Yannick Mellier (* 16. September 1958) ist ein französischer Astrophysiker. Er ist für die Entdeckung der Gravitationslinsenwirkung von Galaxienhaufen 1987 und weitere Forschungen zum Gravitationslinseneffekt bekannt.
Mellier wurde 1987 an der Universität Paul Sabatier in Toulouse promoviert. Seit 1996 ist er am Institut für Astrophysik (IAP) in Paris, wo er das Gravitationslinsen-Team leitet.
1987 veröffentlichte er mit Genevieve Soucail und anderen am Observatorium in Toulouse den ersten deutlichen Hinweis auf eine durch den Gravitationslinseneffekt bogenförmig verzerrte Galaxie hinter dem Galaxienhaufen Abell 370.[1][2] Etwas vorher (1986) publizierten Roger Lynds (NOAO) und Vahe Petrosian (Stanford University) Beobachtungen großer bogenförmiger Strukturen, ohne sie als Gravitationslinsen zu identifizieren.[3]
Ab 1996 leitete er eine Forschergruppe, die mit neuen Techniken mit Hilfe von Gravitationslinsen die Verteilung dunkler Materie im Kosmos kartierte und 2000 eine erste Karte vorlegte (Canada-France-Hawaii Telescope, CFHT)[4]. Er führte danach ähnliche Untersuchungen mit verbesserten Methoden aus (Descart Projekt[5], CFHTLS Projekt[6]). Dazu wurde in Frankreich eine Weitfeld-CCD Kamera entwickelt (Megacam) und die Daten werden im Terapix Datenzentrum am IAP verarbeitet.
Seit 2011 leitet er das wissenschaftliche Konsortium zur Entwicklung des Weltraumteleskops Euclid.
Personendaten | |
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NAME | Mellier, Yannick |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Astrophysiker |
GEBURTSDATUM | 16. September 1958 |