Anton Werner Ernst Gerland (* 16. März 1838 in Kassel; † 22. März 1910 in Clausthal) war ein deutscher Wissenschafts- und Technikhistoriker, der über die Geschichte der Physik schrieb. Er war Professor für Physik an der Bergakademie Clausthal.
Gerland stammte aus einer Kasseler Offiziersfamilie, sein Vater Balthasar Gerland (1795–1861) war Generalmajor in Kurhessen. Er studierte an der Höheren Gewerbeschule in Kassel und danach am Polytechnikum in Karlsruhe Maschinenbau und ab 1859 Mathematik und Physik an der Universität Marburg mit der Promotion 1864 bei Adolf Wüllner (Über das Verhalten zweier Salze in Lösung). Danach war er Hilfslehrer am Gymnasium in Kassel, 1867 kurz Assistent bei Wüllner bei Potsdam und ging ab 1867 als Assistent von Pieter Leonard Rijke an das Physikalische Institut der Universität Leiden, an dem er sich in Physik habilitierte. Er nahm am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil und war ab 1872 Lehrer für Mathematik und Physik an der Höheren Gewerbeschule in Kassel. 1888 wurde er Dozent an der Bergakademie Clausthal und war dort ab 1892 Professor für Physik und Elektrotechnik.
Er schrieb Aufsätze zur Technikgeschichte und eine Geschichte der Physik und gab physikalisch-technische Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz heraus. Er setzte sich auch mit dem sogenannten Dampfschiff von Denis Papin auseinander, das er weitgehend für eine Legende hielt.[1]
1878 wurde er Mitglied der Leopoldina.[2]
Es gibt auch einen gleichnamigen Historiker und Byzantinisten Ernst Gerland (1870–1934), der Professor in Frankfurt und mit ihm verwandt war.[3] Sein Bruder Georg Gerland (1833–1919) war Ethnologe, Geograph und Geophysiker, Professor in Straßburg.
Personendaten | |
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NAME | Gerland, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wissenschaftshistoriker und Physiker |
GEBURTSDATUM | 16. März 1838 |
GEBURTSORT | Kassel |
STERBEDATUM | 22. März 1910 |
STERBEORT | Clausthal |