Unter Tageslänge können verschiedene Zeitspannen verstanden werden,
Tag und Nacht wurden ursprünglich nicht als ein zusammengehörendes Ganzes betrachtet, sodass mit Tageslänge zunächst ausschließlich die Dauer des lichten Tages gemeint war, der mit Sonnenuntergang zu Ende ging. Die anschließende Abenddämmerung und Nacht wurde in vielen Kulturen dann als schon den nächsten Tag vorbereitend angesehen (so auch Sonnabend vor Sonntag). Der aus den Spannen tags und nachts gebildete Begriff wurde im Altgriechischen mit dem Kompositum νυχθήμερον nychthemeron (‘Nachttag’) bezeichnet, und fasste zumeist den Abschnitt von Abdenddämmerung bis Abenddämmerung. Im Hochdeutschen fehlt hierfür ein unmittelbar entsprechendes Wort, weshalb von ganzem oder auch vollem Tag gesprochen wird.
In der Astronomie ist der Sonnentag als die Dauer zwischen zwei Meridiandurchgängen der Sonne eindeutig definiert. Während die Dauer des lichten Tages jahreszeitenabhängig in den gemäßigten Breiten deutlich, in den polaren Breiten extrem schwankt, ist die Dauer eines astronomischen Sonnentages überall auf der Erde im Jahreslauf nahezu gleich. Doch dauern beide über sehr lange Zeitspannen gemittelt zunehmend länger wegen der abnehmenden Rotationsgeschwindigkeit der Erde, wie umgekehrt irdische Tage früherer geologischer Zeitalter kürzer waren.