imported>Martin Geisler (Keine externen Links im Fließtext!) |
imported>Jack User |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Otto Heinrich Wiener''' (* [[15. Juni]] [[1862]] in [[Karlsruhe]]; † [[18. Januar]] [[1927]] in [[Leipzig]]) war ein deutscher [[Physiker]]. | '''Otto Heinrich Wiener''' (* [[15. Juni]] [[1862]] in [[Karlsruhe]]; † [[18. Januar]] [[1927]] in [[Leipzig]]) war ein deutscher [[Physiker]]. | ||
== Leben | == Leben == | ||
Otto Wiener promovierte 1887 an der [[Universität Straßburg]] ''Über die Phasenänderung des Lichtes bei der Reflexion und Methoden zur Dickenbestimmung dünner Blättchen''. | Otto Wiener promovierte 1887 an der [[Universität Straßburg]] ''Über die Phasenänderung des Lichtes bei der Reflexion und Methoden zur Dickenbestimmung dünner Blättchen''. | ||
Zeile 13: | Zeile 12: | ||
Er konzipierte einen ''theoretischen Kinematographen'', mit dem er die ''Theorie der inneren Scheinbilder und Symbole'' von [[Heinrich Hertz]] (''Prinzipien der Mechanik'', 1894) aufgreift; [[Norbert Wiener]] entwickelt dieses Modell später in seiner [[Kybernetik]] weiter. | Er konzipierte einen ''theoretischen Kinematographen'', mit dem er die ''Theorie der inneren Scheinbilder und Symbole'' von [[Heinrich Hertz]] (''Prinzipien der Mechanik'', 1894) aufgreift; [[Norbert Wiener]] entwickelt dieses Modell später in seiner [[Kybernetik]] weiter. | ||
Wiener hielt 1916 einen Volkshochschulkurs über Physik im Kriege in seinem Institut ab und gehörte 1920 neben [[Carl Runge]], [[Wolfgang Gaede]], [[August Schmauss]], [[Johannes Stark]], [[Wilhelm Westphal (Physiker)|Wilhelm Westphal]], [[Gustav Eberhard]] und [[Wilhelm Wien]] dem ersten Fachausschuss der Physik an, der Forschungsstipendien vergab. | Wiener hielt 1916 einen Volkshochschulkurs über Physik im Kriege in seinem Institut ab und gehörte 1920 neben [[Carl Runge]], [[Wolfgang Gaede]], [[August Schmauss]], [[Johannes Stark]], [[Wilhelm H. Westphal (Physiker)|Wilhelm Westphal]], [[Gustav Eberhard (Astronom)|Gustav Eberhard]] und [[Wilhelm Wien]] dem ersten Fachausschuss der Physik an, der Forschungsstipendien vergab. | ||
Unter seiner Ägide promovierte [[August Karolus]] 1923 und erhielt 1926 eine Professur; Karolus entwickelte in Leipzig in Zusammenarbeit mit der [[Telefunken]]-Gesellschaft ein [[Bildtelegrafie]]-Verfahren und konstruierte am Arbeitsbereich ''Physikalische Grundlagen des Fernsehens'' ein Fernsehsystem mit mechanischer Bildzerlegung ([[Spiegelrad]]). | Unter seiner Ägide promovierte [[August Karolus]] 1923 und erhielt 1926 eine Professur; Karolus entwickelte in Leipzig in Zusammenarbeit mit der [[Telefunken]]-Gesellschaft ein [[Bildtelegrafie]]-Verfahren und konstruierte am Arbeitsbereich ''Physikalische Grundlagen des Fernsehens'' ein Fernsehsystem mit mechanischer Bildzerlegung ([[Spiegelrad]]). | ||
Zeile 25: | Zeile 24: | ||
*''Der Zusammenhang zwischen den Angaben der Reflexionsbeobachtungen an Metallen und ihrer optischen Konstanten.'' Teubner 1908. | *''Der Zusammenhang zwischen den Angaben der Reflexionsbeobachtungen an Metallen und ihrer optischen Konstanten.'' Teubner 1908. | ||
*''Über Farbenphotographie und verwandte naturwissenschaftliche Fragen.'' Vortrag gehalten auf der 80. Naturforscherversammlung zu Cöln am Rhein in der Gesamtsitzung beider Hauptgruppen am 24. September 1908. In: ''Verh. der Ges. Dt. Naturforscher und Ärzte.'' 80. Vers. zu Köln. Tl. 1. Vogel, Leipzig 1909. | *''Über Farbenphotographie und verwandte naturwissenschaftliche Fragen.'' Vortrag gehalten auf der 80. Naturforscherversammlung zu Cöln am Rhein in der Gesamtsitzung beider Hauptgruppen am 24. September 1908. In: ''Verh. der Ges. Dt. Naturforscher und Ärzte.'' 80. Vers. zu Köln. Tl. 1. Vogel, Leipzig 1909. | ||
*''Versuche mit Gasballon im Felde elektrischer Funken und Blitzschutz von Luftschiffen''. In: ''Deutsche Zeitschrift für Luftschiffahrt'', 1910, S. 12–16. | |||
*''Vogelflug, Luftfahrt und Zukunft, mit einem Anhang über Krieg und Völkerfriede.'' Barth, Leipzig 1911. | *''Vogelflug, Luftfahrt und Zukunft, mit einem Anhang über Krieg und Völkerfriede.'' Barth, Leipzig 1911. | ||
*''Die Theorie des Mischkörpers für das Feld der stationären Strömung.'' 1. Abhandlung: ''Die Mittelwertsätze für Kraft, Polarisation und Energie.'' (Abhandlungen der mathematisch-physikalischen Klasse der königlichen sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Band 32, Nr. 6.) Leipzig 1912. | *''Die Theorie des Mischkörpers für das Feld der stationären Strömung.'' 1. Abhandlung: ''Die Mittelwertsätze für Kraft, Polarisation und Energie.'' (Abhandlungen der mathematisch-physikalischen Klasse der königlichen sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Band 32, Nr. 6.) Leipzig 1912. | ||
Zeile 46: | Zeile 46: | ||
* {{HistVV|wiener_o|S|1899|S|1914}} | * {{HistVV|wiener_o|S|1899|S|1914}} | ||
* {{CPL|Wiener_178}} | * {{CPL|Wiener_178}} | ||
* | * {{Internetquelle |url=http://sommerfeld.userweb.mwn.de/PersDat/00195.html |titel=Korrespondez von Arnold Sommerfeld mit und über Otto Wiener |hrsg=Sommerfeld-Projekt |zugriff=2018-10-20 |abruf-verborgen=1}} | ||
{{Normdaten|TYP=p|GND=117362751|LCCN=no/2010/157503|VIAF=30311443}} | {{Normdaten|TYP=p|GND=117362751|LCCN=no/2010/157503|VIAF=30311443}} |
Otto Heinrich Wiener (* 15. Juni 1862 in Karlsruhe; † 18. Januar 1927 in Leipzig) war ein deutscher Physiker.
Otto Wiener promovierte 1887 an der Universität Straßburg Über die Phasenänderung des Lichtes bei der Reflexion und Methoden zur Dickenbestimmung dünner Blättchen.
Wiener wurde bekannt durch den experimentellen Nachweis stehender Lichtwellen; 1890 gelang ihm die Bestimmung der Wellenlänge des Lichts.
Er war ab 1895 Professor an der Universität Gießen. 1899 folgte er einem Ruf an das physikalische Institut der Leipziger Universität, wo er Nachfolger von Gustav Wiedemann wurde. In seiner akademischen Antrittsvorlesung in Leipzig von 1900 zur Erweiterung unserer Sinne stellte er die physikalische Theoriebildung in den Zusammenhang der Evolutionstheorie. Mit der Formel von der Erweiterung unserer Sinne nahm er eine medientheoretische Hauptthese Marshall McLuhans vorweg, die bei diesem als extensions of man wiederkehrt.
Unter Wieners Leitung wurde von 1901 bis 1904 das neue Physikalische Institut der Universität Leipzig in der Linnéstraße errichtet.
Er konzipierte einen theoretischen Kinematographen, mit dem er die Theorie der inneren Scheinbilder und Symbole von Heinrich Hertz (Prinzipien der Mechanik, 1894) aufgreift; Norbert Wiener entwickelt dieses Modell später in seiner Kybernetik weiter.
Wiener hielt 1916 einen Volkshochschulkurs über Physik im Kriege in seinem Institut ab und gehörte 1920 neben Carl Runge, Wolfgang Gaede, August Schmauss, Johannes Stark, Wilhelm Westphal, Gustav Eberhard und Wilhelm Wien dem ersten Fachausschuss der Physik an, der Forschungsstipendien vergab.
Unter seiner Ägide promovierte August Karolus 1923 und erhielt 1926 eine Professur; Karolus entwickelte in Leipzig in Zusammenarbeit mit der Telefunken-Gesellschaft ein Bildtelegrafie-Verfahren und konstruierte am Arbeitsbereich Physikalische Grundlagen des Fernsehens ein Fernsehsystem mit mechanischer Bildzerlegung (Spiegelrad).
Wiener war ein preußischer Geheimrat.
Nachfolger Otto Wieners in Leipzig waren Peter Debye, Werner Heisenberg und Friedrich Hund sowie Gustav Hertz.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wiener, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Wiener, Otto Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1862 |
GEBURTSORT | Karlsruhe |
STERBEDATUM | 18. Januar 1927 |
STERBEORT | Leipzig |