Der RAD750 ist ein strahlungsresistenter Einplatinencomputer, hergestellt von BAE Systems Electronic Solutions. Als Nachfolger des RAD6000, ist der RAD750 für den Einsatz in Umgebungen mit hohen Strahlungswerten, wie an Bord von Satelliten und Raumfahrzeugen, entwickelt.[1] Der RAD750 wurde im Jahr 2001 eingeführt, die ersten Einheiten wurden im Jahr 2005 in den Weltraum gestartet.[2][3]
Die CPU verfügt über 10,4 Millionen Transistoren, fast eine Größenordnung mehr als der Vorgänger RAD6000 (1,1 Millionen). Er hat eine Chipfläche von 130 mm².[2] Er hat einen Chiptakt von 110 bis 200 MHz und kann 266 MIPS oder mehr verarbeiten.[2] Die CPU kann auch einen erweiterten L2-Cache enthalten, um die Leistung zu verbessern.[3] Der Prozessor selbst hält einer Energiedosis von 2.000 bis 10.000 Gy (= 200.000 bis 1.000.000 rd) stand, benötigt 5 Watt Leistung und arbeitet im Temperaturbereich von −55 bis 125 °C. [2][3] Der Standard-RAD750-Einplatinencomputer (CPU und Mainboard) insgesamt widersteht 1000 Gy ionisierender Strahlung, akzeptiert −55 bis 70 °C Temperatur und benötigt 10 W Leistung.[3]
Ein RAD750-System hat einen mit dem RAD6000 vergleichbaren Preis von etwa 200.000 US-Dollar pro Board (Stand 2002). [4] Allerdings haben die Programmanforderungen des Kunden und die Einkaufsmengen großen Einfluss auf die endgültigen Kosten pro Einheit.
Der RAD750 basiert auf dem IBM PowerPC 750.[2] Seine Verpackung und Logik-Funktionen sind vollständig kompatibel mit der PowerPC-7xx-Familie.[3]
Es gibt mehrere Raumfahrzeuge mit RAD750-Computern in Betrieb. Die Kometensonde Deep Impact, welche im Januar 2005 gestartet war, war das erste Raumfahrzeug mit einem RAD750-Computer.[1] Zwei RAD750-Computer werden im WorldView-1-Satellit genutzt, der hochauflösende Bilder der Erde anfertigt. Gestartet wurde dieser am 18. September 2007.[5] Worldview-1 ist Teil des NextView-Programms der National Geospatial-Intelligence Agency.[5]
Seit 2010 sind über 150 RAD750s in einer Vielzahl von Raumfahrzeugen eingesetzt.[5]