Vis viva (lebendige Kraft) ist eine historische Bezeichnung für die „Energie in der Bewegung“. Sie geht auf Gottfried Wilhelm Leibniz zurück[1] und bezeichnet eine Größe, die bei elastischen Stößen und vielen anderen mechanischen Vorgängen erhalten bleibt. Seine Formel war allerdings
Im Gegensatz zu Leibniz hielten René Descartes und Isaac Newton den Impuls
Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Bezeichnung lebendige Kraft für die Energie verwendet. Energieüberlegungen spielten aber in der Praxis der Mechanik erst etwa Mitte des 19. Jahrhunderts eine größere Rolle, gefördert durch die Entwicklung der Thermodynamik. Im 18. Jahrhundert gab es einen Streit unter Philosophen um die „wahren“ Grundgrößen der Mechanik, so in der Schrift von Immanuel Kant Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte von 1749 (die aber unter den Naturwissenschaftlern keine Rolle spielte und auch von den führenden zeitgenössischen Wissenschaftlern wie Leonhard Euler, an den sich Kant brieflich wandte, ignoriert wurde[2]), oder im Prioritätsstreit von Maupertuis über das Prinzip der kleinsten Wirkung.
Die Vis-Viva-Gleichung der Himmelsmechanik beschreibt die Bewegung bzw. Geschwindigkeit von Körpern auf Keplerbahnen als Konsequenz der Energieerhaltung.