Murchison (Meteorit)

Murchison (Meteorit)

Bruchstück des Murchison-Meteoriten im National Museum of Natural History (Washington)
Die kohligen Chondrite Allende, Tagish Lake und Murchison

Murchison ist ein CM2-Chondrit, der am 28. September 1969 in Victoria, Australien gefallen ist. Es wurden etwa 100 kg an Material von diesem Meteoriten geborgen.

Murchison ist ein sehr primitiver kohliger Chondrit und damit für Forschung besonders interessant, da das Material von Murchison zu den ursprünglichsten Stoffen des Sonnensystems gehört, welches zur Verfügung steht. Dementsprechend oft wurde er untersucht. In diesem Meteoriten wurden sehr viel organische Verbindungen entdeckt, darunter auch Aminosäuren, welche für biologische Prozesse wichtig sind, Diaminosäuren, die als Vorläufer des ersten genetischen Materials auf der Erde diskutiert werden[1] und sogar Fullerene.[2] Dies war der erste Nachweis von Aminosäuren in extraterrestrischem Material.[3] Wichtig war hier auch, dass die Fragmente nach dem beobachteten Fall schnell aufgesammelt wurden, so dass eine Verunreinigung mit irdischem Material weitgehend verhindert wurde.

Daneben konnten in diesem Meteoriten bisher auch 40 verschiedene Minerale bzw. deren Varietäten nachgewiesen werden (Stand 2015). Für die Minerale Murchisit und Warkit gilt der Meteorit zudem als Typlokalität. Weitere Mineralfunde sind unter anderem Calcit, Chromit, Diamant, Eskolait, Graphit, gediegen Eisen und dessen nickelhaltige Varietät Kamacit (Balkeneisen), Nephelin, Spinell, Tochilinit und Whewellit sowie verschiedene Olivine, Pyroxene und Serpentine.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Uwe Meierhenrich: Amino Acids and the Asymmetry of Life. Springer-Verlag (2008), ISBN 978-3-540-76885-2
  2. L. Becker, R. J. Poreda, T. E. Bunch: Fullerenes: an extraterrestrial carbon carrier phase for noble gases. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. Band 97, Nummer 7, März 2000, S. 2979–2983, doi:10.1073/pnas.050519397, PMID 10725367, PMC 16177 (freier Volltext).
  3. U. J. Meierhenrich, G. M. Muñoz Caro, J. H. Bredehöft, E. K. Jessberger, W. H. Thiemann: Identification of diamino acids in the Murchison meteorite. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. Band 101, Nummer 25, Juni 2004, S. 9182–9186, doi:10.1073/pnas.0403043101, PMID 15194825, PMC 438950 (freier Volltext).
  4. Mindat - Typlokalität Murchison meteorite, Murchison, Victoria, Australia

Weblinks