Das Spiegelparadoxon ist ein Paradoxon, das durch diese Frage beschrieben wird: „Warum vertauscht das Spiegelbild rechts und links, aber nicht oben und unten?“
Tatsächlich "vertauscht" ein Spiegel vorn und hinten;[1] damit ist das Spiegelbild umgestülpt[2] – das Gehirn interpretiert das bei einem stehenden Spiegel als rechts-links Vertauschung,[2][3][4] bei einem liegenden Spiegel als oben-unten Vertauschung.[2] Die Paradoxon-Frage ist also nur für stehende Spiegel sinnvoll.[4]
Ein Spiegel vertauscht auch die wahrgenommene Drehrichtung.[5]
Philosophische Erklärung
Tatsächlich „vertauschen“ Spiegel nicht, sie reflektieren. Der Philosoph und Erkenntnistheoretiker Umberto Eco nannte das die „Pragmatik des Spiegels“ und stellt fest, dass „wir falsch über den Spiegel sprechen“,[6] das Paradoxon also eigentlich sprachlicher Natur sei.
Weblinks
Videos:
Einzelnachweise
- ↑ Weblink Stöcher, SteyrerBrains.at: Zusammenfassung: Eine Frage, 3 Antworten.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Das Spiegelparadoxon. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Das eröffnet die Möglichkeit andersartiger Vexierbilder, vergl. Abb. 6: Schatten oder Spiegelbild oder beides? In: H. Joachim Schlichting: Elementare physikalische Modellvorstellungen zu Lichtphänomenen. In: Gisela Lück, Hilde Köster (Hrsg.): Physik und Chemie im Sachunterricht. Heilbronn/Braunschweig 2006, S. 57–74; S. 3 Sp. 2 des Artikels (Artikel, pdf, uni-muenster.de).
- ↑ 4,0 4,1 Spiegel: Zusammenfassung. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Als 3. Spiegelgesetz formuliert: Lutz Schön: Ein Blick in den Spiegel – Von der Wahrnehmung zur Physik. Aus: Physik in der Schule 32 (1994), 1., S. 2–5. Veröffentlichung 2 in: Humboldt-Universität zu Berlin: Optik in Mittel- und Oberstufe. Didaktik der Physik. Berlin, April 2003, dort 2.1.3 Vertauscht der Spiegel links und rechts?, S. 30 (ganzes Sammelwerk, pdf, didaktik.physik.hu-berlin.de; dort S. 40).
- ↑ Umberto Eco: Sugli specchi e altri saggi: Il segno, La rappresentazione, L'illusione, L'immagine. Bompiani, Mailand 1985. Dt. Übers. Über Spiegel und andere Phänomene. Verlag Hanser, München 1988, ISBN 3-446-14681-4, dort S. 34 und S. 29–31; zitiert nach der Taschenbuchausgabe, dtv 1990, ISBN 3-423-11319-7, S. 34 und S. 29–31.