Georges Nomarski (polnisch Jerzy Nomarski; * 1. Juni 1919 in Nowy Targ; † 17. Februar 1997 in Antony) war ein französisch-polnischer Physiker auf dem Gebiet der Optik. Er ist der Erfinder der in der Lichtmikroskopie weitverbreiteten Technik des Differentialinterferenzkontrasts.
Jerzy Nomarski wurde am 1. Juni 1919 (nach anderen Angaben am 16. Januar 1919)[1] in Nowy Targ im Süden Polens geboren.[2] Er begann sein Studium an der Technischen Universität Warschau. Im Zweiten Weltkrieg war er in der polnischen Widerstandsbewegung tätig. Er wurde gefangen genommen und war bis März 1945 interniert.[1][3]
Nach dem Krieg setzte Nomarski zunächst in Belgien sein Studium fort. Im Jahr 1947 ließ er sich in Frankreich nieder. Dort schloss er 1949 sein Studium ab mit einem Diplom der {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[3] Anschließend begann er als Praktikant der staatlichen Forschungsorganisation {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) (CNRS) in der Gruppe von Maurice Françon (1913–1996) an der SupOptique zu arbeiten. Obwohl es ihm mit seinem Ingenieurdiplom allein eine Promotion verwehrt war, gelang es ihm durch seine Arbeiten und außerordentlichen Ergebnisse, als {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) in den CNRS aufgenommen zu werden, wo er anschließend rasch aufstieg.[1]
Im Jahr 1950 gründete Nomarski das Institut für Lichtmikroskopie {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) am {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). 1953 wurde er Professor an der ESO, 1965 {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) des CNRS.[3][4][5]
Nomarski unterhielt enge Beziehungen zu anderen Mitgliedern der polnischen Diaspora in Westeuropa und Nordamerika. In den 1970er Jahren wurde er französischer Staatsbürger und besuchte regelmäßig das Institut für angewandte Optik in Warschau.[1]
1980 trat Nomarski in den Ruhestand, blieb aber in Kontakt mit der wissenschaftlichen Welt und folgte weiterhin Einladungen zu Tagungen zum Thema Mikroskopie. Er starb am 17. Februar 1997 in Antony bei Paris.[1][2]
Nomarskis wichtigste wissenschaftliche Leistung ist die Erfindung der Differentialinterferenzkontrast-Mikroskopie in ihrer heutigen Form, deren Bildgebungsmechanismus häufig auch nach ihrem Erfinder Nomarski-Kontrast genannt wird. Sie basiert auf einer Weiterentwicklung des Wollaston-Prismas durch Nomarski in den 1950er Jahren, die heute üblicherweise als Nomarski-Prisma bezeichnet wird.[3][6]
Das Prinzip der Phasenkontrastmikroskopie war bereits in den 1930er Jahren von dem Niederländer Frits Zernike (1888–1966) erfunden worden und im Zweiten Weltkrieg von Deutschland eingesetzt worden. Um den in Zernikes Phasenkontrastmethode vorhandenen Halo-Effekt zu unterdrücken, wurden schon in den 1940er Jahren Interferenzaufbauten vorgeschlagen, die auf der Benutzung von Wollaston-Prismen beruhten, insbesondere von dem Briten Francis Hughes Smith ab 1947.[1][7] Smiths Erfindung hatte jedoch den Nachteil, dass in ihr das Wollaston-Prisma in der Fokalebene des Mikroskopobjektivs positioniert sein musste, was in der Praxis unmöglich war. Nomarski gelang es, dieses Problem zu lösen, indem er zwar ebenfalls Wollaston-Prismen verwendete, deren Konstruktion aber durch Schnitt des Kristalls in einem schrägen Winkel zu dessen optischer Achse dahingehend anpasste, dass das Prisma in größerem Abstand zum Objektiv platziert werden konnte.[1]
Nomarski ist Erfinder in zahlreichen Patenten.[8] Er verfasste mehr als 50 Fachartikel[9] und ist Autor des Artikels zum Thema „Mikroskopie“ in der Encyclopædia Universalis.[4]
1952 verlieh die {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) Nomarski den {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). 1963 zeichnete ihn die französische „Gesellschaft zur Förderung der nationalen Industrie“ {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) mit dem {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) aus.[1] 1970 erhielt er den Preis der Gesellschaft für Mikroskopie des US-Bundesstaates Illinois {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[10]
1972 ernannte die Optical Society of America Nomarski zum Fellow; zwei Jahre darauf verlieh ihm auch die Royal Microscopical Society den Titel eines {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[11] Im Jahr 1973 ehrte die {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) ihn mit dem Ernst Abbe {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).[12] Im Jahr 1995 erhielt er mit der Goldmedaille der SPIE die höchste Auszeichnung, die diese Organisation vergibt.[13]
Personendaten | |
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NAME | Nomarski, Georges |
ALTERNATIVNAMEN | Nomarski, Jerzy (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | polnisch-französischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 1. Juni 1919 |
GEBURTSORT | Nowy Targ, Polen |
STERBEDATUM | 17. Februar 1997 |
STERBEORT | Antony, Frankreich |