Johann Georg Repsold (* 19. September 1770 in Wremen bei Bremerhaven; † 14. Januar 1830 in Hamburg) war ein deutscher Feinmechaniker und Gründer der berühmten Werkstatt für astronomische Instrumente.
Neben seiner allgemeinen Schulbildung erhielt Repsold bei Reinhard Woltman in Ritzebüttel bei Cuxhaven auch Privatunterricht speziell in Wasserbau, Instrumentenbau, Zeichnen und Mathematik.
Mit 19 Jahren kam Repsold nach Hamburg und war dort bis 1795 als Geometer bei der Stadtverwaltung angestellt. 1796 avancierte er zum Wassertechniker bei der Elbdeputation. Zwei Jahre später wurde er dort zum Spritzenmeister (Direktor der Feuerwehr) befördert und 1809 zum Oberspritzenmeister des gesamten Hamburger Löschwesens gewählt. Daneben widmete er sich aus Liebhaberei der Anfertigung feinmechanischer Geräte.
1799 gründete er in Hamburg eine kleine Manufaktur für astronomische und geodätische Instrumente und Werkzeuge. Hier arbeitete Repsold in der Hauptsache als Konstrukteur. Indem Repsold Mikroskope zum besseren Ablesen der Teilkreise an Teleskopen heranzog, konnte er die Genauigkeit des Meridiankreises sehr verbessern. In den folgenden Jahren baute Repsold, später seine Söhne und Enkel, das Unternehmen weiter aus. Die Firma A. Repsold & Söhne wurde zu einem führenden Unternehmen in der Herstellung von Fernrohren und bestand bis 1919.
1802 errichtete Repsold ein privates Observatorium auf der sich oberhalb der St. Pauli-Landungsbrücken befindlichen ehemaligen Bastion Albertus, dem heutigen Stintfang.
1812, während der napoleonischen Besatzungszeit, musste die Sternwarte abgerissen werden. Im gleichen Jahr stellte Repsold einen Antrag auf Errichtung einer neuen Sternwarte am Stadtwall. Der Antrag wurde erst zehn Jahre später vom Senat genehmigt, unter der Auflage, dass Repsold die Sternwarte ausrüstet. Die Sternwarte wurde 1825 auf der ehemaligen Bastion Henricus – dort wo sich heute das Museum für Hamburgische Geschichte befindet – errichtet und 1828 fertiggestellt. Erster Observator wurde Christian August Friedrich Peters. 1833 wurde die Sternwarte als Staatsinstitut von Hamburg übernommen.
Ab 1808 war er mit dem königlichen Hofastronomen Heinrich Christian Schumacher befreundet, der 1821 im benachbarten dänischen Altona die Altonaer Sternwarte erbaute und dem Repsold bei der Verbesserung von trigonometrischen Gerätschaften half.
Am 14. Januar 1830 starb Johann Georg Repsold bei einem Löscheinsatz in Hamburg, als er von einer einstürzenden Mauer erschlagen wurde. Sein Sohn Adolf Repsold führte die Werkstatt zusammen mit seinem älteren Bruder Georg Repsold fort.
Zu Ehren von Johann Georg Repsold wurde der 1918 von Friedrich Karl Arnold Schwassmann in Hamburg entdeckte Asteroid (906) Repsolda nach ihm benannt. Auf dem Mond wurde der Krater Repsold nach ihm benannt, ferner das Spaltensystem Rimae Repsold. Der Tonnenleger Johann Georg Repsold des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Tönning wurde ebenfalls nach Repsold benannt. Aktuell trägt auch ein Lösch- und Ambulanzboot der Berufsfeuerwehr Hamburg den Namen „Oberspritzenmeister Repsold“.[1] Auch das 1941 gebaute ehemalige Feuerlösch- und Traditionsschiff Repsold wurde nach ihm benannt.[2]
Zu den bedeutendsten Arbeiten Repsolds gehören:
Jahr | Gerät | Brennweite | Abnehmer |
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1803 | Meridiankreis | J.G. Repsold, später Sternwarte Göttingen | |
1806 | Kreisteilungsmaschine | 2 Fuß | J.G. Repsold |
1806 | Universalinstrument | J.G. Repsold | |
1817 | Durchgangsinstrument | Sternwarte Altona | |
1820 | Basisapparat (Braaker Basis) | Heinrich Christian Schumacher | |
1821 | Heliotrop | Sternwarte Göttingen | |
1825 | Pendelapparat | Sternwarte Königsberg | |
1826 | Durchgangsinstrument | 5 Fuß | Hamburger Sternwarte |
1828 | Leuchtapparat | Feuerschiff Kattegat |
Persönlich und industriegeschichtlich besteht eine auffällige Parallelität zum bayerischen Unternehmer und Instrumentenbauer Georg Friedrich Reichenbach (1771–1828). Auch er begann als Feinmechaniker und Konstrukteur, gründete nur 4 Jahre später ebenfalls ein Unternehmen für astronomische und geodätische Instrumente und erreichte damit eine ähnliche Bedeutung.
Personendaten | |
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NAME | Repsold, Johann Georg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Feinmechaniker |
GEBURTSDATUM | 19. September 1770 |
GEBURTSORT | Wremen bei Bremerhaven |
STERBEDATUM | 14. Januar 1830 |
STERBEORT | Hamburg |