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| Name | | Name = Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. | ||
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[[Datei:Bad Honnef | [[Datei:Physikzentrum Bad Honnef 2018-05-05 02.jpg|mini|Geschäftsstelle im Physikzentrum [[Bad Honnef]], Luftaufnahme, 2018]] | ||
Die '''Deutsche Physikalische Gesellschaft | Die '''Deutsche Physikalische Gesellschaft''' e. V. (DPG) ist die älteste nationale und mit mehr als 55.000 Mitgliedern (Stand: Mai 2020) auch größte physikalische [[Fachgesellschaft]] der Welt. Ihre Tradition reicht bis in das Jahr 1845 zurück. Sie ist ein [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]], eingetragener [[Verein]] mit Sitz in [[Bad Honnef]]. In ihrer Satzung wird festgelegt, dass die DPG ''ausschließlich und unmittelbar der Physik'' dient. | ||
Die DPG ist Mitglied der [[European Physical Society]] und vertritt Deutschland in der [[International Union of Pure and Applied Physics]]. | Die DPG ist Mitglied der [[European Physical Society]] und vertritt Deutschland in der [[International Union of Pure and Applied Physics]]. | ||
Präsident ist seit dem | Der aktuelle Präsident der DPG ist seit dem 1. April 2020 für zwei Jahre [[Lutz Schröter]], der das Amt von [[Dieter Meschede]] übernahm. Dieser ist nun turnusgemäß Vize-Präsident der Gesellschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2020/lutz-schroeter-neuer-praesident-der-deutschen-physikalischen-gesellschaft |titel=Pressemitteilung 11/2020: Lutz Schröter neuer Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft |zugriff=2020-04-09}}</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Gesellschaft ging aus dem Teilnehmerkreis des von [[Heinrich Gustav Magnus]] eingerichteten physikalischen Colloquiums hervor und wurde am 14. Januar 1845 in [[Berlin]] als '''Physikalische Gesellschaft zu Berlin''' (PGzB) gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem [[Emil Du Bois-Reymond]] und [[Ernst Wilhelm von Brücke]]. Am 1. Januar 1899 ging aus ihr die Deutsche Physikalische Gesellschaft hervor. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die DPG von den Alliierten aufgelöst und bestand nur noch im Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften fort. 1963 wurde sie neu gegründet.<ref>pro-physik.de: [ | Die Gesellschaft ging aus dem Teilnehmerkreis des von [[Heinrich Gustav Magnus]] eingerichteten physikalischen Colloquiums hervor und wurde am 14. Januar 1845 in [[Berlin]] als '''Physikalische Gesellschaft zu Berlin''' (PGzB) gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem [[Emil Du Bois-Reymond]] und [[Ernst Wilhelm von Brücke]]. Am 1. Januar 1899 ging aus ihr die Deutsche Physikalische Gesellschaft hervor, die PGzB blieb aber als eigenständiger Verein erhalten und ist einer der Regionalverbände der DPG.<ref>[https://www.pgzb.tu-berlin.de/index.php?id=32 ''Die Physikalische Gesellschaft zu Berlin''], abgerufen am 31. Dezember 2020.</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die DPG von den Alliierten aufgelöst und bestand nur noch im Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften fort. 1963 wurde sie neu gegründet.<ref>pro-physik.de: [https://www.pro-physik.de/restricted-files/106991 Nachruf auf Wilhelm Walcher (PDF)]; Physik Journal 5 (2006) Nr. 2, S. 44–45., abgerufen am 28. Januar 2021.</ref> Die PGzB besteht weiter als eigenständiger Verein und Regionalverband der DPG.<ref>pgzb.tu-berlin.de: [http://www.pgzb.tu-berlin.de/index.php?id=32 Die Physikalische Gesellschaft zu Berlin]</ref> Gemäß der Präambel zu ihrer Satzung knüpft die DPG ferner an die Tradition der 1919 gegründeten [[Deutsche Gesellschaft für Technische Physik|Deutschen Gesellschaft für Technische Physik e. V.]] an.<ref>[https://www.dpg-physik.de/ueber-uns/profil-und-selbstverstaendnis/satzung-der-dpg.pdf Satzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.]</ref> | ||
Im Anschluss an die deutsche Wiedervereinigung wurde 1990 die [[Physikalische Gesellschaft der DDR]] in die DPG integriert. Sitz der DPG ist [[Bad Honnef]]. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle, die seit dem Jahr 2004 vom Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner geleitet wird. Seit 1976 ist die DPG Trägerin des [[Physikzentrum Bad Honnef|Physikzentrums Bad Honnef]], in dem Tagungen in dichter zeitlicher Folge stattfinden. In [[Berlin-Mitte]], im [[Magnus-Haus]], unterhält die DPG eine Zweigstelle. Dort befindet sich auch das historische Archiv der DPG. | Im Anschluss an die deutsche Wiedervereinigung wurde 1990 die [[Physikalische Gesellschaft der DDR]] in die DPG integriert. Sitz der DPG ist [[Bad Honnef]]. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle, die seit dem Jahr 2004 vom Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner geleitet wird. Seit 1976 ist die DPG Trägerin des [[Physikzentrum Bad Honnef|Physikzentrums Bad Honnef]], in dem Tagungen in dichter zeitlicher Folge stattfinden. In [[Berlin-Mitte]], im [[Magnus-Haus]], unterhält die DPG eine Zweigstelle. Dort befindet sich auch das historische Archiv der DPG. | ||
== Aktivitäten == | == Aktivitäten == | ||
Die Gesellschaft arbeitet unabhängig und mischt sich auch zu relevanten Themen in die öffentliche Debatte ein. So vertraten beispielsweise auf einem Forum der 51. Tagung der Gesellschaft am 2. April 1987 Wissenschaftler die Ansicht, dass die von den USA geplante [[Strategic Defense Initiative]] (SDI) nicht realisierbar sei. Sie versteht sich als Vertretung | Die Gesellschaft arbeitet unabhängig und mischt sich auch zu relevanten Themen in die öffentliche Debatte ein. So vertraten beispielsweise auf einem Forum der 51. Tagung der Gesellschaft am 2. April 1987 Wissenschaftler die Ansicht, dass die von den USA geplante [[Strategic Defense Initiative]] (SDI) nicht realisierbar sei. Sie versteht sich als Vertretung der in Deutschland lebenden Physiker gegenüber der Öffentlichkeit und soll den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern und mit ausländischen Kollegen fördern. | ||
Die DPG betreibt selbst keine physikalische Forschung, mit Kongressen fördert sie jedoch den Informationsaustausch über neueste physikalische Erkenntnisse. So treffen sich zu den traditionellen | Die DPG betreibt selbst keine physikalische Forschung, mit Kongressen fördert sie jedoch den Informationsaustausch über neueste physikalische Erkenntnisse. So treffen sich zu den traditionellen Frühjahrstagungen<ref>[https://www.dpg-physik.de/aktivitaeten-und-programme/tagungen/fruehjahrstagungen Frühjahrstagungen der DPG]</ref> der DPG, die Jahr für Jahr in verschiedenen Städten Deutschlands stattfinden, rund 10.000 Fachleute aus dem In- und Ausland.<ref>Physik Journal 09/2011 S. 99 ff - Jahresbericht 2010 der DPG</ref> Diese Tagungen zählen regelmäßig zu den größten Physikkongressen in Europa. Überdies wurde ein Forum für Frauen in der Physik eingerichtet: die alljährlich stattfindende „[[Deutsche Physikerinnentagung]]“. | ||
[[Datei:JDPG-Logo.svg|mini|hochkant=0.5|Logo der jDPG]] | [[Datei:JDPG-Logo.svg|mini|hochkant=0.5|Logo der jDPG]] | ||
Die Nachwuchsförderung ist ein weiteres zentrales Anliegen der DPG und so sind ihre Tagungen insbesondere für die junge Generation eine Plattform. Dort können Studierende mit namhaften Wissenschaftlern | Die Nachwuchsförderung ist ein weiteres zentrales Anliegen der DPG und so sind ihre Tagungen insbesondere für die junge Generation eine Plattform. Dort können Studierende mit namhaften Wissenschaftlern ins Gespräch kommen. Innerhalb der DPG widmet sich insbesondere der Arbeitskreis „[[junge DPG]]“ (jDPG), ein bundesweites Netzwerk für Schüler, Physik-Studierende und Doktoranden, den Interessen des Nachwuchses. Das Angebot der jDPG umfasst sowohl wissenschaftliche Aspekte als auch die Berufsvorbereitung und die Arbeit im hochschulpolitischen Bereich. | ||
Neben der Nachwuchsförderung bietet die DPG | Neben der Nachwuchsförderung bietet die DPG ebenso zahlreiche Aktivitäten für Physiker aus dem Umfeld der Industrie & Wirtschaft an. Diese werden vom Arbeitskreis Industrie und Wirtschaft<ref>[https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachuebergreifend/ak/aiw Arbeitskreis Industrie und Wirtschaft (AIW)]</ref> organisiert und durchgeführt. Neben der Tagungsreihe Forschung – Entwicklung – Innovation<ref>[https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachuebergreifend/ak/aiw/fei Forschung - Entwicklung - Innovation]</ref> werden vielerorts regionale Stammtische bzw. Industriegespräche<ref>[https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachuebergreifend/ak/aiw/industriegespraeche Industriegespräche]</ref> zum Erfahrungsaustausch angeboten. | ||
== Preise und Ehrungen == | == Preise und Ehrungen == | ||
{{Siehe auch|Liste der Ehrenmitglieder der Deutschen Physikalischen Gesellschaft|titel1=Ehrenmitglieder der DPG}} | {{Siehe auch|Liste der Ehrenmitglieder der Deutschen Physikalischen Gesellschaft|titel1=Ehrenmitglieder der DPG}} | ||
Die DPG würdigt physikalische Spitzenleistungen mit Auszeichnungen von internationalem Renommee. Die beiden wichtigsten sind die „[[Max-Planck-Medaille]] für Theoretische Physik“ und die „[[Stern-Gerlach-Medaille]] für Experimentelle Physik“. Manche Auszeichnungen – wie der „[[Gustav-Hertz-Preis]] für junge Physikerinnen und Physiker“ – dienen der Nachwuchsförderung, andere – wie der [[Otto-Hahn-Preis]] – werden von der DPG in Kooperation mit Organisationen aus dem In- und Ausland verliehen. Insbesondere sind dies der [[Max-Born-Preis]] mit dem britischen [[Institute of Physics]], der [[Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Physikpreis]] mit der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der [[Gentner-Kastler-Preis]] mit der [[Société française de physique|französischen physikalischen Gesellschaft]]. Mit der | Die DPG würdigt physikalische Spitzenleistungen mit Auszeichnungen von internationalem Renommee. Die beiden wichtigsten sind die „[[Max-Planck-Medaille]] für Theoretische Physik“ und die „[[Stern-Gerlach-Medaille]] für Experimentelle Physik“. Manche Auszeichnungen – wie der „[[Gustav-Hertz-Preis]] für junge Physikerinnen und Physiker“ – dienen der Nachwuchsförderung, andere – wie der [[Otto-Hahn-Preis]] – werden von der DPG in Kooperation mit Organisationen aus dem In- und Ausland verliehen. Insbesondere sind dies der [[Max-Born-Preis]] mit dem britischen [[Institute of Physics]], der [[Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Physikpreis]] mit der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der [[Gentner-Kastler-Preis]] mit der [[Société française de physique|französischen physikalischen Gesellschaft]]. Mit der [[Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik]]<ref>[https://www.dpg-physik.de/auszeichnungen/dpg-preise/medaille-fuer-naturwissenschaftliche-publizistik/preistraeger Bisherige Preisträger und Preisträgerinnen der Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik]</ref> ehrt die DPG Persönlichkeiten, die sich besonders darum verdient gemacht haben, naturwissenschaftliche Sachverhalte in der Öffentlichkeit darzustellen. An Mitglieder, die sich in herausragender Weise für die Belange der DPG eingesetzt haben, wird eine [[DPG-Ehrennadel|Ehrennadel]] verliehen. Darüber hinaus zeichnet die DPG bundesweit Abiturientinnen und Abiturienten für herausragende Physikleistungen aus. Sie unterstützt Schülerwettbewerbe wie das [[International Young Physicists’ Tournament]] (IYPT), fördert innovative Schulprojekte und organisiert Fortbildungen für Lehrkräfte. | ||
== Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit == | == Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit == | ||
Die Mitgliederzeitschrift – das [[Physik Journal]] – berichtet über Neuigkeiten aus der Physik und der DPG. Artikel, die älter als drei Jahre sind, stehen dabei als Open Access zur Verfügung. Des Weiteren gibt die DPG, gemeinsam mit dem britischen [[Institute of Physics]], ein elektronisches Fachmagazin heraus: das [[New Journal of Physics]]. Alle Artikel dieser [[Open Access|Open-Access-Zeitschrift]] können kostenfrei gelesen und heruntergeladen werden. Die hier publizierten Artikel haben ein strenges Prüfverfahren ([[Wissenschaftliches Peer-Review]]) durchlaufen. Unter dem Namen „Verhandlungen“ erscheint das Tagungsprogramm der DPG, das Jahr für Jahr die Zusammenfassungen (Abstracts) von rund 8.000 Fachvorträgen auflistet. | Die Mitgliederzeitschrift – das [[Physik Journal]] – berichtet über Neuigkeiten aus der Physik und der DPG. Artikel, die älter als drei Jahre sind, stehen dabei als Open Access zur Verfügung. Des Weiteren gibt die DPG, gemeinsam mit dem britischen [[Institute of Physics]], ein elektronisches Fachmagazin heraus: das [[New Journal of Physics]]. Alle Artikel dieser [[Open Access|Open-Access-Zeitschrift]] können kostenfrei gelesen und heruntergeladen werden. Die hier publizierten Artikel haben ein strenges Prüfverfahren ([[Wissenschaftliches Peer-Review]]) durchlaufen. Unter dem Namen „Verhandlungen“ erscheint das Tagungsprogramm der DPG, das Jahr für Jahr die Zusammenfassungen (Abstracts) von rund 8.000 Fachvorträgen auflistet. | ||
Mit populärwissenschaftlichen Publikationen und öffentlichen Veranstaltungen beteiligt sich die DPG am Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Zu diesen Aktivitäten gehören auch die [[Highlights der Physik]]. Dieses jährlich veranstaltete Physik-Festival, das die DPG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung organisiert, zählt Jahr für Jahr rund 30.000 Besucher | Mit populärwissenschaftlichen Publikationen und öffentlichen Veranstaltungen beteiligt sich die DPG am Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Zu diesen Aktivitäten gehören auch die [[Highlights der Physik]]. Dieses jährlich veranstaltete Physik-Festival, das die DPG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung organisiert, zählt Jahr für Jahr rund 30.000 Besucher<ref>dpg-physik: [https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2019/bonn-macht-die-physik-sichtbar „Bonn macht die Physik sichtbar“], abgerufen am 28. Januar 2021.</ref>; damit ist es das größte seiner Art in Deutschland. Das Webportal „Welt der Physik“ wird von der DPG gemeinsam mit dem [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] betrieben, es richtet sich auch an Nicht-Fachleute. | ||
Früher gab die DPG auch die [[Zeitschrift für Physik]] heraus, die heute im [[European Physical Journal]] aufgegangen ist, und es gab in den Vorgängerorganisationen der heutigen DPG noch weitere Zeitschriften.<ref>[http://www.scholarly-societies.org/history/1845dpg.html Scholarly Societies Project zu Zeitschriften der DPG] {{Webarchiv|url=http://www.scholarly-societies.org/history/1845dpg.html |wayback=20130105230127 }}</ref> | Früher gab die DPG auch die [[Zeitschrift für Physik]] heraus, die heute im [[European Physical Journal]] aufgegangen ist, und es gab in den Vorgängerorganisationen der heutigen DPG noch weitere Zeitschriften.<ref>[http://www.scholarly-societies.org/history/1845dpg.html Scholarly Societies Project zu Zeitschriften der DPG] {{Webarchiv|url=http://www.scholarly-societies.org/history/1845dpg.html |wayback=20130105230127 }}</ref> | ||
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== Nobelpreisträger == | == Nobelpreisträger == | ||
Lebende Mitglieder | Lebende Mitglieder, die einen Nobelpreis verliehen bekommen haben: | ||
* 1985 [[Klaus von Klitzing]] | * 1985 [[Klaus von Klitzing]] | ||
* 1987 [[Johannes Georg Bednorz]] | * 1987 [[Johannes Georg Bednorz]] | ||
* 1987 [[ | * 1987 [[Karl Alexander Müller]] | ||
* 2001 [[Wolfgang Ketterle]] | * 2001 [[Wolfgang Ketterle]] | ||
* 2005 [[Theodor Hänsch]] | * 2005 [[Theodor Hänsch]] | ||
* 2007 [[Gerhard Ertl]] | * 2007 [[Gerhard Ertl]] | ||
* | * 2014 [[Stefan W. Hell|Stefan Walter Hell]] | ||
* | * 2020 [[Reinhard Genzel]] | ||
Unter den verstorbenen DPG-Mitgliedern befinden sich über 30 Nobelpreisträger, unter anderem [[Albert Einstein]], [[Werner Heisenberg]], [[Erwin Schrödinger]] und [[Niels Bohr]].<ref>[ | Unter den verstorbenen DPG-Mitgliedern befinden sich über 30 Nobelpreisträger, unter anderem [[Albert Einstein]], [[Werner Heisenberg]], [[Erwin Schrödinger]] und [[Niels Bohr]].<ref>[https://www.dpg-physik.de/ueber-uns/profil-und-selbstverstaendnis/archiv-der-dpg/pdf/mitgliederverzeichnis_1845_1945-gesamt.pdf Deutsche Physikalische Gesellschaft, Mitgliederverzeichnis von 1845 bis 1945]</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
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* [http://www.dpg-physik.de/ Deutsche Physikalische Gesellschaft] | * [http://www.dpg-physik.de/ Deutsche Physikalische Gesellschaft] | ||
* [http://www.pbh.de/ Physikzentrum Bad Honnef] | * [http://www.pbh.de/ Physikzentrum Bad Honnef] | ||
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Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG) | |
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Zweck: | wissenschaftliche Fachgesellschaft |
Präsident: | Lutz Schröter[1] |
Gründungsdatum: | 14. Januar 1845[2] |
Mitgliederzahl: | mehr als 55.000 |
Sitz: | Bad Honnef |
Website: | www.dpg-physik.de |
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG) ist die älteste nationale und mit mehr als 55.000 Mitgliedern (Stand: Mai 2020) auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Ihre Tradition reicht bis in das Jahr 1845 zurück. Sie ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein mit Sitz in Bad Honnef. In ihrer Satzung wird festgelegt, dass die DPG ausschließlich und unmittelbar der Physik dient.
Die DPG ist Mitglied der European Physical Society und vertritt Deutschland in der International Union of Pure and Applied Physics.
Der aktuelle Präsident der DPG ist seit dem 1. April 2020 für zwei Jahre Lutz Schröter, der das Amt von Dieter Meschede übernahm. Dieser ist nun turnusgemäß Vize-Präsident der Gesellschaft.[3]
Die Gesellschaft ging aus dem Teilnehmerkreis des von Heinrich Gustav Magnus eingerichteten physikalischen Colloquiums hervor und wurde am 14. Januar 1845 in Berlin als Physikalische Gesellschaft zu Berlin (PGzB) gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem Emil Du Bois-Reymond und Ernst Wilhelm von Brücke. Am 1. Januar 1899 ging aus ihr die Deutsche Physikalische Gesellschaft hervor, die PGzB blieb aber als eigenständiger Verein erhalten und ist einer der Regionalverbände der DPG.[4] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die DPG von den Alliierten aufgelöst und bestand nur noch im Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften fort. 1963 wurde sie neu gegründet.[5] Die PGzB besteht weiter als eigenständiger Verein und Regionalverband der DPG.[6] Gemäß der Präambel zu ihrer Satzung knüpft die DPG ferner an die Tradition der 1919 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Technische Physik e. V. an.[7]
Im Anschluss an die deutsche Wiedervereinigung wurde 1990 die Physikalische Gesellschaft der DDR in die DPG integriert. Sitz der DPG ist Bad Honnef. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle, die seit dem Jahr 2004 vom Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner geleitet wird. Seit 1976 ist die DPG Trägerin des Physikzentrums Bad Honnef, in dem Tagungen in dichter zeitlicher Folge stattfinden. In Berlin-Mitte, im Magnus-Haus, unterhält die DPG eine Zweigstelle. Dort befindet sich auch das historische Archiv der DPG.
Die Gesellschaft arbeitet unabhängig und mischt sich auch zu relevanten Themen in die öffentliche Debatte ein. So vertraten beispielsweise auf einem Forum der 51. Tagung der Gesellschaft am 2. April 1987 Wissenschaftler die Ansicht, dass die von den USA geplante Strategic Defense Initiative (SDI) nicht realisierbar sei. Sie versteht sich als Vertretung der in Deutschland lebenden Physiker gegenüber der Öffentlichkeit und soll den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern und mit ausländischen Kollegen fördern.
Die DPG betreibt selbst keine physikalische Forschung, mit Kongressen fördert sie jedoch den Informationsaustausch über neueste physikalische Erkenntnisse. So treffen sich zu den traditionellen Frühjahrstagungen[8] der DPG, die Jahr für Jahr in verschiedenen Städten Deutschlands stattfinden, rund 10.000 Fachleute aus dem In- und Ausland.[9] Diese Tagungen zählen regelmäßig zu den größten Physikkongressen in Europa. Überdies wurde ein Forum für Frauen in der Physik eingerichtet: die alljährlich stattfindende „Deutsche Physikerinnentagung“.
Die Nachwuchsförderung ist ein weiteres zentrales Anliegen der DPG und so sind ihre Tagungen insbesondere für die junge Generation eine Plattform. Dort können Studierende mit namhaften Wissenschaftlern ins Gespräch kommen. Innerhalb der DPG widmet sich insbesondere der Arbeitskreis „junge DPG“ (jDPG), ein bundesweites Netzwerk für Schüler, Physik-Studierende und Doktoranden, den Interessen des Nachwuchses. Das Angebot der jDPG umfasst sowohl wissenschaftliche Aspekte als auch die Berufsvorbereitung und die Arbeit im hochschulpolitischen Bereich.
Neben der Nachwuchsförderung bietet die DPG ebenso zahlreiche Aktivitäten für Physiker aus dem Umfeld der Industrie & Wirtschaft an. Diese werden vom Arbeitskreis Industrie und Wirtschaft[10] organisiert und durchgeführt. Neben der Tagungsreihe Forschung – Entwicklung – Innovation[11] werden vielerorts regionale Stammtische bzw. Industriegespräche[12] zum Erfahrungsaustausch angeboten.
Die DPG würdigt physikalische Spitzenleistungen mit Auszeichnungen von internationalem Renommee. Die beiden wichtigsten sind die „Max-Planck-Medaille für Theoretische Physik“ und die „Stern-Gerlach-Medaille für Experimentelle Physik“. Manche Auszeichnungen – wie der „Gustav-Hertz-Preis für junge Physikerinnen und Physiker“ – dienen der Nachwuchsförderung, andere – wie der Otto-Hahn-Preis – werden von der DPG in Kooperation mit Organisationen aus dem In- und Ausland verliehen. Insbesondere sind dies der Max-Born-Preis mit dem britischen Institute of Physics, der Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Physikpreis mit der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der Gentner-Kastler-Preis mit der französischen physikalischen Gesellschaft. Mit der Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik[13] ehrt die DPG Persönlichkeiten, die sich besonders darum verdient gemacht haben, naturwissenschaftliche Sachverhalte in der Öffentlichkeit darzustellen. An Mitglieder, die sich in herausragender Weise für die Belange der DPG eingesetzt haben, wird eine Ehrennadel verliehen. Darüber hinaus zeichnet die DPG bundesweit Abiturientinnen und Abiturienten für herausragende Physikleistungen aus. Sie unterstützt Schülerwettbewerbe wie das International Young Physicists’ Tournament (IYPT), fördert innovative Schulprojekte und organisiert Fortbildungen für Lehrkräfte.
Die Mitgliederzeitschrift – das Physik Journal – berichtet über Neuigkeiten aus der Physik und der DPG. Artikel, die älter als drei Jahre sind, stehen dabei als Open Access zur Verfügung. Des Weiteren gibt die DPG, gemeinsam mit dem britischen Institute of Physics, ein elektronisches Fachmagazin heraus: das New Journal of Physics. Alle Artikel dieser Open-Access-Zeitschrift können kostenfrei gelesen und heruntergeladen werden. Die hier publizierten Artikel haben ein strenges Prüfverfahren (Wissenschaftliches Peer-Review) durchlaufen. Unter dem Namen „Verhandlungen“ erscheint das Tagungsprogramm der DPG, das Jahr für Jahr die Zusammenfassungen (Abstracts) von rund 8.000 Fachvorträgen auflistet.
Mit populärwissenschaftlichen Publikationen und öffentlichen Veranstaltungen beteiligt sich die DPG am Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Zu diesen Aktivitäten gehören auch die Highlights der Physik. Dieses jährlich veranstaltete Physik-Festival, das die DPG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung organisiert, zählt Jahr für Jahr rund 30.000 Besucher[14]; damit ist es das größte seiner Art in Deutschland. Das Webportal „Welt der Physik“ wird von der DPG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung betrieben, es richtet sich auch an Nicht-Fachleute.
Früher gab die DPG auch die Zeitschrift für Physik heraus, die heute im European Physical Journal aufgegangen ist, und es gab in den Vorgängerorganisationen der heutigen DPG noch weitere Zeitschriften.[15]
Lebende Mitglieder, die einen Nobelpreis verliehen bekommen haben:
Unter den verstorbenen DPG-Mitgliedern befinden sich über 30 Nobelpreisträger, unter anderem Albert Einstein, Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und Niels Bohr.[18]