Die Beschleunigerphysik ist ein interdisziplinäres Gebiet, das sich mit der Auslegung, dem Aufbau und Betrieb von Teilchenbeschleunigern befasst.[1][2] In Deutschland arbeiten etwa 800 Personen im Bereich der Beschleunigerphysik[3]. Etwa die Hälfte davon ist Teil des Komitees für Beschleunigerphysik und wird durch dessen Sprecher vertreten[4].
Beschleunigerphysik kann grob umschrieben werden als
- Untersuchung der Bewegung, Manipulation und Beobachtung relativistischer, geladener Teilchenstrahlen und deren
- physikalischer Eigenschaften wie Energie, Raumladungsdichte, Emittanz, sowie deren
- Wechselwirkung mit elektromagnetischen Feldern der Beschleunigerstrukturen.
Es existieren daher unter anderem Überschneidungen mit den Gebieten
- Hochfrequenztechnik (zur Auslegung von Beschleunigungsstrukturen als Hohlraumresonatoren im Mikrowellenbereich),
- Optik mit den Schwerpunkten Laserphysik (Laser-Teilchen-Wechselwirkung) und geometrische Optik (zur Untersuchung der Führungs- und Fokussiereigenschaften von Magneten) und
- Computertechnologie mit dem Schwerpunkt Digitale Signalverarbeitung (beispielsweise zur automatisierten Strahlmanipulation).
Nicht zur Beschleunigerphysik zählen die mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern durchgeführten Experimente zum Beispiel der Hochenergiephysik, Festkörperphysik oder Kernphysik.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ D. A. Edwards, M. J. Syphers, An Introduction to the Physics of High-Energy Accelerators, Wiley, 1993, ISBN 0-471-55163-5.
- ↑ Frank Hinterberger, Physik der Teilchenbeschleuniger und Ionenoptik, Springer, 2008, ISBN 978-3-540-75281-3.
- ↑ TIARA Needs for Accelerator Scientists Report
Burrows, P. (JAI, University of Oxford) et al. 2013
- ↑ Wahlprotokoll der Wahl zum Komitee für Beschleunigerphysik 2013 (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive). Website des Komitees für Beschleunigerphysik, abgerufen am 12. April 2014