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'''Zoltán Lajos Bay''' (* [[24. Juli]] [[1900]] in [[Gyula|Gyulavári]]; † [[4. Oktober]] [[1992]] in [[Chevy Chase (Maryland)]]<ref>New York Times: [http://www.nytimes.com/1992/10/09/us/zoltan-l-bay-92-major-figure-in-developing-radar-astronomy.html Zoltan L. Bay, 92, Major Figure In Developing Radar Astronomy], 9. Oktober 1992.</ref>) war ein ungarischer [[Physiker]].<ref>humboldt.hu: | '''Zoltán Lajos Bay''' (* [[24. Juli]] [[1900]] in [[Gyula|Gyulavári]]; † [[4. Oktober]] [[1992]] in [[Chevy Chase (Maryland)]]<ref>New York Times: [http://www.nytimes.com/1992/10/09/us/zoltan-l-bay-92-major-figure-in-developing-radar-astronomy.html Zoltan L. Bay, 92, Major Figure In Developing Radar Astronomy], 9. Oktober 1992.</ref>) war ein ungarischer [[Physiker]].<ref>humboldt.hu: {{Webarchiv | url=http://www.humboldt.hu/HN14/hn14f~1.htm | wayback=20041105175649 | text=ZOLTÁN BAY (1900 - 1992)}}</ref> | ||
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[[Lipót Aschner]], der Generaldirektor und Miteigentümer der [[Tungsram]]-Werke, wurde auf ihn aufmerksam, gründete ein Forschungslabor und bot Bay dessen Leitung an. Im Zweiten Weltkrieg wurde Tungsram ein wichtiger Rüstungsbetrieb, und 1944 stieg Bay zu einem der Direktoren auf. Dafür, dass er jüdische Kollegen vor den Nazis versteckte, wurde er in den 1990ern als [[Gerechter unter den Völkern]] geehrt.<ref>[http://db.yadvashem.org/righteous/family.html?language=en&itemId=4013844 Zoltán Bay] auf der Website von [[Yad Vashem]] (englisch)</ref> | [[Lipót Aschner]], der Generaldirektor und Miteigentümer der [[Tungsram]]-Werke, wurde auf ihn aufmerksam, gründete ein Forschungslabor und bot Bay dessen Leitung an. Im Zweiten Weltkrieg wurde Tungsram ein wichtiger Rüstungsbetrieb, und 1944 stieg Bay zu einem der Direktoren auf. Dafür, dass er jüdische Kollegen vor den Nazis versteckte, wurde er in den 1990ern als [[Gerechter unter den Völkern]] geehrt.<ref>[http://db.yadvashem.org/righteous/family.html?language=en&itemId=4013844 Zoltán Bay] auf der Website von [[Yad Vashem]] (englisch)</ref> | ||
[[Datei:Bay Zoltán síremléke.jpg|miniatur|Der Grabstein von Zoltán Bay (Gyulavári, Ungarn)]] | [[Datei:Bay Zoltán síremléke.jpg|miniatur|Der Grabstein von Zoltán Bay (Gyulavári, Ungarn)]] | ||
Im Herbst 1942 beauftragte der ungarische Verteidigungsminister ihn, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, und er begann sich mit Radartechnik zu beschäftigen. 1944 hatten sie ein Radar, mit dem sie feindliche Flugzeuge auf 60 km Entfernung erkennen konnten. | Im Herbst 1942 beauftragte der ungarische Verteidigungsminister ihn, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, und er begann sich mit Radartechnik zu beschäftigen. 1944 hatten sie ein Radar, mit dem sie feindliche Flugzeuge auf 60 km Entfernung erkennen konnten. |
Zoltán Lajos Bay (* 24. Juli 1900 in Gyulavári; † 4. Oktober 1992 in Chevy Chase (Maryland)[1]) war ein ungarischer Physiker.[2]
Nachdem sein Vater, ein Priester, schon 1910 verstorben war, zog seine Mutter die Kinder mit einer bescheidenen Rente und Vermietung von Zimmern auf.
Zoltán Bay besuchte das reformierte Gymnasium in Debrecen und studierte Physik an der Philosophischen Fakultät der Universität Budapest. 1923 beendete er sein Studium zum Physiklehrer für Mittelschulen, blieb als Assistent bei Isidor Fröhlich am Lehrstuhl für Theoretische Physik und nahm an den Untersuchungen zur Polarisierung des Lichtes teil. 1926 verteidigte er seine Dissertation Molecular Theory of Magnetooptical Phenomena in Dispersive Media. Während eines anfangs zweijährigen Aufenthalts am Collegium Hungaricum Berlin arbeitete er in der Physikalischen Reichsanstalt, dann im Physikalisch-Chemischen Institut der Universität, wo er sich mit Problemen der aktivierten Gase beschäftigte. Ein Stipendium ermöglichte ihm, seinen Berliner Aufenthalt zu verlängern.
1930 kehrte er nach Ungarn zurück und wurde Professor am Lehrstuhl für Theoretische Physik der Szegeder Universität Franz Joseph. Befreundet war er hier mit seinem Kollegen Albert von Szent-Györgyi Nagyrápolt. Bei ihren Messungen von Herzströmen entstand die Idee von einem Herzschrittmacher.[3]
Lipót Aschner, der Generaldirektor und Miteigentümer der Tungsram-Werke, wurde auf ihn aufmerksam, gründete ein Forschungslabor und bot Bay dessen Leitung an. Im Zweiten Weltkrieg wurde Tungsram ein wichtiger Rüstungsbetrieb, und 1944 stieg Bay zu einem der Direktoren auf. Dafür, dass er jüdische Kollegen vor den Nazis versteckte, wurde er in den 1990ern als Gerechter unter den Völkern geehrt.[4]
Im Herbst 1942 beauftragte der ungarische Verteidigungsminister ihn, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, und er begann sich mit Radartechnik zu beschäftigen. 1944 hatten sie ein Radar, mit dem sie feindliche Flugzeuge auf 60 km Entfernung erkennen konnten. Knapp einen Monat nach John Hibbett DeWitt Jrs. Project Diana, war es ihm und seinen Mitarbeitern am 6. Februar 1946 in Nógrádverőce gelungen, ein zum Mond gesendetes Radarzeichen am Ausgangspunkt wieder zu empfangen. Auf der Empfängerseite hatte er zur Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses einen Integrator mit mehreren Coulometer entwickelt, Kumulierung genannt. Damit hatte er die Radarastronomie aus der Taufe gehoben.[5]
Nach einer Reise 1947 in die Vereinigten Staaten, wo die Kollegen ihn überzeugen wollten dort zu bleiben, heiratete er Júlia Herczegh aus Siebenbürgen. Im Mai 1948 emigrierte die Familie über die Grüne Grenze und Wien in die Vereinigten Staaten, wo er zunächst sechs Jahre Professor der George Washington University war. Danach folgte er einem Ruf auf die Abteilung für Strahlenphysik des National Bureau of Standards, wo er zu Relativitäts- und Gravitationstheorie, sowie zu Fragen der Lichtgeschwindigkeit forschte. Er entwickelte den Photomultiplier und konnte danach auch die Bestimmung der Länge eines Meters auf eine neue Grundlage stellen.
1958 wurde er Fellow der American Physical Society.
Bestattet ist er in seiner Geburtsstadt.
Personendaten | |
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NAME | Bay, Zoltán |
ALTERNATIVNAMEN | Bay, Zoltán Lajos (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1900 |
GEBURTSORT | Gyulavári |
STERBEDATUM | 4. Oktober 1992 |
STERBEORT | Chevy Chase (Maryland) |