Koordinaten: 40° 25′ 53″ N, 4° 14′ 53″ W
Der Madrid Deep Space Communications Complex (MDSCC) liegt in einer Talsenke in einer Höhe von rund 800 Metern über dem Meeresspiegel in den Gemeinden von Robledo de Chavela und Fresnedillas de la Oliva rund 50 Kilometer westlich von Madrid, Spanien. MDSCC ist eine Radioteleskop-Anlage des Deep Space Network (DSN) zur Verfolgung von Raumsonden. Der Komplex wurde 1961 vom Instituto Nacional de Técnica Aeroespacial (INTA) in Zusammenarbeit mit der NASA errichtet.
Der MDSCC Komplex verfügt über folgende Parabolantennen: eine 70-Meter- (DSS-63), drei 34-Meter-Antennen (DSS-65, DSS-54, DSS-55).
Die älteste Antenne DSS-61 ist eine 34-Meter-Antenne. Sie wurde 1961 als 27-Meter-Antenne in Robledo errichtet und diente 1964 dem Mariner-Programm der NASA.[1] 1979 wurde sie ausgebaut auf 34 Meter. 1999 wurde sie außer Dienst gestellt und von 2003 an für das "PARTNeR"-Programm zur Ausbildung und für Radioastronomie benutzt.
DSS-62 war in Cebreros in Betrieb von 1967 bis 1981. Als die 26-Meter-Antenne nicht mehr gebraucht wurde, wurde sie an die spanische Raumfahrtorganisation INTA übergeben und 1986 außer Betrieb genommen.
Die Antenne DSS-63 wurde am 14. Mai 1974 durch den spanischen König Juan Carlos offiziell in Betrieb genommen[2] und hatte einen Durchmesser von 64 Metern. 1989 wurde sie für das Rendezvous der Raumsonde Voyager 2 mit dem Planeten Neptun auf 70 Meter erweitert. Sie kann mit einer Sendeleistung von bis zu 400 kW im S- und X-Band senden und im L, S, X und K-Band empfangen. Die DSS-63 wiegt 8000 Tonnen, wovon die Antenne, deren Fläche 4180 m² beträgt, 3500 Tonnen wiegt.
Die Antenne DSS-65 wurde 1987 gebaut und hat einen Durchmesser von 34 Metern. Sie kann mit einer Sendeleistung von 20 kW im S- und X-Band senden. Das Gewicht der DSS-65 beträgt 400 Tonnen, wobei die Antenne 350 Tonnen wiegt.
Eine 26-Meter-Antenne stand von 1967 bis 1985 in Fresnedillas. 1985 wurde sie abgebaut und nach Robledo versetzt und wurde zu DSS-66, am 30. September 2008 außer Dienst gestellt.
Die Antenne DSS-55 wurde 1997 errichtet und hat einen Durchmesser von 34 Metern. Sie kann mit einer Sendeleistung von 20 kW im X-Band senden und auf den Bändern S, X und K empfangen. Das Gewicht der DSS-55 beträgt 348 Tonnen. DSS-54 wurde als Typ: Beam Waveguide (BWG), (Signalübertragung mittels Lichtwellenleiter) ausgeführt.
Die Antenne DSS-55 Typ: Beam Waveguide (BWG) wurde 2003 in Betrieb genommen und hat einen Durchmesser von 34 Metern. Sie kann mit einer Sendeleistung von 20 kW im X-Band senden und auf den Bändern S, X und K empfangen. Das Gewicht der DSS-55 beträgt 348 Tonnen und wurde für eine Windlast von 160 km/h ausgelegt. Die Konstruktion der DSS-55 ermöglicht sichere Messwerterfassung bis zu Windgeschwindigkeiten von 64 km/h.
Beide Antennen befinden sich in der Planungs- und Bauphase. DSS-56 soll im Oktober 2019 in Betrieb gehen, DSS-53 im Oktober 2020.[3]
Band | Dienst | Frequenzbereich | |
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Downlink | Uplink | ||
L | 1,53–2,7 GHz | ||
S | 2,7–3,5 GHz | ||
C | 3,4–4,2 GHz | 5,925–6,425 GHz | |
X | Militär Komsats. | 7,25–7,75 GHz | 7,9–8,4 GHz |
Forschungsfunk1 | 8,4–8,5 GHz | 7,145–7,235 GHz | |
Ku (Europa) | FSS | 10,7–11,7 GHz | 12,75–13,25 GHz, 13,75–14,5 GHz |
BSS | 11,7–12,5 GHz | 17,3–18,1 GHz | |
SMS | 12,5–12,75 GHz | 12,75–13,25 GHz, 13,75–14,5 GHz | |
Ku (Amerika) | FSS | 11,7–12,2 GHz | 14–14,5 GHz |
BSS | 12,2–12,7 GHz | 17,3–17,8 GHz | |
Ka | 17,7–21,2 GHz | 27,5–31 GHz | |
Anmerkungen | 1 Forschungssatelliten, Raumsonden |