Koordinaten: 35° 24′ 5″ S, 148° 58′ 54″ O
Der Canberra Deep Space Communication Complex (CDSCC) ist eine mit Parabolantennen ausgestattete Antennenstation in Australien. Sie befindet sich südwestlich der Hauptstadt Canberra, im Tal des Murrumbidgee River am Rande des Tidbinbilla-Naturreservats. Die CDSCC-Station ist Teil des weltumspannenden Deep Space Networks. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 19. März 1965 durch den damaligen australischen Premierminister Robert Menzies. Die Betriebsführung hat seit März 2003 Raytheon Australia inne, im Auftrag des CSIRO und der NASA.
Mitte der 1960er Jahre baute die NASA im Australian Capital Territory drei Bodenstationen:
Anfang 2017 sind eine 70-m-Antenne und drei 34-m-Antennen in Betrieb. Bei besonders großem Arbeitsanfall kann das CDSCC zusätzlich auf die 64-m-Antenne das Parkes-Observatorium in New South Wales zurückgreifen, um Daten von den Raumfahrzeugen zu empfangen. Der Kollimator-Turm der Station befindet sich rund drei Kilometer in nordwestlicher Richtung auf dem Black Hill. Sämtliche 27-m-Antennen aus der Anfangszeit, auch die auf 34 m ausgebauten, sind inzwischen außer Betrieb. Die 34-m high-efficiency (HEF) Antennen waren vor einiger Zeit noch Stand der Technik. Sie hatten zwei wesentliche Weiterentwicklungen: Sie konnten zum einen zwei Frequenzen gleichzeitig empfangen, zum anderen waren Panels der Empfangsschüssel speziell geformt, was die die Signalausbeute verbessert. Die einzige HEF-DSS-45-Antenne wurde 2016 deaktiviert.[1] Bei den 34-m-Antennen setzt man für die Zukunft auf die Beam Wave Guide Antennen, die alles leisten können, das auch die HEF-Antennen auszeichnet; jedoch werden die Wellen durch ein Loch und ein System von Reflektoren auf die Detektoren im Unterbau geleitet. Sie können mit stärkeren Sendern betrieben werden. Das Gewicht der Empfänger fällt weg, damit ist die Mechanik weniger belastet. Die Empfänger können leichter gegen Störungen abgeschirmt und gekühlt werden, es können unterschiedliche Empfänger und Sender gleichzeitig bereitgehalten und betrieben werden und Austausch und Reparatur von Geräten wegen Defekt oder technischem Fortschritt ist wesentlich einfacher.
Antennen des Canberra Deep Space Communication Complex | |||||||
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Foto | Bezeichnung | Durch-
messer |
Aktiviert | Deaktiviert | Up[2] | Down | Bemerkungen |
DSS-33 | 11 m | 1996 | 2002 | 2009 abgebaut, nach Norwegen zur Atmosphärenforschung transportiert.[3][4] | |||
DSS-34 | 34m | 1997 | S,X | S, X, Ka | Beam Wave Guide Antenne[5] | ||
DSS-35 | 34m | 2014
2015 |
X | X, Ka | Beam Wave Guide Antenne. 2014 in Betrieb gesetzt, 2015 offiziell eröffnet.[6] | ||
DSS-36 | 34m | 2016 | X | X,Ka | Beam Wave Guide Antenne.[7][8] | ||
DSS-42 | (26 m)
35 m |
1964 | 2000 | Gebaut als 26-m- Antenne mit einer geplanten Nutzungsdauer von 15 Jahren. Anfang der 80er Jahre ausgebaut auf ca. 35 m. 2000 außer Betrieb genommen und wenig später wegen zunehmender Materialermüdung abgebaut.[9] | |||
DSS-43 | (64 m)
70m |
1969-
1973 |
S, X | S,X | Als 64-m-Antenne gebaut, in Erwartung des Vorbeiflugs von Voyager 2 an Neptun 1987 erweitert auf 70 m. Größte bewegliche Parabolantenne auf der Südhalbkugel.[10] | ||
DSS-45 | 34m | 1986 | 2016 | HEF-Antenne. Seit November 2016 außer Betrieb, als DSS-36 in Betrieb genommen wurde.[1] | |||
DSS-44
DSS-46 |
26m | 1965
1984 |
2009 | 1965 gebaut für die Honeysuckle Creek Tracking Station als DSS-44. 1984 versetzt zum CDSCC mit dem neuen Namen DSS-46. Mai 2010 wurde die Antenne zu einem historischen Raumfahrtdenkmal erklärt und bleibt für künftige Generationen erhalten.[11][12] | |||
DSS-49 | 64m | 1961 | - | 7 mm
bis 4 m[13] |
Die Antenne des Parkes-Observatoriums lässt sich zum DNS hinzuschalten, wenn die Kapazität nicht ausreicht. Sie kann nur empfangen, nicht senden. |