Waleri Anatoljewitsch Rubakow: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Waleri Anatoljewitsch Rubakow''' ({{ruS|Валерий Анатольевич Рубаков}}; englische Transliteration ''Valery Rubakov''; * [[16. Februar]] [[1955]] in [[Moskau]], [[Sowjetunion]]) ist ein [[Russland|russischer]] theoretischer Physiker.
'''Waleri Anatoljewitsch Rubakow''' ({{ruS|Валерий Анатольевич Рубаков}}; englische Transliteration ''Valery Rubakov''; * [[16. Februar]] [[1955]] in [[Moskau]], [[Sowjetunion]]) ist ein [[Russland|russischer]] theoretischer Physiker.


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Rubakow wurde 1981 für seine Theorie der Katalyse des [[Protonenzerfall]]s durch magnetische Monopole in [[Yang-Mills-Theorie]]n bekannt, die in [[Große vereinheitlichte Theorie|Großen vereinheitlichten Theorien]] der Elementarteilchen verwendet werden und in denen die Existenz von massiven Monopolen 1974 durch [[Gerardus ’t Hooft]] und [[Alexander Markowitsch Poljakow|Alexander Poljakow]] entdeckt wurde. Rubakows Entdeckung, dass diese Monopole erheblich zum Protonenzerfall – der über einen anderen Mechanismus außerdem in vielen GUTs vorhergesagt wird – beitragen können, war damals völlig überraschend. Später beschäftigte er sich besonders mit [[Kosmologie|kosmologischen]] Fragen.
Rubakow wurde 1981 für seine Theorie der Katalyse des [[Protonenzerfall]]s durch magnetische Monopole in [[Yang-Mills-Theorie]]n bekannt, die in [[Große vereinheitlichte Theorie|Großen vereinheitlichten Theorien]] der Elementarteilchen verwendet werden und in denen die Existenz von massiven Monopolen 1974 durch [[Gerardus ’t Hooft]] und [[Alexander Markowitsch Poljakow|Alexander Poljakow]] entdeckt wurde. Rubakows Entdeckung, dass diese Monopole erheblich zum Protonenzerfall – der über einen anderen Mechanismus außerdem in vielen GUTs vorhergesagt wird – beitragen können, war damals völlig überraschend. Später beschäftigte er sich besonders mit [[Kosmologie|kosmologischen]] Fragen.


In einer einflussreichen Arbeit mit [[Wadim Alexejewitsch Kusmin|Wadim Kusmin]] und [[Michail Jewgenjewitsch Schaposchnikow|Michail Schaposchnikow]] (Shaposhnikov) klärte er 1985 die Voraussetzungen, unter denen eine Erklärung der Baryonenzahlverletzung im Standardmodell möglich ist.<ref>Kuzmin, Shaposhnikov, Rubakov ''On the Anomalous Electroweak Baryon Number Nonconservation in the Early Universe'', Physics Letters B, Band 155, 1985, S. 35, [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0370269385910287 Abstract]</ref>
In einer einflussreichen Arbeit mit [[Wadim Alexejewitsch Kusmin|Wadim Kusmin]] und [[Michail Jewgenjewitsch Schaposchnikow|Michail Schaposchnikow]] (Shaposhnikov) klärte er 1985 die Voraussetzungen, unter denen eine Erklärung der Baryonenzahlverletzung im Standardmodell möglich ist.<ref>Kuzmin, Shaposhnikov, Rubakov ''On the Anomalous Electroweak Baryon Number Nonconservation in the Early Universe'', Physics Letters B, Band 155, 1985, S. 35, [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0370269385910287 Abstract]</ref> Sie fanden dass die Rate der anomalen baryonenzahlverletztenden elektroschwachen Prozesse bei Temperaturen im frühen Universum um und über 100 GeV (der Temperatur des elektroschwachen Phasenübergangs) die Expansionsrate des Universums überschritten und somit noch zu keiner Baryogenese führten (drittes [[Sacharowkriterien|Sacharowkriterium]]). Außerdem fanden sie, dass die Baryogenese allein durch elektroschwache Prozesse (siehe [[Sphaleron]]) nicht möglich ist, falls der damit verbundene elektroschwache [[Phasenübergang]] zweiter Ordnung ist (was wie sich später herausstellte für die experimentell gefundene hohe Higgsmasse der Fall ist). Sie fanden außerdem, dass die baryonenzahlverletztenden Prozesse der anomalen Zerfall schwerer Fermionen sein könnten, falls diese nicht unterdrückt sind.


2003 erhielt er den [[Institut für Theoretische und Experimentelle Physik#Pomerantschuk-Preis|Pomerantschuk-Preis]]. 2010 erhielt er den [[Julius Wess|Julius-Wess-Preis]] und 2008 den [[Bruno-Pontecorvo-Preis]]. Mit Schaposchnikow erhielt er 2005 den [[Markow-Preis]]. Für 2016 wurde Rubakow der [[Demidow-Preis]] zugesprochen.
1999 wurde Rubakow mit dem A.-A.-Friedmann-Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle| url=http://www.ras.ru/win/db/award_dsc.asp?P=id-78.ln-ru| titel=A.-A.Friedmann-Preis| hrsg=Russische Akademie der Wissenschaften| zugriff=2021-12-16| sprache=ru}}</ref> 2003 erhielt er den [[Institut für Theoretische und Experimentelle Physik#Pomerantschuk-Preis|Pomerantschuk-Preis]] und 2008 den [[J. Hans D. Jensen Preis]]. 2010 erhielt er den [[Julius Wess|Julius-Wess-Preis]] und 2008 den [[Bruno-Pontecorvo-Preis]]. Mit Schaposchnikow erhielt er 2005 den [[Markow-Preis]]. Für 2016 wurde Rubakow der [[Demidow-Preis]] zugesprochen, 2020 der [[Hamburger Preis für Theoretische Physik]].


== Schriften ==
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== Weblinks ==
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* [http://www.ras.ru/win/db/show_per.asp?P=.id-596.ln-ru Рубаков, Валерий Анатольевич] Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften (russisch)
* [http://www.iop.org/EJ/journal/-page=featauth/-author=1652/1063-7869 Kurzes Interview]
* [http://www.iop.org/EJ/journal/-page=featauth/-author=1652/1063-7869 Kurzes Interview]
*[http://www.inr.troitsk.ru/eng/2005e/rubakove.html Biographie zum 50. Geburtstag, 2005]
* [http://www.inr.troitsk.ru/eng/2005e/rubakove.html Biographie zum 50. Geburtstag, 2005]


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences]]
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[[Kategorie:Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften]]
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[[Kategorie:Geboren 1955]]
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[[Kategorie:Mann]]
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2022, 22:02 Uhr

Waleri Anatoljewitsch Rubakow

Waleri Anatoljewitsch Rubakow ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value); englische Transliteration Valery Rubakov; * 16. Februar 1955 in Moskau, Sowjetunion) ist ein russischer theoretischer Physiker.

Rubakow ist Wissenschaftler am Institut für Kernforschung (INR) der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. Seit 1997 ist er auch Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften. 2015 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen.[1]

Rubakow wurde 1981 für seine Theorie der Katalyse des Protonenzerfalls durch magnetische Monopole in Yang-Mills-Theorien bekannt, die in Großen vereinheitlichten Theorien der Elementarteilchen verwendet werden und in denen die Existenz von massiven Monopolen 1974 durch Gerardus ’t Hooft und Alexander Poljakow entdeckt wurde. Rubakows Entdeckung, dass diese Monopole erheblich zum Protonenzerfall – der über einen anderen Mechanismus außerdem in vielen GUTs vorhergesagt wird – beitragen können, war damals völlig überraschend. Später beschäftigte er sich besonders mit kosmologischen Fragen.

In einer einflussreichen Arbeit mit Wadim Kusmin und Michail Schaposchnikow (Shaposhnikov) klärte er 1985 die Voraussetzungen, unter denen eine Erklärung der Baryonenzahlverletzung im Standardmodell möglich ist.[2] Sie fanden dass die Rate der anomalen baryonenzahlverletztenden elektroschwachen Prozesse bei Temperaturen im frühen Universum um und über 100 GeV (der Temperatur des elektroschwachen Phasenübergangs) die Expansionsrate des Universums überschritten und somit noch zu keiner Baryogenese führten (drittes Sacharowkriterium). Außerdem fanden sie, dass die Baryogenese allein durch elektroschwache Prozesse (siehe Sphaleron) nicht möglich ist, falls der damit verbundene elektroschwache Phasenübergang zweiter Ordnung ist (was wie sich später herausstellte für die experimentell gefundene hohe Higgsmasse der Fall ist). Sie fanden außerdem, dass die baryonenzahlverletztenden Prozesse der anomalen Zerfall schwerer Fermionen sein könnten, falls diese nicht unterdrückt sind.

1999 wurde Rubakow mit dem A.-A.-Friedmann-Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.[3] 2003 erhielt er den Pomerantschuk-Preis und 2008 den J. Hans D. Jensen Preis. 2010 erhielt er den Julius-Wess-Preis und 2008 den Bruno-Pontecorvo-Preis. Mit Schaposchnikow erhielt er 2005 den Markow-Preis. Für 2016 wurde Rubakow der Demidow-Preis zugesprochen, 2020 der Hamburger Preis für Theoretische Physik.

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. American Academy of Arts and Sciences, Newly elected members, April 2015 (by Class and Section)
  2. Kuzmin, Shaposhnikov, Rubakov On the Anomalous Electroweak Baryon Number Nonconservation in the Early Universe, Physics Letters B, Band 155, 1985, S. 35, Abstract
  3. A.-A.Friedmann-Preis. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 16. Dezember 2021 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).