imported>Kein Einstein K (HC: Ergänze Kategorie:Physikalisches Prinzip eines Optischen Bauteils) |
imported>Phzh K (Form, typo) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Luneberglinse.jpg| | [[Datei:Luneberglinse.jpg|mini|Prinzip der Reflexion der dielektrischen Lüneburg-Linse mit Reflektor]] | ||
Die nach dem [[Mathematik]]er [[Rudolf Karl Lüneburg]] benannte '''Lüneburg-Linse''', auch ''Luneburg-Linse'' oder seltener ''Luneberg-Linse''<ref>Laut seiner Dissertation ist der ursprüngliche Name Lüneburg. Zur Namensproblematik, die durch eine Änderungen des Nachnamens von Lüneburg nach der Emigration in die USA kam, vgl. [[Diskussion:Rudolf Karl Lüneburg]] (Permanentlink auf die [[Special:PermanentLink/50563499#Name?title=Diskussion:Rudolf Karl Lüneburg|Version vom 9. September 2008]])</ref> ist eine kugelförmige [[Gradientenindexlinse]]. Sie besteht aus einer massiven [[Kugel]] aus verlustfreiem dielektrischen Material mit ortsabhängiger [[Dielektrizitätskonstante]]. Wenn ihre Rückseite verspiegelt ist, wirft sie einfallende | Die nach dem [[Mathematik]]er [[Rudolf Karl Lüneburg]] benannte '''Lüneburg-Linse''', auch ''Luneburg-Linse'' oder seltener ''Luneberg-Linse''<ref>Laut seiner Dissertation ist der ursprüngliche Name Lüneburg. Zur Namensproblematik, die durch eine Änderungen des Nachnamens von Lüneburg nach der Emigration in die USA kam, vgl. [[Diskussion:Rudolf Karl Lüneburg]] (Permanentlink auf die [[Special:PermanentLink/50563499#Name?title=Diskussion:Rudolf Karl Lüneburg|Version vom 9. September 2008]])</ref> ist eine kugelförmige [[Gradientenindexlinse]]. Sie besteht aus einer massiven [[Kugel]] aus verlustfreiem dielektrischen Material mit ortsabhängiger [[Dielektrizitätskonstante]]. Wenn ihre Rückseite verspiegelt ist, wirft sie einfallende parallele Wellen genau in Richtung ihrer Quelle zurück und wirkt damit als [[Retroreflektor]]. | ||
== Aufbau == | == Aufbau == | ||
[[Datei:Luneburg lens.svg|mini|Eine Lüneburg-Linse, bei der der Brechungsindex mit blauer Farbe angedeutet ist. Parallel einfallende Strahlen werden auf die Rückseite der Kugel fokussiert.]] | [[Datei:Luneburg lens.svg|mini|Eine Lüneburg-Linse, bei der der Brechungsindex mit blauer Farbe angedeutet ist. Parallel einfallende Strahlen werden auf die Rückseite der Kugel fokussiert.]] | ||
Der [[Brechungsindex]] im Innern der Kugel wird so gestaltet, dass parallel einfallenden Strahlen in einem Punkt fokussiert werden, der dem Berührungspunkt der Wellenfront gegenüberliegt. Er nimmt dabei mit dem Abstand <math>r</math> von der Mitte ab. Dabei folgt er idealerweise der Formel | Der [[Brechungsindex]] im Innern der Kugel wird so gestaltet, dass parallel einfallenden Strahlen in einem Punkt fokussiert werden, der dem Berührungspunkt der Wellenfront gegenüberliegt. Er nimmt dabei mit dem Abstand <math>r</math> von der Mitte ab. Dabei folgt er idealerweise der Formel | ||
:<math>n(r) = \sqrt{2-\left ( \frac{r}{R}\right ) ^2}</math> | :<math>n(r) = \sqrt{2-\left ( \frac{r}{R}\right ) ^2}</math>, | ||
wobei <math>R</math> der Radius der Kugel ist. Wenn nun die Rückseite der Kugel [[Verspiegelung|verspiegelt]] ist, kehrt sich der Strahlengang genau um und die Welle wird genau in Richtung ihrer Quelle zurückgeworfen. Damit funktioniert die Anordnung als [[Retroreflexion|Retroreflektor]]. | |||
Lüneburg-Linsen können auch für Rundum-Retroreflexion gefertigt werden, z. B. als [[Radarreflektor]], sie tragen dann statt der rückseitigen Verspiegelung einen schmalen waagerechten Gürtel aus einer leitfähigen Schicht. Sie müssen beim Einsatz als Radarreflektor an Booten immer genau senkrecht hängen, sodass die waagerecht beidseitig des Gürtels in die Kugel eintretenden Funkwellen exakt auf den reflektierenden Metallstreifen auf der | Lüneburg-Linsen können auch für Rundum-Retroreflexion gefertigt werden, z. B. als [[Radarreflektor]], sie tragen dann statt der rückseitigen Verspiegelung einen schmalen waagerechten Gürtel aus einer leitfähigen Schicht. Sie müssen beim Einsatz als Radarreflektor an Booten immer genau senkrecht hängen, sodass die waagerecht beidseitig des Gürtels in die Kugel eintretenden Funkwellen exakt auf den reflektierenden Metallstreifen auf der Gegenseite gebündelt werden. | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
*{{Literatur| Autor= Rudolf Karl Luneburg| Titel = Mathematical Theory of Optics | Verlag = | * {{Literatur |Autor=Rudolf Karl Luneburg |Titel=Mathematical Theory of Optics |Verlag=Brown University |Ort=Providence |Datum=1944 |Seiten=189–213}} | ||
*{{Literatur| Autor= Rudolf Karl Luneburg| Titel = Mathematical Theory of Optics | Verlag = | * {{Literatur |Autor=Rudolf Karl Luneburg |Titel=Mathematical Theory of Optics |Verlag=University of California Press |Ort=Berkley/Los Angeles |Datum=1964 |Seiten=329}} | ||
*R. Grabau, K. Pfaff: ''Funkpeiltechnik''. | * R. Grabau, K. Pfaff: ''Funkpeiltechnik''. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1989, ISBN 3-440-05991-X, Kapitel 4.10. | ||
*{{Literatur|Autor=A. S. Gutman|Titel=Modified Luneberg Lens|Sammelwerk=[[Journal of Applied Physics]]|Band=25|Nummer=7| | * {{Literatur |Autor=A. S. Gutman |Titel=Modified Luneberg Lens |Sammelwerk=[[Journal of Applied Physics]] |Band=25 |Nummer=7 |Datum=1954-06 |Seiten=855–859 |DOI=10.1063/1.1721757}} | ||
*{{Literatur|Autor=Samuel P. Morgan|Titel=General Solution of the Luneberg Lens Problem|Sammelwerk=Journal of Applied Physics|Band=29|Nummer=9| | * {{Literatur |Autor=Samuel P. Morgan |Titel=General Solution of the Luneberg Lens Problem |Sammelwerk=Journal of Applied Physics |Band=29 |Nummer=9 |Datum=1958 |Seiten=1358–1368 |DOI=10.1063/1.1723441}} | ||
*{{Literatur|Autor=Richard C. Johnson, Henry Jasik|Titel=Antenna Engineering Handbook|Verlag=McGraw-Hill | * {{Literatur |Autor=Richard C. Johnson, Henry Jasik |Titel=Antenna Engineering Handbook |Verlag=McGraw-Hill |Ort=New York |Datum=1961 |ISBN=0-07-032290-2 |Seiten=15-3 bis 15-8}} | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Die nach dem Mathematiker Rudolf Karl Lüneburg benannte Lüneburg-Linse, auch Luneburg-Linse oder seltener Luneberg-Linse[1] ist eine kugelförmige Gradientenindexlinse. Sie besteht aus einer massiven Kugel aus verlustfreiem dielektrischen Material mit ortsabhängiger Dielektrizitätskonstante. Wenn ihre Rückseite verspiegelt ist, wirft sie einfallende parallele Wellen genau in Richtung ihrer Quelle zurück und wirkt damit als Retroreflektor.
Der Brechungsindex im Innern der Kugel wird so gestaltet, dass parallel einfallenden Strahlen in einem Punkt fokussiert werden, der dem Berührungspunkt der Wellenfront gegenüberliegt. Er nimmt dabei mit dem Abstand $ r $ von der Mitte ab. Dabei folgt er idealerweise der Formel
wobei $ R $ der Radius der Kugel ist. Wenn nun die Rückseite der Kugel verspiegelt ist, kehrt sich der Strahlengang genau um und die Welle wird genau in Richtung ihrer Quelle zurückgeworfen. Damit funktioniert die Anordnung als Retroreflektor.
Lüneburg-Linsen können auch für Rundum-Retroreflexion gefertigt werden, z. B. als Radarreflektor, sie tragen dann statt der rückseitigen Verspiegelung einen schmalen waagerechten Gürtel aus einer leitfähigen Schicht. Sie müssen beim Einsatz als Radarreflektor an Booten immer genau senkrecht hängen, sodass die waagerecht beidseitig des Gürtels in die Kugel eintretenden Funkwellen exakt auf den reflektierenden Metallstreifen auf der Gegenseite gebündelt werden.