Superzähigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine [[Flüssigkeit]] ist '''superzäh''', wenn sie zwar die Eigenschaften von Flüssigkeiten hat (zum Beispiel [[amorph]] ist), aber die [[Fließgeschwindigkeit]] einer solchen Flüssigkeit so gering ist, dass man den Eindruck hat, die Flüssigkeit fließe überhaupt nicht.
Eine [[Flüssigkeit]] ist '''superzäh''', wenn sie zwar die Eigenschaften von Flüssigkeiten hat (zum Beispiel [[amorph]] ist), aber die [[Fließgeschwindigkeit]] einer solchen Flüssigkeit so gering ist (d. h. die [[Viskosität]] so hoch ist), dass man den Eindruck hat, die Flüssigkeit fließe überhaupt nicht.


Zu solchen Flüssigkeiten zählen zum Beispiel [[Pech (Stoff)|Pech]] oder [[Asphalt]], siehe [[Pechtropfenexperiment]].
Zu solchen Flüssigkeiten zählen zum Beispiel [[Pech (Stoff)|Pech]] oder [[Asphalt]]; siehe dazu [[Pechtropfenexperiment]]. Auch [[Glas]] wird die Eigenschaft der Superzähigkeit bisweilen zugeschrieben, da es sich physisch um eine erstarrte Flüssigkeit handelt. Dem entgegen existieren aber auch [[Metallisches Glas|metallische Gläser]], die sogar nachweislich elastische [[Festkörper|Feststoffe]] sind. Des Weiteren lässt sich auch kein Fließverhalten bei diversen Glassorten, die bei optischen Anwendungen genutzt werden, feststellen. Solch ein Verhalten würde bereits nach sehr kurzer Zeit, im Bereich von Tagen oder Wochen, merklich die Eigenschaften beeinflussen.
Auch [[Glas]] wird die Eigenschaft der Superzähigkeit bisweilen zugesagt, da es sich physisch um eine erstarrte Flüssigkeit handelt. Dem entgegen existieren aber auch [[Metallisches Glas|metallische Gläser]], die sogar nachweislich elastische Feststoffe sind. Des Weiteren lässt sich auch kein Fließverhalten bei diversen Glassorten, die bei optischen Anwendungen genutzt werden, feststellen. Solch ein Verhalten würde bereits nach sehr kurzer Zeit, im Bereich von Tagen oder Wochen, merklich die Eigenschaften beeinflussen.  


Gerade im [[Straßenbau]] macht man sich die Eigenschaft der Superzähigkeit zunutze. Der Asphalt wird zwar im warmen oder heißen Zustand eingebaut (60 °C und mehr) und ist damit leicht formbar und fließbar (also nicht superzäh). Nachdem er aber abgekühlt ist, wird er fast fest und fließt nur noch so langsam, dass die im Asphalt entstehenden [[Spannung (Mechanik)|Spannungen]] durch Temperaturschwankungen noch ausgeglichen werden können. Es werden somit keine [[Dehnungsfuge]]n wie z. B. bei Betonfahrbahnen benötigt.
Gerade im [[Straßenbau]] macht man sich die Eigenschaft der Superzähigkeit zunutze. Der Asphalt wird zwar im warmen oder heißen Zustand eingebaut (60 °C und mehr) und ist damit leicht formbar und fließbar (also nicht superzäh). Nachdem er aber abgekühlt ist, wird er fast fest und fließt nur noch so langsam, dass die im Asphalt entstehenden [[Spannung (Mechanik)|Spannungen]] durch Temperaturschwankungen noch ausgeglichen werden können. Es werden somit keine [[Dehnungsfuge]]n wie z. B. bei Betonfahrbahnen benötigt.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.heise.de/tp/features/Das-laengste-Experiment-3436325.html Telepolis-Artikel: „Das längste Experiment“]
* [https://www.heise.de/tp/features/Das-laengste-Experiment-3436325.html Telepolis-Artikel: „Das längste Experiment“]
* [http://www.physics.uq.edu.au/pitchdrop/pitchdrop.shtml The Pitch Drop Experiment (englisch)]
* [http://www.physics.uq.edu.au/pitchdrop/pitchdrop.shtml The Pitch Drop Experiment (englisch)]
* [http://www.zeit.de/wissen/2013-07/pechtropfenexperiment-video-dublin Zeit-Artikel mit Video: „Pech extrem“]
* [http://www.zeit.de/wissen/2013-07/pechtropfenexperiment-video-dublin Zeit-Artikel mit Video: „Pech extrem“]



Aktuelle Version vom 18. Mai 2020, 08:04 Uhr

Demonstration der hohen Viskosität von Pech im Pechtropfenexperiment

Eine Flüssigkeit ist superzäh, wenn sie zwar die Eigenschaften von Flüssigkeiten hat (zum Beispiel amorph ist), aber die Fließgeschwindigkeit einer solchen Flüssigkeit so gering ist (d. h. die Viskosität so hoch ist), dass man den Eindruck hat, die Flüssigkeit fließe überhaupt nicht.

Zu solchen Flüssigkeiten zählen zum Beispiel Pech oder Asphalt; siehe dazu Pechtropfenexperiment. Auch Glas wird die Eigenschaft der Superzähigkeit bisweilen zugeschrieben, da es sich physisch um eine erstarrte Flüssigkeit handelt. Dem entgegen existieren aber auch metallische Gläser, die sogar nachweislich elastische Feststoffe sind. Des Weiteren lässt sich auch kein Fließverhalten bei diversen Glassorten, die bei optischen Anwendungen genutzt werden, feststellen. Solch ein Verhalten würde bereits nach sehr kurzer Zeit, im Bereich von Tagen oder Wochen, merklich die Eigenschaften beeinflussen.

Gerade im Straßenbau macht man sich die Eigenschaft der Superzähigkeit zunutze. Der Asphalt wird zwar im warmen oder heißen Zustand eingebaut (60 °C und mehr) und ist damit leicht formbar und fließbar (also nicht superzäh). Nachdem er aber abgekühlt ist, wird er fast fest und fließt nur noch so langsam, dass die im Asphalt entstehenden Spannungen durch Temperaturschwankungen noch ausgeglichen werden können. Es werden somit keine Dehnungsfugen wie z. B. bei Betonfahrbahnen benötigt.

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