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Ein '''Strahlungsdetektor''' ist ein Bauteil zur Messung [[Elektromagnetische Strahlung|elektromagnetischer Strahlung]]. Je nach Bauweise des Detektors kann Strahlung unterschiedlicher [[Wellenlänge]] nachgewiesen werden. Viele Strahlungsdetektoren können zugleich als [[Teilchendetektor]]en dienen. Falls die auftreffenden [[Photon]]en als getrennte Einzelereignisse registriert werden, heißt ihre Anzahl pro Zeiteinheit [[Zählrate]]. | Ein '''Strahlungsdetektor''' ist ein Bauteil zur Messung [[Elektromagnetische Strahlung|elektromagnetischer Strahlung]]. Je nach Bauweise des Detektors kann Strahlung unterschiedlicher [[Wellenlänge]] nachgewiesen werden. Viele Strahlungsdetektoren können zugleich als [[Teilchendetektor]]en dienen. | ||
Falls die auftreffenden [[Photon]]en als getrennte Einzelereignisse registriert werden, heißt ihre Anzahl pro Zeiteinheit [[Zählrate]]. | |||
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Die Funktionsweise eines Strahlungsdetektors beruht auf [[Elektrodynamik|elektromagnetischen Wechselwirkungen]] der Photonen, also der | Die Funktionsweise eines Strahlungsdetektors beruht auf [[Elektrodynamik|elektromagnetischen Wechselwirkungen]] der Photonen, also der [[Feldquant]]en des [[Elektrodynamik|elektromagnetischen Feldes]], mit den [[Elektron]]en oder [[Atomkern]]en des Detektormaterials (häufig [[Edelgase]] oder [[Halbleiter]]). | ||
Je nach Detektorart macht man sich verschiedene Wechselwirkungsmechanismen zunutze. | Je nach Detektorart macht man sich verschiedene Wechselwirkungsmechanismen zunutze. | ||
Am häufigsten ist die Wechselwirkung mit den Elektronen | Am häufigsten ist die Wechselwirkung der Photonen mit den Elektronen, also der [[Photoelektrischer Effekt|Photoeffekt]]: ist die [[Energie]] des Photons gleich groß oder größer als die [[Bindungsenergie]] des Elektrons, so kann das Elektron durch das Photon aus dem [[Atom]]<nowiki/>verbund gelöst werden. Dieses Elektron lässt man durch Anlegen eines [[Elektrisches Feld|elektrischen Feldes]] zur [[Anode]] [[Driftgeschwindigkeit|driften]], dort lässt es sich durch die Messung des [[Elektrischer Strom|elektrischen Strom]]s oder der [[Elektrische Ladung|elektrischen Ladung]] nachweisen. Das [[Licht]] im sichtbaren und [[Nahes Infrarot|nahen Infrarotbereich]] kann die relativ schwach gebundenen [[Valenzelektronen]] herausschlagen, die deutlich höherenergetische [[Röntgenstrahlung|Röntgen-]] und [[Gammastrahlung]] wechselwirkt überwiegend mit den stärker gebundenen inneren Elektronen. | ||
Die Energie des Elektrons ist gleich der Differenz der Energie des einfallenden Photons und der Bindungsenergie des Elektrons. Ist die Energie des Elektrons hoch genug, so kann es weitere Atome ionisieren, so dass zahlreiche Elektronen frei werden und nachgewiesen werden können. Bei Röntgenstrahlung ist die Anzahl der generierten Elektronen proportional zur Energie des einfallenden Photons. | Die Energie des freigewordenen Elektrons ist gleich der Differenz der Energie des einfallenden Photons und der Bindungsenergie des Elektrons. Ist die Energie des freigewordenen Elektrons hoch genug, so kann es weitere Atome [[Ionisation|ionisieren]], so dass zahlreiche Elektronen frei werden und nachgewiesen werden können. Bei Röntgenstrahlung ist die Anzahl der generierten Elektronen [[Proportionalität|proportional]] zur Energie des einfallenden Photons. | ||
== Beispiele == | == Beispiele == | ||
*[[Photozelle]]n zum Nachweis von Licht ([[Infrarotstrahlung|NIR]] bis [[Ultraviolettstrahlung|UV]]) und dessen Quantenenergie (veraltet) | *[[Photozelle]]n zum Nachweis von Licht ([[Infrarotstrahlung|NIR]] bis [[Ultraviolettstrahlung|UV]]) und dessen Quantenenergie (veraltet) | ||
*[[Photomultiplier]] als hochempfindliche Detektoren (bis zum | *[[Photomultiplier]] als hochempfindliche Detektoren (bis zum Nachweis einzelner Photonen) für [[Infrarotstrahlung|NIR]] bis [[Ultraviolettstrahlung|UV]], gekoppelt mit [[Szintillator]]en auch für hochenergetische Strahlung ([[Röntgenstrahlung|Röntgen-]] oder [[Gammastrahlung]]) | ||
*[[Fotowiderstand|Fotowiderstände]], [[Photodiode]]n (''siehe auch: [[pin-Diode|pin-Photodiode]], [[Avalanche-Photodiode]]'') und [[Fototransistor]]en zum Nachweis von sichtbarem Licht, NIR und UV | *[[Fotowiderstand|Fotowiderstände]], [[Photodiode]]n (''siehe auch: [[pin-Diode|pin-Photodiode]], [[Avalanche-Photodiode]]'') und [[Fototransistor]]en zum Nachweis von sichtbarem Licht, NIR und UV | ||
*[[CCD-Sensor]]en zum ''ortsaufgelösten'' Nachweis von sichtbarem Licht, NIR und UV | *[[CCD-Sensor]]en zum ''ortsaufgelösten'' Nachweis von sichtbarem Licht, NIR und UV | ||
*[[Zählrohr]]e zum Nachweis der meisten Arten [[Ionisierende Strahlung|ionisierender]] | *[[Zählrohr]]e zum Nachweis der meisten Arten [[Ionisierende Strahlung|ionisierender Strahlung]] | ||
*[[Halbleiterdetektor]]en aus [[Silizium]] oder [[Germanium]] zum Nachweis von hochenergetischer [[Ultraviolettstrahlung]] ([[VUV-Strahlung|Vakuum-UV]], [[Extrem ultraviolette Strahlung|Extrem-UV]]), sowie [[Röntgenstrahlung|Röntgen-]] und [[Gammastrahlung]] | *[[Halbleiterdetektor]]en aus [[Silizium]] oder [[Germanium]] zum Nachweis von hochenergetischer [[Ultraviolettstrahlung]] ([[VUV-Strahlung|Vakuum-UV]], [[Extrem ultraviolette Strahlung|Extrem-UV]]), sowie [[Röntgenstrahlung|Röntgen-]] und [[Gammastrahlung]] | ||
*[[Bolometer]], [[Thermoelement]], [[Golay-Zelle]] und [[Pyroelektrizität|pyroelektrische]] Sensoren (z. B. in Niedertemperatur-[[Pyrometer]]n) weisen die Strahlung aufgrund der von ihr hervorgerufenen Temperaturunterschiede nach. | *[[Bolometer]], [[Thermoelement]], [[Golay-Zelle]] und [[Pyroelektrizität|pyroelektrische]] Sensoren (z. B. in Niedertemperatur-[[Pyrometer]]n) weisen die Strahlung aufgrund der von ihr hervorgerufenen Temperaturunterschiede nach. |
Ein Strahlungsdetektor ist ein Bauteil zur Messung elektromagnetischer Strahlung. Je nach Bauweise des Detektors kann Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge nachgewiesen werden. Viele Strahlungsdetektoren können zugleich als Teilchendetektoren dienen.
Falls die auftreffenden Photonen als getrennte Einzelereignisse registriert werden, heißt ihre Anzahl pro Zeiteinheit Zählrate.
Die Funktionsweise eines Strahlungsdetektors beruht auf elektromagnetischen Wechselwirkungen der Photonen, also der Feldquanten des elektromagnetischen Feldes, mit den Elektronen oder Atomkernen des Detektormaterials (häufig Edelgase oder Halbleiter).
Je nach Detektorart macht man sich verschiedene Wechselwirkungsmechanismen zunutze.
Am häufigsten ist die Wechselwirkung der Photonen mit den Elektronen, also der Photoeffekt: ist die Energie des Photons gleich groß oder größer als die Bindungsenergie des Elektrons, so kann das Elektron durch das Photon aus dem Atomverbund gelöst werden. Dieses Elektron lässt man durch Anlegen eines elektrischen Feldes zur Anode driften, dort lässt es sich durch die Messung des elektrischen Stroms oder der elektrischen Ladung nachweisen. Das Licht im sichtbaren und nahen Infrarotbereich kann die relativ schwach gebundenen Valenzelektronen herausschlagen, die deutlich höherenergetische Röntgen- und Gammastrahlung wechselwirkt überwiegend mit den stärker gebundenen inneren Elektronen.
Die Energie des freigewordenen Elektrons ist gleich der Differenz der Energie des einfallenden Photons und der Bindungsenergie des Elektrons. Ist die Energie des freigewordenen Elektrons hoch genug, so kann es weitere Atome ionisieren, so dass zahlreiche Elektronen frei werden und nachgewiesen werden können. Bei Röntgenstrahlung ist die Anzahl der generierten Elektronen proportional zur Energie des einfallenden Photons.