Als Kristalltracht (kurz: Tracht) wird in der Mineralogie die Gesamtheit der an einem Kristall entwickelten Kristallflächen, das heißt die Zahl und Kombination von Flächentypen der äußeren Begrenzungsflächen des Kristalls bezeichnet.[1] Sie steht im Gegensatz zum Kristallhabitus, der das Größenverhältnis zueinander beschreibt. Tracht und Habitus ergeben zusammen die Kristallgestalt, die auch als Kristallmorphologie (von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) bezeichnet wird.
Beispiele für unterschiedliche Kristalltrachten bei gleichem – hier isometrischem – Habitus sind:
flächenreicher Apatitkristall mit {100}, {110}, {001}, {111}, {201}, {101} und {102}
Apatitkristall mit {100}, {001}, {111} und {101}
Apatitkristall mit {100}, {001} und {101}
flächenarmer Apatitkristall mit {100} und {001}
Beispiele für einen unterschiedlichen Kristallhabitus bei identischer Kristalltracht (gleiche Farben repräsentieren gleiche Flächenformen) sind:
flächenreicher Apatitkristall mit tafeligem Habitus
flächenreicher Apatitkristall mit isometrischem Habitus
flächenreicher Apatitkristall mit langprismatischem Habitus
flächenreicher Apatitkristall mit nadeligem Habitus
Literatur
- Rudolf Graubner: Lexikon der Geologie, Minerale und Gesteine. Emil Vollmer Verlag, München 1980, ISBN 3-87876-327-1, S. 203 (Kristallgestalt).
Weblinks
- Mineralienatlas:Tracht
- Eintrag zu Kristalltracht. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am {{{Datum}}}.Error in template * unknown parameter name (Vorlage:RömppOnline): 'Abruf'
Einzelnachweise
- ↑
Frank Hoffmann: Faszination Kristalle und Symmetrie. Einführung in die Kristallographie. Springer Spektrum, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-09580-2, S. 40, doi:10.1007/978-3-658-09581-9.