Gerald Edward „Gerry“ Brown (* 22. Juli 1926 in Brookings, South Dakota; † 31. Mai 2013 in New York City) war ein US-amerikanischer theoretischer Physiker, der sich vor allem mit Kernphysik und nukleare Astrophysik beschäftigte. Seit 1968 war er Professor am Zentrum für Theoretische Kernphysik der State University of New York at Stony Brook.[1]
Brown machte 1946 seinen Bachelor-Abschluss in Physik an der University of Wisconsin und 1948 seinen Master an der Yale University, wo er 1950 promovierte (Ph.D.). 1957 machte er seinen D.Sc. an der University of Birmingham in England (bei Rudolf Peierls), wo er ab 1955 Dozent und 1959/60 Professor für theoretische Physik war. 1958 wurde er Fellow der American Physical Society. Von 1960 bis 1985 war er Professor am Nordita in Kopenhagen sowie gleichzeitig 1964 bis 1968 Professor in Princeton und ab 1968 Professor an der State University of New York in Stony Brook, wo er seit 1988 Distinguished Professor of Physics war.[1]
Brown arbeitete zunächst in der theoretischen Atomphysik (Selbst-Ionisation des Vakuums mit Geoff Ravenhall 1951, Lambshift in schweren Atomen, Elektron-Elektron-Wechselwirkung, genaue Berechnung der Rayleigh-Streuung). In der Kernphysik, wo er über Jahrzehnte einer der führenden Theoretiker der kernphysikalischen Vielteilchentheorie war, arbeitete er z. B. mit Mark Bolsteri über die Dipol-Riesenresonanz, mit Thomas T. S. Kuo über effektive Wechselwirkung von Nukleonen in Atomkernen und über chiral invariante Theorien des Atomkerns (mit Mannque Rho, Dan-Olof Riska), das heißt über Feldtheorien mit Pionen und anderen Mesonen. Mit Mannque Rho führte er 1979 das Little-Bag-Modell von Hadronen ein und 1991 die Brown-Rho-Skalierung. Ab den 1970er Jahren wandte er auch vielfach in Zusammenarbeit mit Hans Bethe aus der Kernphysik gewonnene Zustandsgleichungen in der Theorie kompakter Sterne an (Sternkollaps und Supernovae, Doppelsterne mit kompakten Sternen als Partnern, Entwicklung von Schwarzen Löchern, Gamma Ray Bursts). Er arbeitete ab Ende der 1970er Jahre auch über Bag-Modelle von Nukleonen (Chiral Bag u. a.).[2]
Zu seinen Doktoranden gehört Ulf-G. Meißner.
Brown war Ehrendoktor der Universitäten von Helsinki (1982), Birmingham (1990) und Kopenhagen (1998).[1]
Personendaten | |
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NAME | Brown, Gerald |
ALTERNATIVNAMEN | Brown, Gerald Edward; Brown, Gerry |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 22. Juli 1926 |
GEBURTSORT | Brookings (South Dakota) |
STERBEDATUM | 31. Mai 2013 |
STERBEORT | New York City |