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'''Thomas Walcher''' (* [[10. Februar]] [[1941]] in [[Kiel]])<ref>Geburtsdatum nach Personalien in Physik Journal 2006, Nr.1</ref> ist ein deutscher Physiker, Sohn des Physikers [[Wilhelm Walcher]]. Er ist seit 2006 emeritierter Professor an der [[Johannes-Gutenberg-Universität Mainz]]. | '''Thomas Walcher''' (* [[10. Februar]] [[1941]] in [[Kiel]])<ref>Geburtsdatum nach Personalien in Physik Journal 2006, Nr. 1</ref> ist ein deutscher Physiker, Sohn des Physikers [[Wilhelm Walcher]]. Er ist seit 2006 emeritierter Professor an der [[Johannes-Gutenberg-Universität Mainz]]. | ||
Er war von 1966 bis 1973 am Institut für technische Kernphysik der [[TH Darmstadt]] tätig, wo er Experimente zur Elektronenstreuung an Kernen bei kleinen Impulsüberträgen am DALINAC durchführte. Im Jahre 1971 wurde er dort mit einer Arbeit zu unelastischen Zuständen des <sup>4</sup>He bei [[Peter Brix]] promoviert. Er entdeckte 1971 zusammen mit Rainer Pitthan unter anderem die isoskalare Quadrupol-[[Riesenresonanz]]<ref>R. Pitthan und T. Walcher, ''Inelastic electron scattering in the giant resonance region of La, Ce and Pr'', Physics Letters B. 36, Nr. 6, 1971, S. 563–564, [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0370269371900906 Abstract]</ref>, die man als reine Formschwingung ohne Ladungstrennung auffassen kann. Bis dahin waren nur die Isovektor-artige Dipol- | Er war von 1966 bis 1973 am Institut für technische Kernphysik der [[TH Darmstadt]] tätig, wo er Experimente zur Elektronenstreuung an Kernen bei kleinen Impulsüberträgen am DALINAC durchführte. Im Jahre 1971 wurde er dort mit einer Arbeit zu unelastischen Zuständen des <sup>4</sup>He bei [[Peter Brix]] promoviert. Er entdeckte 1971 zusammen mit Rainer Pitthan unter anderem die isoskalare Quadrupol-[[Riesenresonanz]]<ref>R. Pitthan und T. Walcher, ''Inelastic electron scattering in the giant resonance region of La, Ce and Pr'', Physics Letters B. 36, Nr. 6, 1971, S. 563–564, [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0370269371900906 Abstract]</ref>, die man als reine Formschwingung ohne Ladungstrennung auffassen kann. Bis dahin waren nur die Isovektor-artige Dipol-Riesenresonanz, die als Schwingung der Protonen gegen die Neutronen verstanden werden kann, bekannt. Die Entdeckung der Quadrupol-Riesenresonanzen spielte eine wichtige Rolle bei der Verleihung des Nobelpreises an [[Aage Niels Bohr]] und [[Ben Mottelson]]<ref>Ben Mottelson, ''Elementary modes of excitation in the nucleus'', Rev. Mod. Phys. vol. 48, 375 (1976)</ref>. Sie war ein Schlüssel zum besseren Verständnis des zentralen "unified models" des Kerns von [[Gerald Brown]]. | ||
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Thomas Walcher (* 10. Februar 1941 in Kiel)[1] ist ein deutscher Physiker, Sohn des Physikers Wilhelm Walcher. Er ist seit 2006 emeritierter Professor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.
Er war von 1966 bis 1973 am Institut für technische Kernphysik der TH Darmstadt tätig, wo er Experimente zur Elektronenstreuung an Kernen bei kleinen Impulsüberträgen am DALINAC durchführte. Im Jahre 1971 wurde er dort mit einer Arbeit zu unelastischen Zuständen des 4He bei Peter Brix promoviert. Er entdeckte 1971 zusammen mit Rainer Pitthan unter anderem die isoskalare Quadrupol-Riesenresonanz[2], die man als reine Formschwingung ohne Ladungstrennung auffassen kann. Bis dahin waren nur die Isovektor-artige Dipol-Riesenresonanz, die als Schwingung der Protonen gegen die Neutronen verstanden werden kann, bekannt. Die Entdeckung der Quadrupol-Riesenresonanzen spielte eine wichtige Rolle bei der Verleihung des Nobelpreises an Aage Niels Bohr und Ben Mottelson[3]. Sie war ein Schlüssel zum besseren Verständnis des zentralen "unified models" des Kerns von Gerald Brown.
Im Jahre 1973 folgte er Peter Brix an das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg und arbeitete an Schwerionen-Experimenten und war am Bau eines Hochfrequenz-Nachbeschleunigers beteiligt. Im Jahre 1978 wechselte er zum CERN in die Gruppe von Bogdan Povh und arbeitete mit ihm an Experimenten zu Hyperkernen, Niederenergie-Antiproton-Reaktionen und tiefunelastischer Myonenstreuung. 1982 erhielt er den Röntgen-Preis für die Entdeckung der Quadrupol-Riesenresonanz in Kernen und andere bedeutende Beiträge zur Kern-, Hochenergie- und Schwerionenphysik[4].
Nach abgelehnten Rufen an das KVI der Reichsuniversität Groningen (Niederlande) und an die GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt folgte er 1985 einem Ruf an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In Mainz hatte er am Mainzer Mikrotron MAMI eine führende Rolle als Direktor des Instituts für Kernphysik und als Sprecher zweier Sonderforschungsbereiche der DFG[5]. In Mainz befasste er sich mit der Struktur der Hadronen bei niedrigen Energien im Grenzbereich von Teilchen- und Kernphysik, insbesondere durch Untersuchungen der elektromagnetischen Pion-Produktion am Proton und Messung der elastischen Formfaktoren des Neutrons und Protons.
Thomas Walcher war von 1999 bis 2007 Hauptherausgeber des European Journals of Physics A Hadrons and Nuclei. Er war ferner Berater und Gutachter in zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen (DFG, BMFT, CERN, DOE, MIT, DAPNIA Saclay, und anderen).
Personendaten | |
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NAME | Walcher, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1941 |
GEBURTSORT | Kiel |