in 3,4065 Jahren um die Sonne. Die Bahn ist 6,2847° gegen die Ekliptik geneigt, die Bahnexzentrizität beträgt 0,0957.
Baptistina hat einen Durchmesser von etwa 40 km und dürfte zu den kohligen Chondriten gehören.
Auf ähnlichen Bahnen kreist eine Reihe kleiner Objekte mit ähnlichen Eigenschaften. Dies führte zur Theorie,[1] dass Baptistina einst mit einem anderen Asteroiden kollidiert ist. Baptistina – damals noch etwa 170 Kilometer groß – kollidierte mit einem etwa 60 Kilometer großen Asteroiden. Dabei entstanden rund 100.000 Bruchstücke mit mehr als einem Kilometer Durchmesser und etwa 300 mit mehr als 10 Kilometer Durchmesser. Etwa zwei Prozent dieser Bruchstücke sind durch die Schwerkraft von Mars und Jupiter ins innere Sonnensystem abgelenkt worden.
Eine Computersimulation zur Rückrechnung der Umlaufbahnen aus dem Jahr 2007 ergab eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zusammenstoß vor etwa 160 Millionen Jahren stattgefunden hat.[1] Der Simulation zufolge wäre eines der aus der Kollision entstandenen Objekte für den Asteroideneinschlag verantwortlich gewesen, der vor 65 Millionen Jahren das Aussterben der Dinosaurier ausgelöst haben könnte (der sogenannte KT-Impakt). Auch der markante Krater Tycho auf der Südhalbkugel des Mondes wäre mit 70 % Wahrscheinlichkeit durch den Einschlag eines dieser Objekte entstanden.
Neuere Messungen des NASA-Weltraumteleskops Wide-Field Infrared Survey Explorer aus dem Jahr 2011 widerlegten diese Theorie. Die Kollision der beiden großen Asteroiden sei demnach vor 80 Millionen Jahren erfolgt, weshalb die gebildeten Fragmente nicht für den KT-Impakt verantwortlich sein können.[2]