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Die '''Polyakov-Wirkung''' (engl. ''Polyakov action'') ist die zweidimensionale [[Wirkung (Physik)|Wirkung]] einer [[Konforme Feldtheorie|konformen Feldtheorie]], welche die [[Weltlinie|Weltfläche]] eines [[Boson|bosonischen]] [[Stringtheorie|Strings]] beschreibt. Benannt ist sie nach [[Alexander Markowitsch Poljakow]]. | Die '''Polyakov-Wirkung''' (engl. ''Polyakov action'') ist die zweidimensionale [[Wirkung (Physik)|Wirkung]] einer [[Konforme Feldtheorie|konformen Feldtheorie]], welche die [[Weltlinie|Weltfläche]] eines [[Boson|bosonischen]] [[Stringtheorie|Strings]] beschreibt. Benannt ist sie nach [[Alexander Markowitsch Poljakow]]. | ||
Sie wurde schon 1976 von [[Lars Brink]], [[Paolo Di Vecchia]] und P. S. Howe<ref>Brink, Di Vecchia, Howe: A locally supersymmetric and reparametrization invariant action for the spinning string, Physics Letters B Band 65, 1976, S. | Sie wurde schon 1976 von [[Lars Brink]], [[Paolo Di Vecchia]] und P. S. Howe<ref>Brink, Di Vecchia, Howe: A locally supersymmetric and reparametrization invariant action for the spinning string, Physics Letters B Band 65, 1976, S. 471–474</ref> und unabhängig von [[Stanley Deser]] und [[Bruno Zumino]]<ref>Deser, Zumino, A complete action for the spinning string, Physics Letters B, Band 65, 1976, S. 369</ref> eingeführt. Polyakov benutzte sie 1981 zur Quantisierung der Stringtheorie.<ref>Polyakov, Quantum geometry of the bosonic string, Physics Letters B, Bd. 103, 1981, S. 207</ref> Sie ist äquivalent zur älteren [[Nambu-Goto-Wirkung]]. | ||
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Die Polyakov-Wirkung hat die folgende Form | Die Polyakov-Wirkung hat die folgende Form | ||
:<math>S = {T \over 2}\ | :<math>S = {T \over 2}\int\limits_\Sigma d \sigma d \tau \sqrt{-|\gamma|} \gamma^{ab} g_{\mu \nu} \partial_a X^\mu (\sigma,\tau) \partial_b X^\nu(\sigma,\tau)</math>. | ||
Die Symbole dieser Gleichung haben folgende Bedeutung: | Die Symbole dieser Gleichung haben folgende Bedeutung: | ||
* <math>\Sigma</math> ist die zweidimensionale Weltfläche des Strings. | * <math>\Sigma</math> ist die zweidimensionale Weltfläche des Strings. | ||
* T ist die String-[[Mechanische Spannung|Spannung]], die angibt wie groß die Tendenz des Strings ist zu schwingen, analog zu einem Gummiband, das ebenfalls eine gewisse innere Spannung besitzt. Dieser Parameter ist ein freier Parameter der Theorie und bestimmt z. B. die Masse der angeregten Zustände in einer quantisierten Theorie. Anstelle von T wird häufig auch der sogenannte Regge-Slope-Parameter <math>\alpha'=(2\pi T)^{-1}</math> benutzt, dies hat historische Gründe. | * <math>T</math> ist die String-[[Mechanische Spannung|Spannung]], die angibt wie groß die Tendenz des Strings ist zu schwingen, analog zu einem Gummiband, das ebenfalls eine gewisse innere Spannung besitzt. Dieser Parameter ist ein freier Parameter der Theorie und bestimmt z. B. die Masse der angeregten Zustände in einer quantisierten Theorie. Anstelle von <math>T</math> wird häufig auch der sogenannte Regge-Slope-Parameter <math>\alpha'=(2\pi T)^{-1}</math> benutzt, dies hat historische Gründe. | ||
* <math>\gamma^{ab}</math> ist eine unabhängige [[metrischer Tensor|Metrik]] auf der Weltfläche (die Indizes nehmen die Werte 0 und 1 an), welche allerdings nur als Hilfsgröße eingeführt wird, da sie kein dynamisches Feld darstellt und durch Ausnutzen der [[Bewegungsgesetze|Bewegungsgleichungen]] eliminiert werden kann (dies führt zur [[Nambu-Goto-Wirkung]]). | * <math>\gamma^{ab}</math> ist eine unabhängige [[metrischer Tensor|Metrik]] auf der Weltfläche (die Indizes nehmen die Werte 0 und 1 an), welche allerdings nur als Hilfsgröße eingeführt wird, da sie kein dynamisches Feld darstellt und durch Ausnutzen der [[Bewegungsgesetze|Bewegungsgleichungen]] eliminiert werden kann (dies führt zur [[Nambu-Goto-Wirkung]]). | ||
* <math>|\gamma|</math> ist die [[Determinante (Mathematik)|Determinante]] von <math>\gamma_{ab}</math>. Die [[Signatur (lineare Algebra)|Signatur]] der Metrik ist so gewählt, dass zeitartige Richtungen positives und raumartige Richtungen negatives [[Vorzeichen (Zahl)|Vorzeichen]] haben. Die raumartige Weltflächen-[[Koordinate]] wird mit | * <math>|\gamma|</math> ist die [[Determinante (Mathematik)|Determinante]] von <math>\gamma_{ab}</math>. Die [[Signatur (lineare Algebra)|Signatur]] der Metrik ist so gewählt, dass zeitartige Richtungen positives und raumartige Richtungen negatives [[Vorzeichen (Zahl)|Vorzeichen]] haben. Die raumartige Weltflächen-[[Koordinate]] wird mit <math>\sigma</math> bezeichnet, die zeitartige dagegen mit <math>\tau</math>. | ||
* <math>g_{\mu \nu}</math> ist die Metrik des Target-Raums (die [[Raumzeit]]), wobei die Indizes von 0 bis D-1 laufen, wenn D die Dimension des Target-Raums ist. | * <math>g_{\mu \nu}</math> ist die Metrik des Target-Raums (die [[Raumzeit]]), wobei die Indizes von 0 bis D-1 laufen, wenn D die Dimension des Target-Raums ist. | ||
* Die Target-Raum-Koordinaten sind durch <math>X^\mu</math> gegeben, sie stellen Abbildungen von der zweidimensionalen Weltfläche in das [[Tangentialbündel]] des Target-Raumes dar, also <math>X: \Sigma \to T(M)</math>. | * Die Target-Raum-Koordinaten sind durch <math>X^\mu</math> gegeben, sie stellen Abbildungen von der zweidimensionalen Weltfläche in das [[Tangentialbündel]] des Target-Raumes dar, also <math>X: \Sigma \to T(M)</math>. | ||
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== Äquivalenz zur Nambu-Goto-Wirkung == | == Äquivalenz zur Nambu-Goto-Wirkung == | ||
Um die Äquivalenz der Polyakov-Wirkung zur Nambu-Goto-Wirkung zu zeigen, genügt es die Bewegungsgleichungen für <math>h_{ab}</math> auszunutzen: | Um die Äquivalenz der Polyakov-Wirkung zur Nambu-Goto-Wirkung zu zeigen, genügt es die Bewegungsgleichungen für die ''induzierte Metrik'' auf der Weltfläche <math>h_{ab}=\partial_aX^\mu\partial_bX_\mu</math> auszunutzen: | ||
:<math>{\delta S \over \delta \gamma^{ab}}=0 \quad\to\quad h_{ab}={1\over 2}\gamma_{ab}\gamma^{cd}h_{cd}</math> | :<math>{\delta S \over \delta \gamma^{ab}}=0 \quad\to\quad h_{ab}={1\over 2}\gamma_{ab}\gamma^{cd}h_{cd}</math>. | ||
Dies kann man benutzen, um <math>\gamma</math> aus der Wirkung zu elimieren und man erhält exakt die Nambu-Goto-Wirkung | |||
:<math>S_{NG}=T\ | :<math>S_{NG}=T\int\limits_\Sigma d \sigma d \tau \sqrt{-|h|}</math>. | ||
==Einzelnachweise== | |||
== Einzelnachweise == | |||
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[[Kategorie:Stringtheorie]] | [[Kategorie:Stringtheorie]] |
Die Polyakov-Wirkung (engl. Polyakov action) ist die zweidimensionale Wirkung einer konformen Feldtheorie, welche die Weltfläche eines bosonischen Strings beschreibt. Benannt ist sie nach Alexander Markowitsch Poljakow.
Sie wurde schon 1976 von Lars Brink, Paolo Di Vecchia und P. S. Howe[1] und unabhängig von Stanley Deser und Bruno Zumino[2] eingeführt. Polyakov benutzte sie 1981 zur Quantisierung der Stringtheorie.[3] Sie ist äquivalent zur älteren Nambu-Goto-Wirkung.
Die Polyakov-Wirkung hat die folgende Form
Die Symbole dieser Gleichung haben folgende Bedeutung:
Die Wirkung ist invariant unter den folgenden Symmetrietransformationen:
Die Weyl-Symmetrie ist dabei charakteristisch für eine zweidimensionale Theorie – betrachtet man die Wirkung höherdimensionaler Objekte, so stellt man fest, dass eine Wirkung proportional zu ihrem Weltvolumen zusätzliche Terme enthält, welche die Weyl-Symmetrie brechen.
Um die Äquivalenz der Polyakov-Wirkung zur Nambu-Goto-Wirkung zu zeigen, genügt es die Bewegungsgleichungen für die induzierte Metrik auf der Weltfläche $ h_{ab}=\partial _{a}X^{\mu }\partial _{b}X_{\mu } $ auszunutzen:
Dies kann man benutzen, um $ \gamma $ aus der Wirkung zu elimieren und man erhält exakt die Nambu-Goto-Wirkung