Johann Wilhelm Wallot (auch Jean Guillaume) (* 1743 in Oppenheim; † 27. Juli 1794 in Paris) war ein deutsch-französischer Astronom.
1768 begleitete er Jean Dominique de Cassini auf einer Seereise nach Neufundland und Sallee zur Prüfung nautischer Uhren. Cassini charakterisiert ihn in seinem Bericht über die Reise aus dem Jahr 1770 als „einen lebhaften und erfindungsreichen jungen Deutschen, den die Liebe zur Wissenschaft nach Frankreich geführt hatte, und dessen Hinwendung zur Astronomie ihn bestimmt hatte, mich auf der Reise zu begleiten und mir zu assistieren“.[1]
1773 wurde er als geachteter Mathematiker und Astronom in Paris außerordentliches Mitglied der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften.
Er übernahm die Stelle eines Observators an der Privatsternwarte des Grafen Mercy d'Argenteau, der im Palais du Luxembourg wohnte.
Interessant waren seine 1769 an einem Gnomon (Schattenzeiger) vorgenommenen Solstitial-Beobachtungen zur Bestimmung der Veränderlichkeit der Ekliptikschiefe. Nach Jérôme Lalande barg die Methode jedoch noch zu viele Fehlerquellen.
Am 12. November 1782 beobachtete er den Durchgang des Merkur durch die Sonnenscheibe. Den scheinbaren Durchmesser des Merkur bestimmte er, wie Herschel, zu 9″.[2]
Er starb als eines der letzten Opfer der französischen Terrorherrschaft auf der Guillotine, am Tag vor der Hinrichtung Robespierres.
Aufsätze in den Acta Academiae Theodoro-Palatinae:
Personendaten | |
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NAME | Wallot, Johann Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Wallot, Jean Guillaume |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-französischer Astronom |
GEBURTSDATUM | 1743 |
GEBURTSORT | Oppenheim |
STERBEDATUM | 27. Juli 1794 |
STERBEORT | Paris |