Der große Mondkrater
Ptolemäus. In der 150 km großen
Wallebene liegt rechts – oberhalb des kleinen Lochkraters – im flach einfallenden Licht ein größerer Geisterkrater. Auch links, in der Bildmitte, sind einige schwach zu erkennen.
Als Geisterkrater wird in der Astronomie ein alter Einschlagkrater bezeichnet, dessen Kraterwall durch langandauernde Erosion fast gänzlich abgetragen ist und nur mehr bei sehr flachem Sonnenstand sichtbar wird (siehe Bilder).
Der 30-km-Krater Lambert, fotografiert aus der Umlaufbahn von
Apollo 15. Unter Lambert ein Geisterkrater mit völlig flachem Boden, oben links ein Teil von
Dorsum Zirkel.
Auch jüngere Einschläge können zum Überprägen der alten Strukturen führen, die aber oft durch ihre gesteinstypischen, spektralen Eigenschaften mit Spezialmethoden aufgespürt werden können. Der Planetologe Eugene Shoemaker nennt sie deshalb auch Palimpseste – analog zu den überschriebenen Pergamenten in der Archäologie.
Weblinks
Literatur
- J. Kelly Beatty, Brian O’Leary, Andrew Chaikin: Die Sonne und ihre Planeten. Weltraumforschung in einer neuen Dimension („The new solar system“). Neuaufl. Physik-Verlag, Weinheim 1985, ISBN 3-87664-056-3.
- Antonín Rükl: Mond, Mars, Venus. Taschenatlas der erdnächsten Himmelskörper. Dausien Verlag, Hanau 1977, ISBN 3-7684-2795-1.