Eine Mire (vgl. lateinisch mirus bzw. (fem.) mira „auffallend“) ist ein System von zwei oder mehr Zielmarken, mit denen eine genaue Bezugsrichtung, z. B. die Nord-Süd Richtung, für astronomische Geräte oder Navigationsinstrumente definiert wird.
Die Bezeichnung stammt aus der klassischen Astrometrie, die auf früheren Sternwarten präzise Meridianmarken benötigte, um die Instrumentenachsen in die Meridian- oder Ost-West-Richtung einzurichten.
Verwendet werden solche Marken, die je nach Zweck zwischen 3 Meter und etwa 100 Meter vom Messpunkt entfernt angebracht werden, auch heute für fix aufgestellte Meridian- und Passageninstrumente, als Bezugsystem für Vermessungspfeiler erster Ordnung, oder zur Einrichtung von Kreiselinstrumenten in der Navigation. Wenn die Entfernung der Mire groß ist, genügt u. U. ein zentriertes Lämpchen; bei geringen Distanzen wird ein stabil aufgestelltes Kollimator-Fernrohr (siehe Bild) verwendet.