Johannes Gunckel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Stiefbruder des [[Matthias Ratzeberger]] immatrikulierte sich im Sommersemester 1504 an der [[Universität Wittenberg]], wo er am 30. September 1505 [[Bachelor|Baccalaureus]] wurde und am 3. Januar 1507 den akademischen Grad eines [[Magister]]s der freien Künste erlangte. Im Wintersemester 1508/09 fand er Aufnahme in den Senat der philosophischen Fakultät, bekleidete das Amt des [[Dekan (Hochschule)|Dekans]] der Fakultät im Sommersemester 1512 und im Wintersemester 1520/21, zudem war er im Sommersemester 1518 und im Wintersemester 1528/29 [[Rektor]] der Wittenberger Akademie.
Der Stiefbruder des [[Matthias Ratzeberger]] immatrikulierte sich im Sommersemester 1504 an der [[Universität Wittenberg]], wo er am 30. September 1505 [[Bachelor|Baccalaureus]] wurde und am 3. Januar 1507 den akademischen Grad eines [[Magister]]s der freien Künste erlangte. Im Wintersemester 1508/09 fand er Aufnahme in den Senat der philosophischen Fakultät, bekleidete das Amt des [[Dekan (Hochschule)|Dekans]] der Fakultät im Sommersemester 1512 und im Wintersemester 1520/21, zudem war er im Sommersemester 1518 und im Wintersemester 1528/29 [[Rektor]] der Wittenberger Akademie.


1512 wurde er alten [[Collegiat]] aufgenommen und [[Professor|Professur]] für Physik nach Thomasius, übernahm Juni 1521 die Professur für [[thomistische Logik]] und wurde 1523 Professor für [[aristotelische Metaphysik]]. 1523 kam er als Nachfolger für den verstorben Stiftsherrn Johannes Rachel in Frage, verzichtete aber darauf am 22. Juni 1524, da er die dazu erforderliche Priesterweihe ablehnte und sich für die Ehe entschied. Stattdessen wurde er am 6. Oktober 1525 mit ökonomischen Aufgaben als [[Speisemeister]] und Haushalter der Universität, was er bis zu seinem Lebensende blieb.
1512 wurde er alten [[Collegiat]] aufgenommen und [[Professor|Professur]] für Physik nach Thomasius, übernahm Juni 1521 die Professur für [[thomistische Logik]] und wurde 1523 Professor für [[aristotelische Metaphysik]]. 1523 kam er als Nachfolger für den verstorbenen Stiftsherrn Johannes Rachel in Frage, verzichtete aber darauf am 22. Juni 1524, da er die dazu erforderliche Priesterweihe ablehnte und sich für die Ehe entschied. Stattdessen wurde er am 6. Oktober 1525 mit ökonomischen Aufgaben als [[Speisemeister]] und Haushalter der Universität, was er bis zu seinem Lebensende blieb.


Seine Witwe ist mit einem Hausverkauf noch 1543 in Wittenberg nachweisbar.
Seine Witwe ist mit einem Hausverkauf noch 1543 in Wittenberg nachweisbar.
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* [[Nikolaus Müller (Theologe)|Nicolaus Müller]]: ''Die Wittenberger Bewegung 1521 und 1522.'' 1911
* [[Nikolaus Müller (Theologe)|Nicolaus Müller]]: ''Die Wittenberger Bewegung 1521 und 1522.'' 1911
* Nicolaus Müller, [[Karl Pallas]]: ''Urkunden das Allerheiligenstift zu Wittenberg betreffend. 1522-1526.'' In: ''Archiv für Reformationsgeschichte'' (ARG) Jg. 12, 1915, S. 1–46
* Nicolaus Müller, [[Karl Pallas]]: ''Urkunden das Allerheiligenstift zu Wittenberg betreffend. 1522-1526.'' In: ''Archiv für Reformationsgeschichte'' (ARG) Jg. 12, 1915, S. 1–46
* Heinz Kathe: ''Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817.'' Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-04402-4
* [[Heinz Kathe]]: ''Die [[Leucorea|Wittenberger Philosophische Fakultät]] 1502–1817'' (= ''Mitteldeutsche Forschungen.'' Band 117). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2002, ISBN 3-412-04402-4.
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* Fritz Bünger, Gottfried Wentz: ''Das Kollegienstift Allerheiligen in Wittenberg.'' In: ''Germanica Sacra'' – Fritz Bünger, Gottfried Wentz: ''Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg – III. Bd. Das Bistum Brandenburg. II. Teil'' de Gruyter, Berlin 1941 (Nachdruck 1963, ISBN 978-3-11-001287-3), S. 139 ([http://books.google.de/books?id=7meWXCJI1uYC&lpg=PP1&pg=PA138#v=onepage&q=&f=false Onlineleseprobe])
* Fritz Bünger, Gottfried Wentz: ''Das Kollegienstift Allerheiligen in Wittenberg.'' In: ''Germanica Sacra'' – Fritz Bünger, Gottfried Wentz: ''Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg – III. Bd. Das Bistum Brandenburg. II. Teil'' de Gruyter, Berlin 1941 (Nachdruck 1963, ISBN 978-3-11-001287-3), S. 139 ([https://books.google.de/books?id=7meWXCJI1uYC&lpg=PP1&pg=PA138&hl=de#v=onepage&q=&f=false Onlineleseprobe])


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Aktuelle Version vom 17. Januar 2021, 07:45 Uhr

Johannes Gunckel (auch: Gunckelin, Stöb, Stöbius; * um 1486 in Wangen im Allgäu; † 1535 in Wittenberg) war ein deutscher Physiker und Logiker.

Leben

Der Stiefbruder des Matthias Ratzeberger immatrikulierte sich im Sommersemester 1504 an der Universität Wittenberg, wo er am 30. September 1505 Baccalaureus wurde und am 3. Januar 1507 den akademischen Grad eines Magisters der freien Künste erlangte. Im Wintersemester 1508/09 fand er Aufnahme in den Senat der philosophischen Fakultät, bekleidete das Amt des Dekans der Fakultät im Sommersemester 1512 und im Wintersemester 1520/21, zudem war er im Sommersemester 1518 und im Wintersemester 1528/29 Rektor der Wittenberger Akademie.

1512 wurde er alten Collegiat aufgenommen und Professur für Physik nach Thomasius, übernahm Juni 1521 die Professur für thomistische Logik und wurde 1523 Professor für aristotelische Metaphysik. 1523 kam er als Nachfolger für den verstorbenen Stiftsherrn Johannes Rachel in Frage, verzichtete aber darauf am 22. Juni 1524, da er die dazu erforderliche Priesterweihe ablehnte und sich für die Ehe entschied. Stattdessen wurde er am 6. Oktober 1525 mit ökonomischen Aufgaben als Speisemeister und Haushalter der Universität, was er bis zu seinem Lebensende blieb.

Seine Witwe ist mit einem Hausverkauf noch 1543 in Wittenberg nachweisbar.

Literatur

  • Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel. Personen Band 12
  • Nicolaus Müller: Die Wittenberger Bewegung 1521 und 1522. 1911
  • Nicolaus Müller, Karl Pallas: Urkunden das Allerheiligenstift zu Wittenberg betreffend. 1522-1526. In: Archiv für Reformationsgeschichte (ARG) Jg. 12, 1915, S. 1–46
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1502–1817 (= Mitteldeutsche Forschungen. Band 117). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2002, ISBN 3-412-04402-4.
  • Stöbius. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 40, Leipzig 1744, Spalte 267.
  • Fritz Bünger, Gottfried Wentz: Das Kollegienstift Allerheiligen in Wittenberg. In: Germanica Sacra – Fritz Bünger, Gottfried Wentz: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg – III. Bd. Das Bistum Brandenburg. II. Teil de Gruyter, Berlin 1941 (Nachdruck 1963, ISBN 978-3-11-001287-3), S. 139 (Onlineleseprobe)