Gideon Jan Verdam (* 2. Dezember 1802 in Mijdrecht; † 29. Oktober 1866 in Leiden) war ein niederländischer Mathematiker und Physiker.
Der Sohn eines Notars, wollte anfänglich eine militärische Laufbahn verfolgen. Er besuchte daher die Kadettenschule in Delft. Dem Wunsch seines Vaters folgend studierte er seit 1819 Mathematik und Physik. Am 14. Januar 1822 immatrikulierte er sich an der Universität Leiden. Nachdem er in Gent, Leiden, Groningen und Utrecht fünf unterschiedliche Preisfragen beantwortest hatte, welche jeweils mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurden, promovierte er in Leiden am 1. Oktober 1825 mit der Abhandlung over bedijking, derzelver afmetingen, aanleg en voorziening zum Doktor der Philosophie. 1826 wurde er Lektor für angewandte Mechanik an der Universität Groningen und ab 1828 wirkte er als Realschullehrer in Den Haag. Am 27. August 1839 wurde er per königlichen Beschluss zum außerordentlichen Professor der Mathematik und Physik an die Universität Leiden berufen.
Sein Lehrauftrag umfasste insbesondere die Geometrie, Trigonometrie, Stereometrie, Differentialrechnung und Integralrechnung. Dieses Amt trat er am 30. November 1839 mit der Rede over het groote aandeel dat aan de gezette nasporingen en schoone ontdekkingen der latere wiskundigen toekwam in de vorderingen en verbetering der Industrieantrat an. Am 5. April 1845 wurde er ordentlicher Professor in Leiden, wobei sein Lehrauftrag die Arithmethik, die Allgemeine Mathematik, Algebra und Mechanik behandelte. Zudem beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war 1852/53 Rektor der Alma Mater. Diese Aufgabe legte er mit der Rede over het maar al te zeer verwaarloozen eener stelselmatige methode van behandeling en onderzoek bij de wiskundigen, die het ijverigst hunne wetenschap volmaken en er de grenzen meest van uitbreiden nieder. Geschwächt durch eine Brustkrankheit verstarb er im Alter von sechzig Jahren.
Verdam war 1858 Ritter des Ordens vom niederländischen Löwen geworden, 1866 Mitglied der holländischen Gesellschaft der Wissenschaften in Haarlem, Mitglied der Gesellschaft der experimentellen Philosophie in Rotterdam, 1866 Mitglied der provinziellen Utrechtschen Gesellschaft der Künste und Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der naturkundlichen Vereinigung in niederländisch Indien, ausländisches Mitglied der königlich Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag, 1833 Mitglied des Instituts, sowie 1851 Mitglied der Nachfolgeinstitution der königlich niederländischen Akademie der Wissenschaften in Amsterdam und 1853 außerordentliches Mitglied der königlich wissenschaftlichen Gesellschaft (KWG).
Verdam heiratete am 18. Juli 1833 in Leiden Johanna Frederika Jacoba Hagen (* 22. September 1806 in Alkmaar, † 30. Oktober 1871 in Den Haag), die Tochter von Jacob Hagen und Elisabeth Johanna Droeze. Aus der Ehe stammen drei Kinder. Zwei Söhne starben jung. Seine einzige Tochter Pauline Adriana Verdam (* 24. Mai 1837 in Den Haag; † 28. März 1867 in Jakarta) verheiratete sich am 13. August 1857 in Leiden mit dem Leiter des geographischen Dienstes im niederländischen Ost-Indien Jean Abraham Chrétien Oudemans. Von den Söhnen kennt man Willem Adrianus Verdam (* 7. Februar 1842 in Leiden; † 27. September 1861 in Jakarta) als 2. Leutnant der Artillerie.
Neben einigen Fachaufsätzen in den wissenschaftlichen Zeitschriften und Journalen seiner Zeit, stammen aus seiner Feder auch eigenständig erschienene Werke.
Personendaten | |
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NAME | Verdam, Gideon Jan |
ALTERNATIVNAMEN | Verdam, Gideon Janus |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Mathematiker und Physiker |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1802 |
GEBURTSORT | Mijdrecht |
STERBEDATUM | 29. Oktober 1866 |
STERBEORT | Leiden |