imported>Aka K (doppelten Link entfernt) |
imported>John Red (Weblink) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Lew Nikolajewitsch Lipatow''' ({{RuS|Лев Николаевич Липатов}}, wiss. [[Transliteration]] ''Lev Nikolaevič Lipatov''; * [[2. Mai]] [[1940]] in [[Sankt Petersburg|Leningrad]]; | '''Lew Nikolajewitsch Lipatow''' ({{RuS|Лев Николаевич Липатов}}, wiss. [[Transliteration]] ''Lev Nikolaevič Lipatov''; * [[2. Mai]] [[1940]] in [[Sankt Petersburg|Leningrad]]; † [[4. September]] [[2017]] in [[Dubna (Moskau)|Dubna]]<ref>[http://www.eduspb.com/node/1636 Biografie] ({{ruS}}), abgerufen am 6. September 2017</ref>) war ein [[Russland|russischer]] theoretischer [[Physiker]]. | ||
Lipatow war ein Schüler und enger Mitarbeiter von [[Wladimir Naumowitsch Gribow]] in [[Sankt Petersburg]]. Er war Direktor der Theorie-Abteilung des Instituts für Kernphysik in Sankt Petersburg (PNPI im Stadtteil [[Gattschina]]). Er war u. a. zu Gastaufenthalten am [[DESY]]. | Lipatow war ein Schüler und enger Mitarbeiter von [[Wladimir Naumowitsch Gribow]] in [[Sankt Petersburg]]. Er war Direktor der Theorie-Abteilung des Instituts für Kernphysik in Sankt Petersburg (PNPI im Stadtteil [[Gattschina]]). Er war u. a. zu Gastaufenthalten am [[DESY]]. | ||
Lipatow war unter anderem für die nach ihm, Dokshitzer, Gribow, [[Guido Altarelli]] und [[Giorgio Parisi]] benannten Evolutionsgleichungen von Strukturfunktionen in der störungstheoretischen [[Quantenchromodynamik]] (QCD) bekannt (DGLAP), diese | Lipatow war unter anderem für die nach ihm, [[Juri Lwowitsch Dokschizer|Dokshitzer]], Gribow, [[Guido Altarelli|Altarelli]] und [[Giorgio Parisi|Parisi]] benannten Evolutionsgleichungen von Strukturfunktionen in der störungstheoretischen [[Quantenchromodynamik]] (QCD) bekannt ([[DGLAP-Gleichungen]]), diese finden Anwendung z. B. in Prozessen tiefinelastischer Streuung oder bei der Paarvernichtung. Er entwickelte die DGLAP-Gleichungen gemeinsam mit Gribow etwa 1972.<ref>Gribov, Lipatov ''Deep inelastic ep scattering in perturbation theory'', Soviet Journal Nuclear Physics, Bd. 15, 1972, S. 438; Gribov, Lipatov ''e+ e-pair annihilation and deep inelastic ep scattering in perturbation theory'', Soviet Journal Nuclear Physics, Bd. 15, 1972, S. 675; Lipatov ''The parton model and perturbation theory'', Soviet Journal Nuclear Physics, Bd. 20, 1975, S. 94.</ref> Ebenso war er an der Entwicklung der BFKL-Gleichung beteiligt (mit [[Victor Fadin]], E. A. Kuraev, Ya. Ya. Balitskii). | ||
Lipatow beschäftigte sich auch mit dem Verhalten der Störungsreihe für hohe Ordnungen in Modell-Quantenfeldtheorien wie Skalarfeldern mit quartischer Selbstwechselwirkung (<math>{\phi}^4</math>-Theorien) <ref>Lipatov ''Divergence of the perturbation theory series and the quasiclassical theory'', Soviet physics JETP, Bd. 45, 1977, S. 216, [http://www.jetpletters.ac.ru/ps/1388/article_21069.shtml Lipatov ''Divergence of the perturbation series and pseudoparticles'', JETP Letters, Bd. 25, 1977, S. 104]</ref>, bei denen er die wichtige Rolle von [[Instanton]]en aus der semiklassischen Näherung zeigte. | Lipatow beschäftigte sich auch mit dem Verhalten der Störungsreihe für hohe Ordnungen in Modell-Quantenfeldtheorien wie Skalarfeldern mit quartischer Selbstwechselwirkung (<math>{\phi}^4</math>-Theorien)<ref>Lipatov ''Divergence of the perturbation theory series and the quasiclassical theory'', Soviet physics JETP, Bd. 45, 1977, S. 216, [http://www.jetpletters.ac.ru/ps/1388/article_21069.shtml Lipatov ''Divergence of the perturbation series and pseudoparticles'', JETP Letters, Bd. 25, 1977, S. 104]</ref>, bei denen er die wichtige Rolle von [[Instanton]]en aus der semiklassischen Näherung zeigte. | ||
2001 erhielt er den [[Pomerantschuk-Preis]], 2015 den [[High Energy and Particle Physics Prize]]. Er wurde 1997 korrespondierendes Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] und war seit 2011 Vollmitglied. | 2001 erhielt er den [[Pomerantschuk-Preis]], 2015 den [[High Energy and Particle Physics Prize]]. Er wurde 1997 korrespondierendes Mitglied der [[Russische Akademie der Wissenschaften|Russischen Akademie der Wissenschaften]] und war seit 2011 Vollmitglied. | ||
Seine Grabstätte befindet sich auf dem [[Smolensker Friedhof]] in Sankt Petersburg. | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.pnpi.spb.ru/press-center/novosti/978-den-pamyati-l-n-lipatova Лев Николаевич Липатов] Biografie (russisch) | |||
* [http://www.itep.ru/science/pomeranshuk/detail.php?ID=506 Laudatio für Pomerantschuk-Preis] | * [http://www.itep.ru/science/pomeranshuk/detail.php?ID=506 Laudatio für Pomerantschuk-Preis] | ||
* Diakonov: [http://cerncourier.com/cws/article/cern/43194 ''QCD scattering: from DGLAP to BFKL''], CERN Courier, Juli 2010. | * Diakonov: [http://cerncourier.com/cws/article/cern/43194 ''QCD scattering: from DGLAP to BFKL''], CERN Courier, Juli 2010. | ||
* [http://spb-tombs-walkeru.narod.ru/2021/1.htm Grabstätte] Smolensker Friedhof | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Lew Nikolajewitsch Lipatow ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), wiss. Transliteration Lev Nikolaevič Lipatov; * 2. Mai 1940 in Leningrad; † 4. September 2017 in Dubna[1]) war ein russischer theoretischer Physiker.
Lipatow war ein Schüler und enger Mitarbeiter von Wladimir Naumowitsch Gribow in Sankt Petersburg. Er war Direktor der Theorie-Abteilung des Instituts für Kernphysik in Sankt Petersburg (PNPI im Stadtteil Gattschina). Er war u. a. zu Gastaufenthalten am DESY.
Lipatow war unter anderem für die nach ihm, Dokshitzer, Gribow, Altarelli und Parisi benannten Evolutionsgleichungen von Strukturfunktionen in der störungstheoretischen Quantenchromodynamik (QCD) bekannt (DGLAP-Gleichungen), diese finden Anwendung z. B. in Prozessen tiefinelastischer Streuung oder bei der Paarvernichtung. Er entwickelte die DGLAP-Gleichungen gemeinsam mit Gribow etwa 1972.[2] Ebenso war er an der Entwicklung der BFKL-Gleichung beteiligt (mit Victor Fadin, E. A. Kuraev, Ya. Ya. Balitskii).
Lipatow beschäftigte sich auch mit dem Verhalten der Störungsreihe für hohe Ordnungen in Modell-Quantenfeldtheorien wie Skalarfeldern mit quartischer Selbstwechselwirkung ($ {\phi }^{4} $-Theorien)[3], bei denen er die wichtige Rolle von Instantonen aus der semiklassischen Näherung zeigte.
2001 erhielt er den Pomerantschuk-Preis, 2015 den High Energy and Particle Physics Prize. Er wurde 1997 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und war seit 2011 Vollmitglied.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Smolensker Friedhof in Sankt Petersburg.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lipatow, Lew Nikolajewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Липатов, Лев Николаевич (russisch); Lipatov, Lev Nikolaevich (englisch) |
KURZBESCHREIBUNG | russischer theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1940 |
GEBURTSORT | Leningrad |
STERBEDATUM | 4. September 2017 |
STERBEORT | Dubna |