Dirk Bouwmeester: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Dirk „Dik“ Bouwmeester''' (* [[15. November]] [[1967]]) ist ein niederländischer Experimentalphysiker, der sich mit [[Quantenoptik]] und [[Quanteninformationstheorie]] befasst. Er ist Professor an der [[Universität Leiden]] und der [[University of California, Santa Barbara]] (UCSB).  
'''Dirk „Dik“ Bouwmeester''' (* [[15. November]] [[1967]]) ist ein niederländischer Experimentalphysiker, der sich mit [[Quantenoptik]] und [[Quanteninformationstheorie]] befasst. Er ist Professor an der [[Universität Leiden]] und der [[University of California, Santa Barbara]] (UCSB).
== Leben ==
== Leben ==
Bouwmeester wurde 1995 an der Universität Leiden promoviert.  
Bouwmeester wurde 1995 an der Universität Leiden promoviert.


Als [[Post-Doktorand]] bei [[Anton Zeilinger]] in [[Innsbruck]] (1997 bis 1999) war er an der ersten experimentellen Realisierung der [[Quantenteleportation]] beteiligt.<ref>Dirk Bouwmeester, Jian-Wei Pan, Klaus Mattle, Manfred Eibl, [[Harald Weinfurter]], Anton Zeilinger ''Experimental Quantum Teleportation'', Nature, Band 390, 1997, S. 575-579, [http://www.nature.com/nature/journal/v390/n6660/full/390575a0.html Abstract]</ref> 1999 bis 2001 leitete er eine Forschungsgruppe am Zentrum für Quanteninformationstheorie in Oxford, geleitet von [[Artur Ekert]], wo er experimentell optimales Quantenklonen von Photonenzuständen und stimulierte Emission verschränkter Photonen demonstrierte. Ab 2001 war er an der UCSB und ab 2007 außerdem in Teilzeit an der Universität Leiden.
Als [[Post-Doktorand]] bei [[Anton Zeilinger]] in [[Innsbruck]] (1997 bis 1999) war er an der ersten experimentellen Realisierung der [[Quantenteleportation]] beteiligt<ref>Dirk Bouwmeester, [[Jian-Wei Pan]], Klaus Mattle, Manfred Eibl, [[Harald Weinfurter]], Anton Zeilinger ''Experimental Quantum Teleportation'', Nature, Band 390, 1997, S. 575–579, [http://www.nature.com/nature/journal/v390/n6660/full/390575a0.html Abstract]</ref> und außerdem an der ersten Realisierung von [[GHZ-Experiment|GHZ-Zuständen]] mit Zeilinger.<ref>Dirk Bouwmeester, Jian-Wei Pan, Matthew Daniell, Harald Weinfurter, Anton Zeilinger: Observation of three-photon Greenberger-Horne-Zeilinger entanglement, Phys. Rev. Lett., Band 82, 1999, S. 1345–1349, [https://arxiv.org/abs/quant-ph/9810035 Arxiv]</ref>  1999 bis 2001 leitete er eine Forschungsgruppe am Zentrum für Quanteninformationstheorie in Oxford, geleitet von [[Artur Ekert]], wo er experimentell optimales Quantenklonen von Photonenzuständen und stimulierte Emission verschränkter Photonen demonstrierte. Ab 2001 war er an der UCSB und ab 2007 außerdem in Teilzeit an der Universität Leiden.


In Zusammenarbeit mit [[Roger Penrose]] in Oxford (bei dem er auch als Post-Doktorand war) entwickelte er 2003 Ideen, die quantenmechanischen Eigenschaften größerer Objekte zu untersuchen und demonstrierte dies 2006 bei mit Licht tiefgekühlten Halbleiter-Nanostrukturen (tiefgekühlte mikromechanische Resonatoren)<ref>Dustin Kleckner, Bouwmeester, Sub-kelvin optical cooling of a micromechanical resonator, Nature, Band 444, 2006, S. 75-78, [http://www.nature.com/nature/journal/v444/n7115/abs/nature05231.html Abstract]</ref>. Das Fernziel der Diskussion mit Penrose war der Test von dessen Hypothese, die Gravitation würde über die von ihr erzeugte Raumkrümmung auch bei kleinen Massen die Superposition von Quantenzuständen stören, was er und Bouwmeester vorschlugen an einem Nano-Spiegel zu untersuchen<ref>[http://www.news.leiden.edu/news-2011/roger-penrose.html Universität Leiden 2011 zu Penrose]</ref><ref>W. Marshall, C. Simon, Penrose, Bouwmeester, Towards the quantum superposition of a tiny mirror, Phys. Rev. Lett., Band 91, 2003, S. 130401-1, [http://pitp.physics.ubc.ca/confs/7pines2010/individualreadings/10-bouwmeester.pdf pdf]</ref>. Bouwmeester entdeckte neue Formen von Licht in Form  verknoteter und verketteter Ringe<ref>Bouwmeester, William T. M. Irvine, Linked and knotted beams of light, Nature Physics, Band 4, 2008, S. 716-720, [http://www.nature.com/nphys/journal/v4/n9/abs/nphys1056.html Abstract]</ref>, von denen er auch zeigt, dass sie bei Plasmawellen und Gravitationswellen möglich sind, untersucht ''künstliche Atome'' in Halbleitern und Nanocluster aus Silber, die in [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] eingebaut sind, mit möglichen medizinischen Anwendungen.
In Zusammenarbeit mit [[Roger Penrose]] in Oxford (bei dem er auch als Post-Doktorand war) entwickelte er 2003 Ideen, die quantenmechanischen Eigenschaften größerer Objekte zu untersuchen und demonstrierte dies 2006 bei mit Licht tiefgekühlten Halbleiter-Nanostrukturen (tiefgekühlte mikromechanische Resonatoren)<ref>Dustin Kleckner, Bouwmeester, Sub-kelvin optical cooling of a micromechanical resonator, Nature, Band 444, 2006, S. 75–78, [http://www.nature.com/nature/journal/v444/n7115/abs/nature05231.html Abstract]</ref>. Das Fernziel der Diskussion mit Penrose war der Test von dessen Hypothese, die Gravitation würde über die von ihr erzeugte Raumkrümmung auch bei kleinen Massen die Superposition von Quantenzuständen stören, was er und Bouwmeester vorschlugen an einem Nano-Spiegel zu untersuchen<ref>[http://www.news.leiden.edu/news-2011/roger-penrose.html Universität Leiden 2011 zu Penrose]</ref><ref>W. Marshall, C. Simon, Penrose, Bouwmeester, Towards the quantum superposition of a tiny mirror, Phys. Rev. Lett., Band 91, 2003, S. 130401–1, [http://pitp.physics.ubc.ca/confs/7pines2010/individualreadings/10-bouwmeester.pdf pdf]</ref>. Bouwmeester entdeckte neue Formen von Licht in Form  verknoteter und verketteter Ringe<ref>Bouwmeester, William T. M. Irvine, Linked and knotted beams of light, Nature Physics, Band 4, 2008, S. 716–720, [http://www.nature.com/nphys/journal/v4/n9/abs/nphys1056.html Abstract]</ref>, von denen er auch zeigt, dass sie bei Plasmawellen und Gravitationswellen möglich sind, untersucht ''künstliche Atome'' in Halbleitern und Nanocluster aus Silber, die in [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] eingebaut sind, mit möglichen medizinischen Anwendungen.


2014 erhielt er den höchsten niederländischen Wissenschaftspreis, den [[Spinoza-Preis]]. Außerdem erhielt er mit anderen den [[Descartes-Preis]] und einen Marie Curie Excellence Grant der EU.
2014 erhielt er den höchsten niederländischen Wissenschaftspreis, den [[Spinoza-Preis]]. Außerdem erhielt er mit anderen den [[Descartes-Preis]] und einen Marie Curie Excellence Grant der EU.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.nwo.nl/en/news-and-events/news/2014/nwo-spinoza-prizes-2014-for-dirk-bouwmeester-corinne-hofman-mark-van-loosdrecht-and-theunis-piersma.html Spinoza Preis 2014 für Bouwmeester]
*[http://www.nwo.nl/en/news-and-events/news/2014/nwo-spinoza-prizes-2014-for-dirk-bouwmeester-corinne-hofman-mark-van-loosdrecht-and-theunis-piersma.html Spinoza-Preis 2014 für Bouwmeester]
*[http://web.physics.ucsb.edu/~quopt/bouwmeester.html Homepage seiner Gruppe an der UCSB]
*[http://web.physics.ucsb.edu/~quopt/bouwmeester.html Homepage seiner Gruppe an der UCSB]
*[http://www.physics.leidenuniv.nl/index.php?option=com_content&view=article&id=240&PID=662 Homepage in Leiden]
*[http://www.physics.leidenuniv.nl/index.php?option=com_content&view=article&id=240&PID=662 Homepage in Leiden]

Aktuelle Version vom 8. Dezember 2020, 18:33 Uhr

Dirk Bouwmeester (2014)

Dirk „Dik“ Bouwmeester (* 15. November 1967) ist ein niederländischer Experimentalphysiker, der sich mit Quantenoptik und Quanteninformationstheorie befasst. Er ist Professor an der Universität Leiden und der University of California, Santa Barbara (UCSB).

Leben

Bouwmeester wurde 1995 an der Universität Leiden promoviert.

Als Post-Doktorand bei Anton Zeilinger in Innsbruck (1997 bis 1999) war er an der ersten experimentellen Realisierung der Quantenteleportation beteiligt[1] und außerdem an der ersten Realisierung von GHZ-Zuständen mit Zeilinger.[2] 1999 bis 2001 leitete er eine Forschungsgruppe am Zentrum für Quanteninformationstheorie in Oxford, geleitet von Artur Ekert, wo er experimentell optimales Quantenklonen von Photonenzuständen und stimulierte Emission verschränkter Photonen demonstrierte. Ab 2001 war er an der UCSB und ab 2007 außerdem in Teilzeit an der Universität Leiden.

In Zusammenarbeit mit Roger Penrose in Oxford (bei dem er auch als Post-Doktorand war) entwickelte er 2003 Ideen, die quantenmechanischen Eigenschaften größerer Objekte zu untersuchen und demonstrierte dies 2006 bei mit Licht tiefgekühlten Halbleiter-Nanostrukturen (tiefgekühlte mikromechanische Resonatoren)[3]. Das Fernziel der Diskussion mit Penrose war der Test von dessen Hypothese, die Gravitation würde über die von ihr erzeugte Raumkrümmung auch bei kleinen Massen die Superposition von Quantenzuständen stören, was er und Bouwmeester vorschlugen an einem Nano-Spiegel zu untersuchen[4][5]. Bouwmeester entdeckte neue Formen von Licht in Form verknoteter und verketteter Ringe[6], von denen er auch zeigt, dass sie bei Plasmawellen und Gravitationswellen möglich sind, untersucht künstliche Atome in Halbleitern und Nanocluster aus Silber, die in DNA eingebaut sind, mit möglichen medizinischen Anwendungen.

2014 erhielt er den höchsten niederländischen Wissenschaftspreis, den Spinoza-Preis. Außerdem erhielt er mit anderen den Descartes-Preis und einen Marie Curie Excellence Grant der EU.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dirk Bouwmeester, Jian-Wei Pan, Klaus Mattle, Manfred Eibl, Harald Weinfurter, Anton Zeilinger Experimental Quantum Teleportation, Nature, Band 390, 1997, S. 575–579, Abstract
  2. Dirk Bouwmeester, Jian-Wei Pan, Matthew Daniell, Harald Weinfurter, Anton Zeilinger: Observation of three-photon Greenberger-Horne-Zeilinger entanglement, Phys. Rev. Lett., Band 82, 1999, S. 1345–1349, Arxiv
  3. Dustin Kleckner, Bouwmeester, Sub-kelvin optical cooling of a micromechanical resonator, Nature, Band 444, 2006, S. 75–78, Abstract
  4. Universität Leiden 2011 zu Penrose
  5. W. Marshall, C. Simon, Penrose, Bouwmeester, Towards the quantum superposition of a tiny mirror, Phys. Rev. Lett., Band 91, 2003, S. 130401–1, pdf
  6. Bouwmeester, William T. M. Irvine, Linked and knotted beams of light, Nature Physics, Band 4, 2008, S. 716–720, Abstract