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Als '''Vektoroperator''' wird in der [[Quantenmechanik]] ein Operator bezeichnet, der unter Drehungen wie ein Vektor transformiert. Er ist ein Spezialfall eines [[Tensor]]operators | Als '''Vektoroperator''' wird in der [[Quantenmechanik]] ein [[Linearer Operator|Operator]] bezeichnet, der unter Drehungen wie ein [[Vektor]] transformiert. Er ist ein Spezialfall eines [[Tensor]]<nowiki/>operators. | ||
Im Folgenden wird die abstrakte mathematische Definition näher erläutert. Ein Vektoroperator erzeugt Morphismen zwischen | In der Drehimpulsalgebra der Quantenmechanik können [[Erwartungswert]]e von Vektoroperatoren (und allgemein von Tensoroperatoren) mit Hilfe des [[Wigner-Eckart-Theorem]]s auf wenige reduzierte [[Matrixelement (Physik)|Matrixelemente]] zurückgeführt werden. | ||
Im Folgenden wird die abstrakte mathematische Definition näher erläutert. Ein Vektoroperator erzeugt [[Morphismus|Morphismen]] zwischen [[Zustandsvektor]]<nowiki/>räumen und hat ein spezielles Transformationsverhalten unter Drehungen. Der Zustands[[vektorraum]] sei der [[Hilbertraum]] <math>\mathcal H := \mathcal L^2(\mathbb R^3;\mathbb C)</math> und die drehende Gruppe die <math>\operatorname{SO}(3)</math>. | |||
== Formale Definition == | |||
Die [[Drehgruppe]] operiere kanonisch (kovariant) auf <math>\mathbb R^3</math>, auf <math>\mathcal H</math> und auf deren [[Tensorprodukt]]. | |||
Ein ''Vektoroperator'' <math>A</math> ist dann ein Morphismus von [[Darstellung (Lie-Algebra)|Darstellungen]] | |||
:<math>A \colon \mathcal H \to \mathbb R^3 \otimes \mathcal H</math>, | :<math>A \colon \mathcal H \to \mathbb R^3 \otimes \mathcal H</math>, | ||
==Eigenschaften== | d. h. ein Vektorraumhomomorphismus, der mit Drehungen kommutiert. | ||
Ist <math>\{e_i\}</math> die kanonische Basis von <math>\mathbb R^3</math>, so kann man schreiben: | |||
<math>A\colon \psi \mapsto \sum_i e_i \otimes A_i\psi</math>. | == Eigenschaften == | ||
Unterdrückt man sämtliche Struktur so wird daraus: | Ist <math>\{e_i\}</math> die [[kanonische Basis]] von <math>\mathbb R^3</math>, so kann man schreiben: | ||
<math>A\psi=(A_1\psi,A_2\psi,A_3\psi) \in \mathcal H^3</math>. | |||
:<math>A\colon \psi \mapsto \sum_i e_i \otimes A_i\psi</math>. | |||
Unterdrückt man sämtliche Struktur, so wird daraus: | |||
:<math>A\psi = (A_1\psi,A_2\psi,A_3\psi) \in \mathcal H^3</math>. | |||
Konjugiert man <math>A</math> mit einer Drehung (das ist die natürliche Operation von Drehungen auf solchen Morphismen), | Konjugiert man <math>A</math> mit einer Drehung (das ist die natürliche Operation von Drehungen auf solchen Morphismen), | ||
so liefert das in dieser Notation die Identität | so liefert das in dieser Notation die Identität: | ||
:<math>R.A_i = \sum_k A_k R_{ki} = \sum_k R^{-1}_{ik}A_k</math>, welche mancherorts als Definition herangezogen wird. | :<math>R.A_i = \sum_k A_k R_{ki} = \sum_k R^{-1}_{ik}A_k</math>, welche mancherorts als Definition herangezogen wird. | ||
Es ist nämlich | Es ist nämlich | ||
<math>R.A = D(R)\circ A \circ D(R^{-1})\colon \psi \mapsto D(R) \left( \sum_i e_i \otimes A_i \psi \right) \circ D(R^{-1})</math> | <math>R.A = D(R)\circ A \circ D(R^{-1})\colon \psi \mapsto D(R) \left( \sum_i e_i \otimes A_i \psi \right) \circ D(R^{-1})</math> | ||
<math>=\sum_i Re_i \otimes A_i \psi = \sum_{ik} R_{ki}e_i \otimes A_k(\psi) = \sum_i e_i \otimes \left( \sum_k A_k R_{ki} \right)(\psi)</math>. | <math>= \sum_i Re_i \otimes A_i \psi = \sum_{ik} R_{ki}e_i \otimes A_k(\psi) = \sum_i e_i \otimes \left( \sum_k A_k R_{ki} \right)(\psi)</math>. | ||
== Beispiele == | |||
'''[[Drehimpulsoperator]]''' <math>\hat{\mathbf{J}}=(\hat{J}_x,\hat{J}_y,\hat{J}_z)</math> | |||
'''[[Drehimpulsoperator#Spinoperator|Spinoperator]]''' <math>\hat{\mathbf{S}}=(\hat{S}_x,\hat{S}_y,\hat{S}_z)</math> | |||
'''[[Übergangsdipolmoment]]''' <math>\hat{\mathbf{M}}=(\hat{M}_x,\hat{M}_y,\hat{M}_z)</math> | |||
== Verallgemeinerungen == | == Verallgemeinerungen == |
Als Vektoroperator wird in der Quantenmechanik ein Operator bezeichnet, der unter Drehungen wie ein Vektor transformiert. Er ist ein Spezialfall eines Tensoroperators.
In der Drehimpulsalgebra der Quantenmechanik können Erwartungswerte von Vektoroperatoren (und allgemein von Tensoroperatoren) mit Hilfe des Wigner-Eckart-Theorems auf wenige reduzierte Matrixelemente zurückgeführt werden.
Im Folgenden wird die abstrakte mathematische Definition näher erläutert. Ein Vektoroperator erzeugt Morphismen zwischen Zustandsvektorräumen und hat ein spezielles Transformationsverhalten unter Drehungen. Der Zustandsvektorraum sei der Hilbertraum
Die Drehgruppe operiere kanonisch (kovariant) auf
d. h. ein Vektorraumhomomorphismus, der mit Drehungen kommutiert.
Ist
Unterdrückt man sämtliche Struktur, so wird daraus:
Konjugiert man
Es ist nämlich
Ein Tensoroperator der Stufe
wobei hier die Drehgruppe auf
Dies liefert in der impliziten Notation die Gleichung