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[[Datei:H.Th.Simon MaxLange 1919.jpg|miniatur|Einseitige Gussplatte (Plakette, [[Medaille]]) | [[Datei:H.Th.Simon MaxLange 1919.jpg|miniatur|Einseitige Gussplatte (Plakette, [[Medaille]]) 430 × 600 mm des Hermann Theodor Simon. Werk [[Max Lange (Künstler)|Max Langes]] in der Zeit in [[Göttingen]] von 1919. Guss Firma [[Hermann Gladenbeck]]]] | ||
'''Hermann Theodor Simon''' (* [[1. Januar]] [[1870]] in [[Kirn]]; † [[22. Dezember]] [[1918]] in [[Göttingen]]) war ein deutscher Physiker.<ref>Jagdish Mehra, Helmut Rechenberg: [http://books.google.com/books?id=W5kyppVPyesC&pg=PA271&lpg=PA271 ''The historical development of quantum theory.''] Springer, New York 1982, S. 271.</ref> | '''Hermann Theodor Simon''' (* [[1. Januar]] [[1870]] in [[Kirn]]; † [[22. Dezember]] [[1918]] in [[Göttingen]]) war ein deutscher Physiker.<ref>Jagdish Mehra, Helmut Rechenberg: [http://books.google.com/books?id=W5kyppVPyesC&pg=PA271&lpg=PA271 ''The historical development of quantum theory.''] Springer, New York 1982, S. 271.</ref> | ||
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Er studierte in Heidelberg und Berlin bei [[Heinrich Rubens]]<ref>[http://careerchem.com/NAMED/TREES-IDEAS/Berzelius1.pdf ''BERZELIUS TREE.''] (PDF; 5 kB)</ref> und [[August Kundt]] († Mai 1894), bei dem er 1894 seinen [[Doktor]] mit einer Arbeit zur [[Dispersion (Physik)|Dispersion]] von [[Ultraviolettstrahlung|UV-Strahlung]] erwarb. Er wurde zunächst Assistent von [[Eilhard Wiedemann (Physiker)|Eilhard Wiedemann]] in [[Erlangen]] und [[Habilitation|habilitierte]] 1896. | Er studierte in Heidelberg und Berlin bei [[Heinrich Rubens]]<ref>[http://careerchem.com/NAMED/TREES-IDEAS/Berzelius1.pdf ''BERZELIUS TREE.''] (PDF; 5 kB)</ref> und [[August Kundt]] († Mai 1894), bei dem er 1894 seinen [[Doktor]] mit einer Arbeit zur [[Dispersion (Physik)|Dispersion]] von [[Ultraviolettstrahlung|UV-Strahlung]] erwarb. Er wurde zunächst Assistent von [[Eilhard Wiedemann (Physiker)|Eilhard Wiedemann]] in [[Erlangen]] und [[Habilitation|habilitierte]] 1896. | ||
1897 beobachtete er in Göttingen die [[Superposition (Physik)|Superposition]] von Wechselströmen über Gleichstrom und erfand 1898 die singende [[Kohlebogenlampe|Bogenlampe]], eine Art ''radiophonisches Instrument''.<ref>Ludwig Darmstaedter: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Darmstaedter/darmstaedter969-977.pdf ''Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. In chronologischer Darstellung.''] (PDF; 2,5 MB) 2., umgearb. u. verm. Auflage, Unter Mitwirkung von R. du Bois-Reymond, Hrsg. von L. Darmstaedter, Singer, Berlin 1908, S. 971.</ref> ([[William Duddell]] hatte seinen ''singing arc'' möglicherweise schon 1894 erfunden, aber erst 1900 vorgestellt.) Die Bogenlampe sendet ungedämpfte Schwingungen. Der den Lichtbogen speisende Gleichstrom ersetzt die durch Wärme und Strahlung verlorene Leistung.<ref>[http://deutsches-telefon-museum.eu/1800.htm ''Zeitleiste von 1800–1899.''] 1897 auf: ''deutsches-telefon-museum.eu''</ref> Im folgenden Jahr entdeckte er, dass der Lichtbogen so empfindlich auf die Schwankungen der ihn umgebenden Luft reagiert, dass er sogar den durch die menschliche Stimme hervorgerufenen kleinen Luftschwingungen folgt und erfolgreich als Mikrofon verwendet werden kann. <ref>Berthold Monasch: [http://www.archive.org/stream/derelektrischel02monagoog/derelektrischel02monagoog_djvu.txt ''Der elektrische Lichtbogen bei Gleichstrom und Wechselstrom und seine Anwendungen.''] Springer, Berlin 1904.</ref> | 1897 beobachtete er in Göttingen die [[Superposition (Physik)|Superposition]] von Wechselströmen über Gleichstrom und erfand 1898 die singende [[Kohlebogenlampe|Bogenlampe]], eine Art ''radiophonisches Instrument''.<ref>Ludwig Darmstaedter: [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Darmstaedter/darmstaedter969-977.pdf ''Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. In chronologischer Darstellung.''] (PDF; 2,5 MB) 2., umgearb. u. verm. Auflage, Unter Mitwirkung von R. du Bois-Reymond, Hrsg. von L. Darmstaedter, Singer, Berlin 1908, S. 971.</ref> ([[William Duddell]] hatte seinen ''singing arc'' möglicherweise schon 1894 erfunden, aber erst 1900 vorgestellt.) Die Bogenlampe sendet ungedämpfte Schwingungen. Der den Lichtbogen speisende Gleichstrom ersetzt die durch Wärme und Strahlung verlorene Leistung.<ref>[http://deutsches-telefon-museum.eu/1800.htm ''Zeitleiste von 1800–1899.''] 1897 auf: ''deutsches-telefon-museum.eu''</ref> Im folgenden Jahr entdeckte er, dass der Lichtbogen so empfindlich auf die Schwankungen der ihn umgebenden Luft reagiert, dass er sogar den durch die menschliche Stimme hervorgerufenen kleinen Luftschwingungen folgt und erfolgreich als Mikrofon verwendet werden kann.<ref>Berthold Monasch: [http://www.archive.org/stream/derelektrischel02monagoog/derelektrischel02monagoog_djvu.txt ''Der elektrische Lichtbogen bei Gleichstrom und Wechselstrom und seine Anwendungen.''] Springer, Berlin 1904.</ref> | ||
1898 holte [[Eduard Riecke]] ihn als seinen Assistenten nach [[Göttingen]]. Ab Oktober 1899 gaben sie die [[Physikalische Zeitschrift]] heraus und Simon übernahm bis 1904 die Redaktion. | 1898 holte [[Eduard Riecke]] ihn als seinen Assistenten nach [[Göttingen]]. Ab Oktober 1899 gaben sie die [[Physikalische Zeitschrift]] heraus und Simon übernahm bis 1904 die Redaktion. |
Hermann Theodor Simon (* 1. Januar 1870 in Kirn; † 22. Dezember 1918 in Göttingen) war ein deutscher Physiker.[1]
Er studierte in Heidelberg und Berlin bei Heinrich Rubens[2] und August Kundt († Mai 1894), bei dem er 1894 seinen Doktor mit einer Arbeit zur Dispersion von UV-Strahlung erwarb. Er wurde zunächst Assistent von Eilhard Wiedemann in Erlangen und habilitierte 1896.
1897 beobachtete er in Göttingen die Superposition von Wechselströmen über Gleichstrom und erfand 1898 die singende Bogenlampe, eine Art radiophonisches Instrument.[3] (William Duddell hatte seinen singing arc möglicherweise schon 1894 erfunden, aber erst 1900 vorgestellt.) Die Bogenlampe sendet ungedämpfte Schwingungen. Der den Lichtbogen speisende Gleichstrom ersetzt die durch Wärme und Strahlung verlorene Leistung.[4] Im folgenden Jahr entdeckte er, dass der Lichtbogen so empfindlich auf die Schwankungen der ihn umgebenden Luft reagiert, dass er sogar den durch die menschliche Stimme hervorgerufenen kleinen Luftschwingungen folgt und erfolgreich als Mikrofon verwendet werden kann.[5]
1898 holte Eduard Riecke ihn als seinen Assistenten nach Göttingen. Ab Oktober 1899 gaben sie die Physikalische Zeitschrift heraus und Simon übernahm bis 1904 die Redaktion.
1899 erfand er mit Max Reich ein System der Radiotelefonie, bei dem ein Selenempfänger eine sprechende Bogenlampe betätigt.[6]
Ostern 1900 ging er nach Frankfurt am Main als Dozent für Physik beim Physikalischen Verein und Direktor des Physikalischen Instituts. Im Herbst 1901 kehrte er zurück nach Göttingen und wurde a.o. Professor und Direktor der Abteilung für angewandte Elektrizitätslehre (die Theodor des Coudres seit 1895 aufgebaut hatte).
Im Dezember 1905 wurde der Neubau fertiggestellt und die Abteilung in ein eigenes Institut umgewandelt. 1907 wurde er ordentlicher Professor.[7]
Um 1909 regte er die Gründung der Radioelektrischen Versuchsanstalt für Marine und Heer in Göttingen an, die dann von Max Reich aufgebaut wurde.
Nach seinem Tod übernahm Max Reich seine Nachfolge.[8]
Simon war seit Beginn seines Studiums in Heidelberg Angehöriger des Corps Suevia Heidelberg.[9]
Personendaten | |
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NAME | Simon, Hermann Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1870 |
GEBURTSORT | Kirn |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1918 |
STERBEORT | Göttingen |