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Als '''Substitutionsmischkristall''' oder '''Austauschmischkristall''' wird ein [[Mischkristall]] bezeichnet, bei dem mindestens zwei [[Stoff (Chemie)|Stoffe]] einen gemeinsamen [[Kristall]] bilden und die Atome der zweiten Komponente (die [[Fremdatom]]e) auf regulären [[Kristallstruktur|Gitterplätzen]] der ersten Komponente sitzen,<ref>{{Literatur |Autor=Rainer Schwab |Titel=Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung für Dummies |Verlag=John Wiley & Sons |Datum=2011 |ISBN=978-3-527-70636-5 |Seiten=94 |Online={{Google Buch |BuchID=P6ktBAAAQBAJ |Seite=94 }}}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Frank Hahn |Titel=Werkstofftechnik-Praktikum Werkstoffe prüfen und verstehen |Verlag=Carl Hanser Verlag GmbH Co KG |Datum=2015 |ISBN=978-3-446-44494-2 |Seiten=18 |Online={{Google Buch |BuchID=iO7aBgAAQBAJ |Seite=18 }}}}</ref> sie [[Substitution (Mineralogie)|ersetzen]] also an bestimmten Stellen die Atome der ersten Komponente. | |||
Als '''Substitutionsmischkristall''' oder '''Austauschmischkristall''' wird ein [[Mischkristall]] bezeichnet, bei dem mindestens zwei [[Stoff (Chemie)| | |||
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|+Beispiele für Austauschmischkristalle | |+ Beispiele für Austauschmischkristalle | ||
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| | | '''schwarz''' = Atome des [[Chemisches Element|Element]]es 'A'<br /> | ||
'''<span style="color:#C00000">rot</span>''' = Atome des Elementes 'B' | '''<span style="color:#C00000">rot</span>''' = Atome des Elementes 'B' | ||
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Notwendige Voraussetzungen | Notwendige Voraussetzungen sind: | ||
#annähernd gleich große Atome (Differenz max. 15 %) | # annähernd gleich [[Atomradius|große Atome]] (Differenz max. 15 %)<ref name="Tarsilla Gerthsen">{{Literatur |Autor=Tarsilla Gerthsen |Titel=Chemie für den Maschinenbau |Verlag=KIT Scientific Publishing |Datum=2006 |ISBN=978-3-86644-079-1 |Seiten=255 |Online={{Google Buch |BuchID=qLGL3CXpg5IC |Seite=255 }}}}</ref> | ||
#gleiche Gitterkonfiguration ( | # gleiche Gitterkonfiguration (die Kristallart A und B muss dieselbe sein)<ref name="Tarsilla Gerthsen" /> | ||
#chemische Affinität der Komponenten ( | # [[Affinität (Chemie)|chemische Affinität]] der Komponenten (etwa gleiche Anzahl an [[Valenzelektron]]en; [[Metall]]e müssen im [[Periodensystem]] benachbart, [[Elektronegativität]]en ähnlich sein)<ref name="Tarsilla Gerthsen" /> | ||
Häufig sind die Fremdatome im Kristall vollkommen regellos (also [[statistisch]]) verteilt. Ein Substitutionsmischkristall mit statistischer Anordnung stellt ''keine'' [[stöchiometrisch]]e Verbindung der einzelnen Komponenten dar. | |||
Für die [[Gitterkonstante]] des Mischkristalls gilt näherungsweise die [[Vegardsche Regel]], nach der sich diese aus dem [[Arithmetisches Mittel|arithmetischen Mittel]] der Gitterkonstanten der Komponenten ergibt. | Für die [[Gitterkonstante]] des Mischkristalls gilt näherungsweise die [[Vegardsche Regel]], nach der sich diese aus dem [[Arithmetisches Mittel|arithmetischen Mittel]] der Gitterkonstanten der Komponenten ergibt.<ref>{{Literatur |Autor=Bernhard Ilschner |Titel=Werkstoffwissenschaften Eigenschaften, Vorgänge, Technologien |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013 |ISBN=978-3-662-10911-3 |Seiten=49 |Online={{Google Buch |BuchID=8h6yBgAAQBAJ |Seite=49 }}}}</ref> | ||
== Sonderfälle | == Sonderfälle == | ||
* | Spezialfälle der Substitionsmischkristalle sind: | ||
* | * [[Überstruktur]]en (oder [[Fernordnung]]), die bei bestimmten stöchiometrischen Mischungsverhältnissen der Komponenten auftreten (Beispiel: CuAu, Cu<sub>3</sub>Au). Hierbei liegen die Fremdatome in einer geordneten Verteilung / regelmäßigen Anordnung vor.<ref name="Tarsilla Gerthsen" /> | ||
* | * [[Nahordnung]], bei der die Wirtsatome größere, zusammenhängende Bereiche bilden, die Fremdatome dagegen seltener direkt nebeneinander liegen bzw. keine völlig regellose Anordnung haben.<ref name="Tarsilla Gerthsen" /> | ||
* einphasige oder [[Kohärenz (Metallurgie)|kohärente]] [[Entmischung (Thermodynamik)|Entmischung]] (Clusterbildung): die [[Lösung (Chemie)|gelöst]]en Fremdatome liegen in bestimmten Bereichen, den ''Zonen'', in größerer [[Konzentration (Chemie)|Konzentration]] vor (Anreicherung); dies hat besondere Bedeutung bei [[Ausscheidungshärtung|ausscheidungsgehärtet]]en [[Werkstoff]]en (z. B.: [[AlCuMg]], [[AlMgSi]]).<ref name="Tarsilla Gerthsen" /><ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Bergmann |Titel=Werkstofftechnik 1 Struktureller Aufbau von Werkstoffen – Metallische Werkstoffe – Polymerwerkstoffe – Nichtmetallisch-anorganische Werkstoffe |Verlag=Carl Hanser Verlag GmbH Co KG |Datum=2013 |ISBN=978-3-446-43581-0 |Seiten=61 |Online={{Google Buch |BuchID=XzhQAgAAQBAJ |Seite=61 }}}}</ref> | |||
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**[[Silber|Ag]]-[[Gold|Au]] | **[[Silber|Ag]]-[[Gold|Au]] | ||
**[[Aluminium-Lithium-Legierung]]en | **[[Aluminium-Lithium-Legierung]]en | ||
== Siehe auch == | |||
* [[substitionelle Fehlstelle]] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Charles Kittel: | * Charles Kittel: ''Einführung in die Festkörperphysik.'' Oldenbourg, 11. Auflage 1996, ISBN 3-486-23596-6. | ||
== | == Einzelnachweise == | ||
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[[Kategorie:Kristallographie]] | [[Kategorie:Kristallographie]] |
Als Substitutionsmischkristall oder Austauschmischkristall wird ein Mischkristall bezeichnet, bei dem mindestens zwei Stoffe einen gemeinsamen Kristall bilden und die Atome der zweiten Komponente (die Fremdatome) auf regulären Gitterplätzen der ersten Komponente sitzen,[1][2] sie ersetzen also an bestimmten Stellen die Atome der ersten Komponente.
schwarz = Atome des Elementes 'A' rot = Atome des Elementes 'B' |
Notwendige Voraussetzungen sind:
Häufig sind die Fremdatome im Kristall vollkommen regellos (also statistisch) verteilt. Ein Substitutionsmischkristall mit statistischer Anordnung stellt keine stöchiometrische Verbindung der einzelnen Komponenten dar.
Für die Gitterkonstante des Mischkristalls gilt näherungsweise die Vegardsche Regel, nach der sich diese aus dem arithmetischen Mittel der Gitterkonstanten der Komponenten ergibt.[4]
Spezialfälle der Substitionsmischkristalle sind: