Strahllinie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Schéma de principe du synchrotron.jpg|thumb|Schema des französischen [[Synchrotron]]s [[Synchrotron SOLEIL|SOLEIL]]. Die im großen zentralen Ring geführten Elektronen erzeugen an den roten Ablenkmagneten Synchrotronstrahlung, die dann in acht tangentialen Strahllinien zu Experimenten geführt wird.]]
[[Datei:Schéma de principe du synchrotron.jpg|mini|Schema des französischen [[Synchrotron]]s [[Synchrotron SOLEIL|SOLEIL]]. Die im großen zentralen Ring geführten Elektronen erzeugen an den roten Ablenkmagneten Synchrotronstrahlung, die dann in acht tangentialen Strahllinien zu Experimenten geführt wird.]]
[[File:CERN Linac.jpg|thumb|Linearbeschleuniger-Strahllinie am [[CERN]].]]
[[Datei:CERN Linac.jpg|mini|Linearbeschleuniger-Strahllinie am [[CERN]].]]
Eine '''Strahllinie''' oder '''Strahlführung'''<ref>[http://140.181.128.7/Beamlines/beamlines.html Beispiel]</ref> (oft auch im deutschen Sprachgebrauch als {{enS|'''beamline'''}} bezeichnet) ist ein Teil einer [[Beschleunigerphysik|beschleunigerphysikalischen]] Apparatur, der die beschleunigten Teilchen (z.&nbsp;B. [[Elektron]]en oder [[Ion]]en) oder z.&nbsp;B. die erzeugte [[Synchrotronstrahlung]] zu einer Nutzungsstelle – beispielsweise einem Experimentaufbau – führt. An [[Forschungsreaktor]]en und [[Spallationsquelle|Spallations-Neutronenquellen]] werden Leitungen für herausgeführte [[Neutronenstrahlung]] so bezeichnet.<ref>[http://www.frm2.tum.de/technik/strahlfuehrung-der-neutronen/index.html Forschungsreaktor FRM-2]</ref> Auch bei [[Laser|Hochleistungslasern]], bei denen die Strahlung in einem Vakuum geführt wird, bezeichnet man das Vakuum-Rohrsystem als Strahllinien oder beamlines.<ref name="DOI10.1364/AO.46.003276">{{Literatur| Autor=C. A. Haynam, P. J. Wegner, J. M. Auerbach, M. W. Bowers, S. N. Dixit, G. V. Erbert, G. M. Heestand, M. A. Henesian, M. R. Hermann, K. S. Jancaitis, K. R. Manes, C. D. Marshall, N. C. Mehta, J. Menapace, E. Moses, J. R. Murray, M. C. Nostrand, C. D. Orth, R. Patterson, R. A. Sacks, M. J. Shaw, M. Spaeth, S. B. Sutton, W. H. Williams, C. C. Widmayer, R. K. White, S. T. Yang, B. M. Van Wonterghem| Titel=National Ignition Facility laser performance status| Sammelwerk=Applied Optics| Band=46| Nummer=16| Jahr=2007| Seiten=3276| ISSN=0003-6935| DOI=10.1364/AO.46.003276}}</ref>
Eine '''Strahllinie''', '''Strahlführung'''<ref>{{Webarchiv |url=http://140.181.128.7/Beamlines/beamlines.html |wayback=20131029191522 |text=Beispiel}}</ref> oder ''Strahlrohr'' (oft auch im deutschen Sprachgebrauch als {{enS|'''beamline'''}} bezeichnet) ist ein Teil einer [[Beschleunigerphysik|beschleunigerphysikalischen]] Apparatur, der die beschleunigten Teilchen (z.&nbsp;B. [[Elektron]]en oder [[Ion]]en) oder z.&nbsp;B. die erzeugte [[Synchrotronstrahlung]] zu einer Nutzungsstelle – beispielsweise einem Experimentaufbau – führt. An [[Forschungsreaktor]]en und [[Spallationsquelle|Spallations-Neutronenquellen]] werden Leitungen für herausgeführte [[Neutronenstrahlung]] so bezeichnet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.frm2.tum.de/technik/strahlfuehrung-der-neutronen/index.html |wayback=20131005102700 |text=Forschungsreaktor FRM-2}}</ref> Auch bei [[Laser|Hochleistungslasern]], bei denen die Strahlung in einem Vakuum geführt wird, bezeichnet man das Vakuum-Rohrsystem als Strahllinien oder beamlines.<ref name="DOI10.1364/AO.46.003276">{{Literatur |Autor=C. A. Haynam, P. J. Wegner, J. M. Auerbach, M. W. Bowers, S. N. Dixit, G. V. Erbert, G. M. Heestand, M. A. Henesian, M. R. Hermann, K. S. Jancaitis, K. R. Manes, C. D. Marshall, N. C. Mehta, J. Menapace, E. Moses, J. R. Murray, M. C. Nostrand, C. D. Orth, R. Patterson, R. A. Sacks, M. J. Shaw, M. Spaeth, S. B. Sutton, W. H. Williams, C. C. Widmayer, R. K. White, S. T. Yang, B. M. Van Wonterghem |Titel=National Ignition Facility laser performance status |Sammelwerk=Applied Optics |Band=46 |Nummer=16 |Datum=2007 |ISSN=0003-6935 |Seiten=3276 |DOI=10.1364/AO.46.003276}}</ref>


Eine Beschleuniger-Strahllinie kann neben der Weiterleitung auch andere Aufgaben – wie etwa eine Fokussierung der Strahlung – erfüllen. Bei einem [[Linearbeschleuniger]] wird gelegentlich der gesamte Beschleunigeraufbau ab der Teilchenquelle als Strahllinie bezeichnet.<ref name="ChaoTigner1999">{{cite book|author=Alex Chao, M. Tigner|title=Handbook of Accelerator Physics and Engineering|url=http://books.google.com/books?id=XOA1moE0u2wC&pg=PA47|accessdate= 2013-08-30|date=1999-01-01|publisher=World Scientific|isbn=978-981-02-3858-2|pages=47}}</ref> Typischerweise beginnt eine Strahllinie an der Strahlenquelle und endet an einem Experiment oder auch einem Bestrahlungsplatz für [[Strahlenmedizin|strahlenmedizinische Behandlungen]]. Eine bewegliche Strahlführung, die die Bestrahlung eines einmal gelagerten Patienten von verschiedenen Seiten ermöglicht, wird ''Gantry'' genannt (siehe z.&nbsp;B. [[Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum]]).
Eine Beschleuniger-Strahllinie kann neben der Weiterleitung auch andere Aufgaben – wie etwa eine Fokussierung der Strahlung – erfüllen. Bei einem [[Linearbeschleuniger]] wird gelegentlich der gesamte Beschleunigeraufbau ab der Teilchenquelle als Strahllinie bezeichnet.<ref name="ChaoTigner1999">{{cite book|author=Alex Chao, M. Tigner|title=Handbook of Accelerator Physics and Engineering|url=https://books.google.de/books?id=XOA1moE0u2wC&pg=PA47&hl=de|accessdate= 2013-08-30|date=1999-01-01|publisher=World Scientific|isbn=978-981-02-3858-2|pages=47}}</ref> Typischerweise beginnt eine Strahllinie an der Teilchen- oder Strahlenquelle und endet an einem Experiment, einem [[beam dump]] oder auch einem Bestrahlungsplatz, zum Beispiel im Rahmen der [[Protonentherapie]]. Eine bewegliche Strahlführung, die im Rahmen der [[Strahlentherapie]] die Bestrahlung eines einmal gelagerten Patienten aus verschiedenen Richtungen ermöglicht, wird {{EnS|''Gantry''}} genannt.


Um eine große [[mittlere freie Weglänge]] zu erreichen und damit die Strahleigenschaften nicht zu stören, werden Teilchenstrahlung, Röntgen- und starke Laserstrahlung oft in einem [[Vakuum]] geführt. Daher bestehen Strahllinien oft aus Vakuumrohren. An Großbeschleunigern hoher Energie sind sie häufig unterirdisch in Tunneln verlegt, um unerwünscht auftretende Abstrahlungen (z.&nbsp;B. [[Bremsstrahlung]] oder andere Strahlenarten, falls etwa der Strahl auf das Rohr trifft) abzuschirmen. Entlang der Strahllinie können verschiedene Geräte angeordnet sein, z.&nbsp;B.:
Um eine große [[mittlere freie Weglänge]] zu erreichen und damit die Strahleigenschaften nicht zu stören, werden Teilchenstrahlung, Röntgen- und starke Laserstrahlung oft in einem [[Vakuum]] geführt. Daher bestehen Strahllinien oft aus Vakuumrohren. An Großbeschleunigern hoher Energie sind sie häufig unterirdisch in Tunneln verlegt, um unerwünscht auftretende Abstrahlungen (z.&nbsp;B. [[Bremsstrahlung]] oder andere Strahlenarten, falls etwa der Strahl auf das Rohr trifft) abzuschirmen. Entlang der Strahllinie können verschiedene Geräte angeordnet sein, z.&nbsp;B.:
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* ablenkende und fokussierende Spiegel
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* [[Monochromator]]en
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* Blenden und [[optischer Spalt|Spalte]]
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* Strahlungsdetektoren.
* Strahlungsdetektoren.


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Laserphysik]]
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[[Kategorie:Beschleunigerphysik]]
[[Kategorie:Beschleunigerphysik]]

Aktuelle Version vom 12. Juli 2021, 17:07 Uhr

Schema des französischen Synchrotrons SOLEIL. Die im großen zentralen Ring geführten Elektronen erzeugen an den roten Ablenkmagneten Synchrotronstrahlung, die dann in acht tangentialen Strahllinien zu Experimenten geführt wird.
Linearbeschleuniger-Strahllinie am CERN.

Eine Strahllinie, Strahlführung[1] oder Strahlrohr (oft auch im deutschen Sprachgebrauch als englisch beamline bezeichnet) ist ein Teil einer beschleunigerphysikalischen Apparatur, der die beschleunigten Teilchen (z. B. Elektronen oder Ionen) oder z. B. die erzeugte Synchrotronstrahlung zu einer Nutzungsstelle – beispielsweise einem Experimentaufbau – führt. An Forschungsreaktoren und Spallations-Neutronenquellen werden Leitungen für herausgeführte Neutronenstrahlung so bezeichnet.[2] Auch bei Hochleistungslasern, bei denen die Strahlung in einem Vakuum geführt wird, bezeichnet man das Vakuum-Rohrsystem als Strahllinien oder beamlines.[3]

Eine Beschleuniger-Strahllinie kann neben der Weiterleitung auch andere Aufgaben – wie etwa eine Fokussierung der Strahlung – erfüllen. Bei einem Linearbeschleuniger wird gelegentlich der gesamte Beschleunigeraufbau ab der Teilchenquelle als Strahllinie bezeichnet.[4] Typischerweise beginnt eine Strahllinie an der Teilchen- oder Strahlenquelle und endet an einem Experiment, einem beam dump oder auch einem Bestrahlungsplatz, zum Beispiel im Rahmen der Protonentherapie. Eine bewegliche Strahlführung, die im Rahmen der Strahlentherapie die Bestrahlung eines einmal gelagerten Patienten aus verschiedenen Richtungen ermöglicht, wird englisch Gantry genannt.

Um eine große mittlere freie Weglänge zu erreichen und damit die Strahleigenschaften nicht zu stören, werden Teilchenstrahlung, Röntgen- und starke Laserstrahlung oft in einem Vakuum geführt. Daher bestehen Strahllinien oft aus Vakuumrohren. An Großbeschleunigern hoher Energie sind sie häufig unterirdisch in Tunneln verlegt, um unerwünscht auftretende Abstrahlungen (z. B. Bremsstrahlung oder andere Strahlenarten, falls etwa der Strahl auf das Rohr trifft) abzuschirmen. Entlang der Strahllinie können verschiedene Geräte angeordnet sein, z. B.:

  • Vakuumpumpen, um das Vakuum zu erhalten, und Messeinrichtungen für das Vakuumsystem (z. B. Druck)
  • Magnete zur Strahllenkung und -formung
  • Strahlunterbrecher
  • (steuerbare) Blenden.

Besonders bei Röntgen- und Laser-Strahllinien sind auch folgende Komponenten verbaut:

Einzelnachweise

  1. Beispiel (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  2. Forschungsreaktor FRM-2 (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)
  3. C. A. Haynam, P. J. Wegner, J. M. Auerbach, M. W. Bowers, S. N. Dixit, G. V. Erbert, G. M. Heestand, M. A. Henesian, M. R. Hermann, K. S. Jancaitis, K. R. Manes, C. D. Marshall, N. C. Mehta, J. Menapace, E. Moses, J. R. Murray, M. C. Nostrand, C. D. Orth, R. Patterson, R. A. Sacks, M. J. Shaw, M. Spaeth, S. B. Sutton, W. H. Williams, C. C. Widmayer, R. K. White, S. T. Yang, B. M. Van Wonterghem: National Ignition Facility laser performance status. In: Applied Optics. Band 46, Nr. 16, 2007, ISSN 0003-6935, S. 3276, doi:10.1364/AO.46.003276.
  4. Alex Chao, M. Tigner: Handbook of Accelerator Physics and Engineering.. World Scientific, 1. Januar 1999, ISBN 978-981-02-3858-2, S. 47 (Zugriff am 30. August 2013).