Der Kutter-Schiefspiegler ist ein Spiegelteleskop vornehmlich zur Himmelsbeobachtung, das von Anton Kutter um 1950 für den Selbstbau durch Astroamateure entwickelt wurde. Er stellt eine Abwandlung des cassegrainschen Reflektors dar, dessen Spiegel gegeneinander verkippt (schief angeordnet) sind. Diese Bauform erlaubt eine Abbildung ohne Abschattungen durch den Fangspiegel und dessen Halterung. Insgesamt ergibt sich ein z-förmiger Strahlengang (im Gegensatz zum Yolo-Schiefspiegler mit seinem x-förmigen Strahlengang) und damit eine auch bei langbrennweitigen Instrumenten vergleichsweise kurze Baulänge, allerdings auch eine ungewohnte und etwas sperrige Bauform.
Das Verkippen der Spiegel verursacht die Abbildungsfehler Koma und Astigmatismus, die korrigiert werden müssen. Zur Korrektur gibt es mehrere Möglichkeiten:
Der Selbstschliff eines dreiteiligen Kuttersystems ist auch für erfahrene Spiegelschleifer ein anspruchsvolles Projekt. Während der Hauptspiegel noch recht einfach herzustellen ist, gilt das für den hyperbolkonvexen Fangspiegel und erst recht die keilförmige, extrem langbrennweitige Korrekturlinse keinesfalls.
Fertige Kutter-Spiegelsysteme liefert die belgische Firma Lichtenknecker, fertige Kutter-Schiefspiegler die Schweizer Firma AOK.
Die Bilddefinition und die Kontrastleistung eines Schiefspieglers ist der eines Newton-Teleskops oder Cassegrain-Teleskops überlegen, da sich keine störenden, abschattenden und Beugungseffekte verursachenden Bauteile im Strahlengang befinden. Nachteil gegenüber einem Refraktor gleicher Öffnung ist die bei der offenen Bauweise im Allgemeinen vorhandene größere Anfälligkeit gegenüber lokalen, thermisch bedingten Luftströmungen ("Tubus-Seeing"), die durch Schlieren und Flimmern im Gesichtsfeld bei der Beobachtung mit hohen Vergrößerungen störend wirkt und damit die Vergrößerungsfähigkeit limitiert. Langes Lüften des Instruments vor der Beobachtung zum Temperaturausgleich und Einbau eines Lüfters können dies vermindern.
Kutter empfahl seine Konstruktion bis zu einer Öffnung von maximal 16 Zoll (400 mm), 12 zöllige Kutter wurden mehrfach gebaut, Anton Kutter betrieb selbst einen in seiner Amateursternwarte.
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