Esenboğa Havalimanı | |
---|---|
Kenndaten | |
ICAO-Code | LTAC |
IATA-Code | ESB |
Koordinaten | 40° 7′ 41″ N, 32° 59′ 42″ O
953 m (3127 ft.) über MSL |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 28 km nordöstlich von Ankara, Türkei |
Nahverkehr | Busse; Taxis |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1955 |
Betreiber | TAV Airports Holding |
Passagiere | 13.042.977 (2016) |
Luftfracht | 110.221 t (2016) |
Flug- bewegungen |
105.615 (2016) |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
20 Mio. |
Start- und Landebahnen | |
03R/21L | 3750 m × 60 m Asphalt |
03L/21R | 3750 m × 45 m Asphalt |
Der Flughafen Ankara-Esenboğa (IATA-Code ESB, ICAO-Code LTAC, auch Flughafen Esenboğa oder Flughafen Ankara, türkisch: Esenboğa Havalimanı, Ankara Esenboğa Havalimanı oder Ankara Havalimanı) ist ein türkischer Großflughafen, der im Jahre 1955 eröffnet wurde. Der Flughafen befindet sich in der gleichnamigen Vorstadt Esenboğa. Das Stadtzentrum von Ankara ist 28 Kilometer entfernt und kann mit dem Flughafenbus, Privatwagen und Taxis erreicht werden. Die Fahrtzeit liegt bei etwa 30 bis 60 Minuten.
Der Flughafen wurde im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts erheblich ausgebaut und erneuert. 2009 wurden am Flughafen Ankara-Esenboğa 6.085.126 Passagiere abgefertigt, wovon 4.987.983 auf den in Ankara vergleichsweise starken Inlandsverkehr entfielen. Somit ist er von den Passagierzahlen her der fünftgrößte Flughafen in der Türkei, der zweitwichtigste Inlandsflughafen der Türkei und der siebtwichtigste türkische Airport nach internationalen Passagieren.
Der Flughafen Ankara-Esenboğa wurde in den 1950er Jahren gebaut, um den kompletten Zivilflugverkehr des bis dahin gemischt militärisch und zivil genutzten Flughafens Ankara-Güvercinlik zu übernehmen. Der Güvercinlik-Flughafen lässt sich bis auf das Jahr 1912 zurückverfolgen.[1]
Der Flughafen Ankara-Güvercinlik diente der Vorgängergesellschaft der Turkish Airlines, der 1933 gegründeten State Airlines Administration, in den Anfangsjahren sowohl als technische wie auch als betriebliche Basis. Sie bediente in den ersten Jahren ihres Bestehens ausschließlich die Strecken von Ankara nach Istanbul und Eskisehir, nach 1947 auch eine Route nach Athen via Istanbul. Die Gesellschaft siedelte mit der Zeit an den größeren Flughafen Istanbul um. Dennoch blieb der Bau eines zivilen Flughafens nicht aus. Der alte Flughafen Güvercinlik sollte der Militärluftfahrt zur Verfügung stehen, der neue ausschließlich Zivilflughafen sein.[2][3]
Für den Bau des Flughafens schloss die türkische Regierung 1947 mit der J.C White Westinghouse Electric International Corporation einen Vertrag zum Bau beziehungsweise Ausbau von zwei Zivilflughäfen im Land, dem heute als Flughafen Istanbul-Atatürk bekannten, damals Yesilköy-Flughafen genannten Flughafen, und dem Flughafen Ankara-Esenboğa. Im Vertrag wurde festgelegt, dass die Westinghouse für die Anlagenausstattung zuständig sein sollte. Die Bauarbeiten wurden 1951 in Angriff genommen und so konnte der Flughafen Ankara-Esenboğa 1955 als zweiter internationaler Flughafen der Türkei eröffnet werden. Der Umbau des Istanbuler Flughafens war bereits früher abgeschlossen worden. Der neue Flughafen nahm ab diesem Datum sämtliche Verkehrsflüge auf, während der alte ausschließlich der türkischen Luftwaffe diente. Noch heute ist der Güvercinlik-Flughafen eine wichtige Basis der Luftwaffe.
Der Flughafen wurde in der Nähe des Ortes Esenboğa errichtet, was zum von Anfang an bestehenden Namen Esenboğa Havalimani oder Ankara Esenboğa Havalimani führte. Der Ortsname Esenboğa bedeutet übersetzt so viel wie gesunder Stier.[4] Zu seiner Einweihung bestand der Flughafen Ankara-Esenboğa aus einer Start- und Landebahn, die um ungefähr 1000 Meter verlängert noch heute als Runway 03R/21L fungiert, sowie einem Fluggastgebäude. Der bereits 1954 fertiggestellte Wartungshangar befindet sich weiterhin in Betrieb.[5]
Ab den 1950er Jahren erlebten die Passagierzahlen in der Türkei und auch in Ankara einen kleinen Boom, doch waren Flüge immer noch einer sehr kleinen Bevölkerungsschicht vorbehalten.
In den Jahrzehnten nach der Eröffnung wurden Bauarbeiten und Erweiterungen hauptsächlich an den Wartungshangars und Maintenance-Anlagen vorgenommen. So errichtete man 1964 einen kleinen Hangar und eine weitere, größere Wartungshalle wurde im Folgejahr fertiggestellt. Auch erhielt der Flughafen 1968 ein Gebäude, in dem eine Lounge sowie eine Erste-Hilfe-Station untergebracht war.
Die Passagierzahlen stiegen in den 1970er und 1980er Jahren sehr stark an, sodass die bestehenden Einrichtungen allmählich ihre Kapazitätsgrenze erreicht hatten. Deshalb erweiterte man in den 1980er Jahren die bestehenden Passagieranlagen erheblich, indem man direkt neben dem bestehenden Terminal einen Anbau errichtete, der für Inlandsflüge genutzt wurde, während internationale Flüge im alten Gebäudeteil untergebracht wurden. Diese Baumaßnahme konnte 1984 abgeschlossen werden. Im gleichen Jahr folgte die Inbetriebnahme der Parallelbahn 03L-21R, welche die Runwaykapazität erweiterte. Diese Ausbauten lagen auf der Linie der Wirtschaftspolitik, die sich seit 1980 begonnen hatte zu ändern. Sie zielte weniger auf eine Ausdehnung und Intensivierung des Binnenmarktes, und eine Verbindung der Zentren untereinander, als zunehmend auf eine Anbindung an die internationalen Märkte. Baute man zunächst Straßen- und nationale Flugverbindungen aus, so waren es nun verstärkt die internationalen Verbindungen.[6]
1990 wurden ein neuer Kontrollturm sowie ein weiteres Werkstattgebäude errichtet.[5]
Während die Runwaykapazität mehr als ausreichend war, wurden in den 1990er Jahren die Mängel an dem alten Fluggastgebäude immer deutlicher. Neben dem Faktor, dass sowohl der internationale als nationale Gebäudeabschnitt nach und nach hoffnungslos überlastet waren, stach nach rund 50 Jahren immer stärker der veraltete Bau negativ hervor. Das Gebäude war den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen, da es eng und dunkel gebaut war. 1998 beschloss man deshalb den Neubau eines Fluggastgebäudes, der durch ein Build-Operate-Transfer-Projekt finanziert werden sollte. Man hielt deshalb noch im selben Jahr erste Ausschreibungen ab.
1997 wurde am Flughafen zudem der Grundstein für ein neues Simulationszentrum für die Pilotenausbildung gelegt, dessen Einweihung 2002 erfolgte. Auf einer Fläche von 17.000 Quadratmetern finden sich zahlreiche Flugzeugsimulatoren.[5]
Die Ausschreibung für den Bau des Terminals gewann die türkische TAV Airports Holding. Nach dem Vertragsabschluss am 23. Januar 2004 begann sie mit den Bauarbeiten im Oktober desselben Jahres. Im Eiltempo wurden die neuen Anlagen errichtet, sodass TAV Airports das neue Fluggastgebäude zum Oktober 2006 bereits fertiggestellt hatte, ein Jahr vor dem vertragsgemäßen Eröffnungstermin. Die Eröffnung wurde vorgezogen, sodass das neue Terminal im 13. Oktober 2006 eingeweiht werden konnte. Es wird nun bis zum Mai 2023 durch TAV Airports betrieben, danach soll es an den staatlichen Flughafenbetreiber DHMI übergehen.[5] Um den Energieverbrauch zu verringern, wurde die Einrichtung einer in die Fassade integrierten Solaranlage vorgesehen.[7]
Der Flughafen Ankara-Esenboğa befindet sich im Besitz des staatlichen Flughafenbetreibers Devlet Hava Meydanlari Isletmesi (DHMI), der alle 41 Verkehrsflughäfen der Türkei besitzt.[8] An den meisten Flughäfen zeichnet Devlet Hava Meydanlari Isletmesi auch direkt für den Betrieb verantwortlich, an einigen der großen Flughäfen des Landes, darunter auch am Flughafen Ankara-Esenboğa, funktioniert der Betrieb jedoch über ein Betreibermodell (auch BOT oder Build-Operate-Transfer-Verfahren genannt). Dabei baut oder erweitert eine private Gesellschaft ein Terminal oder die Anlagen an einem bestehenden Flughafen und darf sie eine bestimmte Zeit lang betreiben. Nach einem vereinbarten Zeitraum wird das Terminal mit den Anlagen an den Staat, respektive deren Flughafenbetreiber DHMI übergeben.
Auch am Esenboğa-Flughafen wird der Betrieb durch ein BOT-Verfahren gestaltet. Das neuerrichtete, verbundene internationale und nationale Terminal, das sämtlichen Passagierluftverkehr aufnimmt, wurde durch ein solches Verfahren mit dem Unternehmen TAV Airports Holding gebaut und betrieben. TAV Airports gewann 2004 eine Ausschreibung für den Bau und betrieb ein neues Terminal für internationale und nationale Flüge, mit dessen Errichtung im selben Jahr begonnen wurde. Die Bauarbeiten schritten schnell voran, und so konnte TAV Airports bereits im Oktober 2006 das Gebäude dem Verkehr übergeben und somit auch den Betrieb am Flughafen übernehmen. Der Vertrag sieht vor, dass das Gebäude 16 Jahre und sieben Monate lang ab der Einweihung gezählt, durch TAV Airports betrieben wird, bis es nach Ablauf der Zeit, also im Mai 2023 an DHMI fällt.[9][10]
Das Handling, die Bodendienste und die Abfertigung am neuen Terminal werden durch die drei Dienstleistungsfirmen TGS, Havaalanlari Yer Hizmetleri A.S. (HAVAS)[11] und Çelebi Ground Handling erbracht, die mit TAV Airports einen Vertrag unterzeichnet haben. Nachdem der Enkelsohn Bekir Çelebi auf eigenen Wunsch das Unternehmen verlassen hat und somit auf die Stelle als CEO verzichtet, hat das Unternehmen 13,48 % im Index verloren. Die Familie berichtet, dass das Portfolio am Flughafen Frankfurt/Main und München ausgebaut wird.[12]
Das alte Terminal des Flughafens, inzwischen im Passagierdienst nicht mehr genutzt, war über fünf Jahrzehnte[13] das einzige Passagierterminal am Flughafen, bis es im Herbst 2006 durch den Neubau ersetzt wurde. Das Gebäude, das bislang nicht abgerissen wurde, liegt nordöstlich des neuen Terminals. Der Bau wurde seit seiner Eröffnung gebäudeseitig mit Ausnahme des Anbaus in den 1980er Jahren kaum ausgebaut, lediglich die Vorfelder waren in alle Richtungen erweitert worden. Das Einsteigen in die Flugzeuge erfolgte mangels Fluggastbrücken immer über Treppen.[14]
Wegen seines Alters und weil es kaum modernisiert worden war, war es bei den Passagieren schon Jahre vor der Schließung äußerst unbeliebt. Sie bemängelten vor allem seine Enge und das wenige Tageslicht, das in den Bau eindrang sowie die veralteten Räume.[15] Die Kapazität lag bei rund 2 Millionen Passagieren im Jahr, jedoch überstiegen die erreichten Zahlen in den letzten Betriebsjahren mitunter die Grenze von über vier Millionen Passagieren im Jahr, was ein Doppeltes der Kapazität war. Das Terminal war dadurch überfüllt und überlastet.
Nach dem Wegfall des Passagierverkehrs werden das Terminal und sein Vorfeld jedoch für gelegentliche Sonderaufgaben und andere Serviceleistungen wie eine medizinische Station vorgehalten.[16]
Im September 2004 unterzeichnete TAV Airports mit der staatlichen DHMI einen Vertrag zum Neubau eines Terminals nach dem Build-Operate-Transfer-Konzept. Das heißt, dass TAV auf dem staatlichen Flughafen Ankara ein neues Terminal bauen konnte, um dieses anschließend zu betreiben, bis die vereinbarte Frist abgelaufen ist, ab der das neue Terminal und der Flughafen wieder durch DHMI betrieben wird. Man vereinbarte eine Bauzeit von drei Jahren sowie einen anschließenden Betrieb durch TAV Airports von 15 Jahren und acht Monaten.
Die Bauarbeiten wurden im selben Monat wie Vertragsunterzeichnung aufgenommen, September, und zwar am 24. September 2004. Neben dem Terminal wurde im Vertrag auch noch der Bau eines neuen Parkhauses direkt vor dem neuen Fluggastgebäude.
Der Bau des neuen Terminals und des Parkhauses, an dem zahlreiche namhafte Baufirmen beteiligt waren, ging schneller vonstatten als geplant und benötigte statt der 36 veranschlagten Monate lediglich 24 Monate. TAV Airports konnte jedoch vereinbaren, die Eröffnung vorzuziehen und gleichzeitig die beim Bau nicht benötigte Zeit als zusätzliche Betriebszeit vor dem Transfer an DHMI zu nutzen.[17] Die Baukosten beliefen sich auf umgerechnet 189 Millionen Euro.[18]
Das neue Terminal verfügt über einen langen, gebogenen Gebäudetrakt mit insgesamt 18 Fluggastbrücken. Der Trakt ist in zwei Abschnitte unterteilt, wobei der im Nordosten gelegene Teil den internationalen und der im Südwesten gelegene Abschnitt den nationalen Flügen vorbehalten ist. Erforderlich ist dies, da für internationale Flüge Passkontrollen und andere Sicherheitsvorkehrungen vonnöten sind. Es gibt insgesamt 36 Passkontrollschalter, von denen 18 in der Abflugebene und die restlichen 18 in der Ankunftsebene aufgestellt sind. Es hat eine Kapazität von einer Million Fluggästen im Jahr.[10]
Dennoch ist der Terminal das erste Fluggastgebäude an einem Flughafen in der Türkei, wo internationale und Inlandsflüge unter einem Dach abgefertigt werden.
Vor dem Flugsteig, landseitig, befindet sich die große Abflug- und Ankunftshalle des Flughafens. In der großzügig geschnittenen Halle, die ebenso wie der Gatebereich durch viel Tageslicht erleuchtet wird und mit Grünpflanzen bepflanzt ist, befinden sich die Check-in-Schalter, insgesamt 129, Check-in-Automaten und Übergepäckschalter. In der Halle befindet sich auch ein großer künstlicher See mit Wasserspielen.
Ebenfalls sind in der zentralen Halle die Gepäckausgabebänder angesiedelt. Die insgesamt neun Gepäckkarussells, wovon vier für internationales Gepäck und die restlichen fünf für nationales Fluggepäck vorbehalten sind, befinden sich im Untergeschoss. Zudem gibt es auch Ausgabeeinrichtungen für Spezialgepäck.[9]
Wie auch an den meisten Verkehrsflughäfen weltweit besitzt der Esenboğa-Flughafen große Gastronomieareale. Die zahlreichen Restaurants und Schnellimbisse erstrecken sich ab in der Abflughalle beginnend über den gesamten Abflugpier. Die gesamte Gastronomiefläche beträgt 5200 Quadratmeter.[19]
Am Flughafen gibt es bislang kein eigenes Gebäude für die Allgemeine Luftfahrt. TAV Airports plant jedoch eines zu bauen.[20]
Der Flughafen Ankara verfügt über keinen Schienenanschluss und ist daher ausschließlich über die Straße erreichbar. Diese Straße ist noch vor der Verbindung nach Istanbul, aber knapp nach der nach Samsun die meistbefahrene Straße der Region.[21] Es gibt verschiedene Busverbindungen und ausreichend Parkmöglichkeiten.
Der Havas Shuttle ist der Flughafenbus Ankaras, der zwischen dem Esenboğa-Flughafen und dem Stadtzentrum verkehrt. Er wird durch den Handlingagent Havaalanlari Yer Hizmetleri A.S. (HAVAS) betrieben, der auch Namensgeber des Havas Shuttle ist. Der Busservice verkehrt ab Stadtzentrum (Stand: Mai 2011) zwischen 04:30 und 21:30 alle 30 Minuten, nachts zu variablen Zeiten und ab dem Flughafen alle 25 Minuten nach einer Landung.[22] Der Bus hält auf seiner Fahrt vom Flughafen zum Stadtzentrum, wo es eine eigene Haltestelle gibt, an verschiedenen Haltepunkten z. B. am zentralen Omnibusbahnhof (ASTI), wobei die Bedienung bei manchen Stationen nur auf einer Fahrtrichtung möglich ist. Bei der Fahrt vom Flughafen zum Stadtzentrum besteht zusätzlich die Möglichkeit, an zahlreichen Zwischenstopps zu halten, dafür muss jedoch der Busfahrer benachrichtigt werden; auf dem Weg zum Flughafen besteht nicht die Möglichkeit, an einen dieser Stopps einzusteigen.[23]
Die Fahrzeit liegt bei 35 bis 60 Minuten, die Fahrpreise betragen (Stand: August 2015) 8 Türkische Lira, zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens wird jeweils ein Aufschlag von 25 Prozent erhoben.[24]
Auch die Stadtbusse Ankaras verkehren zum Flughafen Ankara, wo sie direkt vor dem Terminal halten. Die Linie 442, die tagsüber alle 20 Minuten fährt, verbindet die Stadtzentren Kizilay und Ulus sowie den Busbahnhof ASTI mit dem Flughafen. Nachts fahren jedoch keine Stadtbusse zum Flughafen.[25][26] Der Preis für eine Fahrt beträgt knapp ein Drittel der Kosten für den Havas-Bus. Stand Januar 2012: 5 Lira (ca. 2,50 Euro).
Am Flughafen von Ankara befinden sich ein nah vor dem Terminal errichteter Taxistand der Esenboğa Taxi, der sieben Tage die Woche rund um die Uhr besetzt ist. Ab Ankara sind zahlreiche andere Taxis verschiedener Betreiber in der ganzen Stadt anzutreffen, die ebenfalls eine komfortable Reise ermöglichen.[27][28]
Die Anreise zum Flughafen dauert ab dem Stadtzentrum etwas mehr als 30 Minuten und ist um die 30 Kilometer lang.[29] Vor dem Terminal oder in dessen Nähe befinden sich zwei Abstellmöglichkeiten, die vom Preis her nur wenig differieren.
Die etwas teurere Lösung ist das Parken in dem im Zuge des Terminalneubaus neu errichteten überdachten Parkhauses direkt vor dem Terminal. Es verfügt über eine Kapazität von insgesamt 4.053 Stellplätzen. Es gibt bei der Einfahrt vier Ticketschalter und zwei Ausfahrten, wovon eine in die Richtung des nahegelegenen Ortes und Namensgebers Esenboğa, diese Ausfahrt verfügt über zwei Schranken und die Andere in Richtung Ankara führt. Letztere hat drei Schranken. Das Parken ist jedoch für kürzere Parkzeiten gedacht, so kosten (Stand: Mai 2011) eine Stunde 8 Türkische Lira, zwölf bis 24 Stunden sind für 28,80 Türkische Lira zu haben.[30]
Der ein wenig günstigere Weg, sein Auto abzustellen ist auf einem ebenfalls neuerrichteten Parkplatz, 50 Meter vor der Ankunftsebene des Terminals. Der Parkplatz verfügt über eine deutlich geringere Kapazität. Mit Stand vom Mai 2011 kostet eine Stunde 6,60 Türkische Lira, zwölf bis 24 Stunden sind für 24 Türkische Lira zu haben.[31]
Am Flughafen Ankara-Esenboğa haben sich zahlreiche Autovermieter angesiedelt. Mietwagen sind derzeit am Flughafen Ankara durch Opal, Avias, Eco Rent a Car, National Rent A Car, Sixt[32], Europcar[33], Hertz, Avis Rent a Car[34] und Budget Rent a Car erhältlich.[35][36]
Im Mai 2013 hat die Stadtverwaltung Ankara beschlossen, dass im Zuge der Erweiterung der Metro Ankara auch der Flughafen an das U-Bahn-Netz angeschlossen werden soll. Die Strecke soll 16 Stationen haben und im Stadtzentrum am Kızılay-Platz enden. Der Baubeginn soll 2014[veraltet] sein.[37][38][39]
Der Flughafen Ankara ist durch zahlreiche Fluggesellschaften mit vielen Zielen verbunden.
Im deutschsprachigen Raum werden folgende Ziele nonstop angeflogen: Lufthansa fliegt zweimal täglich ab München und einmal täglich ab Frankfurt am Main,[40] Germania fliegt ab Dortmund und Hannover,[41] Germanwings bedient Köln/Bonn und Stuttgart,[42] Pegasus Airlines fliegt ab Köln/Bonn, Sunexpress fliegt ab Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart,[43] AnadoluJet bedient Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Wien (Stand: Juni 2011/tlw. Juni 2013).
Die mit weitem Abstand wichtigste Fluggesellschaft ist die türkische Billigfluglinie AnadoluJet, eine 2008 gegründete Tochter der Turkish Airlines. Sie führt überwiegend Dienste ab Ankara durch und hat hier ihre Basis. AnadoluJet ist für einen Großteil der Passagiere in Ankara verantwortlich. Sie operiert in einem weitgedehnten Streckennetz, wobei sie die Strecken in den ersten Jahren mehrheitlich von ihrer Mutter übernahm[44]. Die hat im Gegenzug ihre eigene Flottenpräsenz in Ankara abgebaut. AnadoluJet betreibt ein dichtes Inlandsnetz und bietet Anschlussflüge zum Beispiel nach Adana, Adiyaman, Agri, Antalya, Batman, Bodrum, Dalaman, Diyarbakir, Elazig, Ercan, Erzincan, Erzurum, Gaziantep, Istanbul, Izmir, Kahramanmaras, Kars, Kayseri, Konya, Malatya, Mardin, Mus, Samsun, Sanliurfa, Tekirdag, Trabzon und Van.[45] AnadoluJet bedient außerdem international London, Amsterdam, Stockholm, Teheran und Kopenhagen. Anfang 2011 wurden 36 Ziele angesteuert, weitere, darunter zahlreiche internationale Ziele befinden sich in Vorbereitung.[46]
Auch Turkish Airlines, die Muttergesellschaft der AnadoluJet, ist am Flughafen präsent. Sie fliegt eine Handvoll Ziele direkt an. AnadoluJet und Turkish Airlines bieten Umsteigeverbindungen untereinander an. Das führt zu zahlreichen Umsteigepassagieren in Ankara. Zudem vertreiben beide Unternehmen auf ihrer Webseite die Flüge der jeweils anderen Fluggesellschaft.
Weitere Ziele in West-, Mittel-, und Nordeuropa werden durch Transavia, Pegasus Airlines oder Iran Air bedient. Zentralasien - Turkmenistan Airlines.
Am Flughafen befinden sich mehrere Lounges. Die einzige von einer Fluggesellschaft betriebene ist die der Turkish Airlines. Die Lounges befinden sich entweder im Inlandsflügel oder im Flügel der internationalen Abflüge.[47][48]
Der Flughafen von Ankara wurde mit folgenden Auszeichnungen ausgezeichnet:
In der folgenden Passagierstatistik spiegelt sich der Luftfahrtboom der vergangenen Jahre und die weltweite Luftfahrtkrise nach dem 11. September 2001.[52]
Jahr | Passagiere national | Passagiere international | Passagiere insgesamt |
---|---|---|---|
2009 | 4.500.000 ▲ | 1.700.000 ▲ | 6.200.000 ▲ |
2008 | 4.400.000 ▲ | 1.200.000 ▼ | 5.600.000 ▲ |
2007 | 3.600.000 ▲ | 1.300.000 ▬ | 4.900.000 ▲ |
2006 | 3.300.000 ▲ | 1.300.000 ▲ | 4.600.000 ▲ |
2005 | 2.600.000 ▲ | 1.200.000 ▲ | 3.800.000 ▲ |
2004 | 2.100.000 ▲ | 1.100.000 ▲ | 3.200.000 ▲ |
2003 | 1.800.000 ▬ | 1.000.000 ▬ | 2.800.000 ▬ |
2002 | 1.800.000 ▼ | 1.000.000 ▼ | 2.800.000 ▼ |
2001 | 2.100.000 ▼ | 1.100.000 ▼ | 3.200.000 ▼ |
2000 | 2.800.000 | 1.200.000 | 4.000.000 |
Im Folgenden findet sich eine Liste von Flugunfällen und Flugzeugentführungen, die in der Nähe des Flughafens Ankara stattgefunden haben beziehungsweise für die der Flughafen Ankara-Esenboğa anderweitig von hoher Bedeutung für den Vorfall war.[53]
Am 7. August 1982 verübten zwei (manche Quellen sprechen von drei) Armenier der Widerstandskämpfergruppe Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia (Asala) einen Anschlag im Fluggastgebäude des Flughafens Ankara-Esenboğa. Die Terroristen waren mit automatischen Schusswaffen und einer Bombe ausgerüstet. Bei dem Anschlag töteten sie insgesamt acht Personen, zwei Sicherheitsbeamte und sechs Passagiere und verletzten 72 weitere Menschen. Einer der Terroristen wurde ebenfalls getötet, während Levon Ekmekdschian gefasst und hingerichtet wurde.[61][62]
Während der Betriebszeit des Space Shuttle war der Flughafen ein möglicher Notlandeplatz im Falle einer außerplanmäßigen Landung.[65]