George Green: Unterschied zwischen den Versionen

George Green: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Aka
K (Wertebereich | ☼☼☼)
 
imported>TaxonKatBot
K (Bot: Kategorie:Namensgeber für einen Mondkrater umbenannt in Kategorie:Person als Namensgeber für einen Mondkrater: laut Diskussion)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Mathematiker und Physiker George Green. Zum General siehe [[George S. Greene]]; zu anderen Personen siehe [[Georg Green (Begriffsklärung)]].}}
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Mathematiker und Physiker George Green. Zum General siehe [[George S. Greene]]; zu anderen Personen siehe [[George Green (Begriffsklärung)]].}}
'''George Green''' (* [[14. Juli]] [[1793]] in [[Sneinton]] (gespr. Snenton); † [[31. Mai]] [[1841]] in [[Nottingham]]) war ein [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|britischer]] [[Mathematiker]] und [[Physiker]]. Er war der Mitbegründer der [[Potentialtheorie]] und der Theorie des [[Elektromagnetismus]]. Die [[Greensche Funktion]] sowie die [[Greensche Formeln|Greenschen Formeln]] gehen ebenfalls auf ihn zurück.
'''George Green''' (* [[14. Juli]] [[1793]] in [[Sneinton]] (gespr. Snenton); † [[31. Mai]] [[1841]] in [[Nottingham]]) war ein [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|britischer]] [[Mathematiker]] und [[Physiker]]. Er war der Mitbegründer der [[Potentialtheorie]] und der Theorie des [[Elektromagnetismus]]. Die [[Greensche Funktion]] sowie die [[Greensche Formeln|Greenschen Formeln]] gehen ebenfalls auf ihn zurück.


Greens Vater, ebenfalls George Green, stammte aus Nottingham und war ein wohlhabender Bäcker, Konstrukteur, Erbauer und Besitzer der nach ihm benannten ''Greenschen Windmühle'' ({{lang|en|''Green’s Windmill''}}), damals außerhalb Sneintons auf einem Hügel nach dem neuesten Stand der Technik errichtet. Nach Stilllegung 1860, Verfall, drohendem Abriss ist sie seit 1985 wieder windmahlfähig und heute ein Wissenschaftszentrum und Gedenkstätte ({{lang|en|''Green’s Windmill and Science Centre''}}) für Sneintons berühmten Sohn, dem sie ihren Erhalt verdankt.
== Leben ==
Greens Vater, ebenfalls George Green, stammte aus Nottingham und war ein wohlhabender Bäcker, Konstrukteur, Erbauer und Besitzer der nach ihm benannten ''Greenschen Windmühle'' ({{lang|en|''Green’s Windmill''}}), damals außerhalb Sneintons auf einem Hügel nach dem neuesten Stand der Technik errichtet. Nach Stilllegung 1860, Verfall und drohendem Abriss ist sie seit 1985 wieder windmahlfähig und heute ein Wissenschaftszentrum und Gedenkstätte ({{lang|en|''Green’s Windmill and Science Centre''}}) für Sneintons berühmten Sohn, dem sie ihren Erhalt verdankt.


== Leben ==
[[Datei:GreenEssay.png|mini|Titelseite von George Greens Originalessay heute als Greens Theorem bekannt]]
[[Datei:GreenEssay.png|miniatur|Titelseite von George Greens Originalessay - heute als Greens Theorem bekannt]]
George besuchte die Schule nur zwei Jahre und arbeitete dann in der Mühle seines Vaters von 1802 bis zu dessen Tod 1829. Green führte das Müllerei-Geschäft erfolgreich fort und musste 1831 eine wegen neuer Reformgesetze aufgebrachte Menschenmenge von seiner Mühle mit einem Musketenschuss verjagen. Er war in weitem Umfang [[Autodidakt]] und studierte in der eigenen Mühle die Grundlagen physikalischer Gesetze. Es ist nicht genau bekannt, wie er sich die umfassenden mathematischen Grundlagen erarbeitete, die seine späteren Arbeiten ermöglichten, aber man weiß, dass er die ''Nottinghamer [[Abonnement]]bücherei'' ({{lang|en|''Nottingham Subscription Library''}}) seit 1823 besuchte, die über Exemplare von Werken [[Pierre-Simon Laplace]]s wie ''{{lang|fr|Mécanique céleste}}'' („Himmelsmechanik“) verfügte, die der damals 30-Jährige studiert hatte. Man vermutet, dass John Toplis, Direktor des ''Nottinghamer Privatgymnasiums'' (''Nottingham Highschool'', gegr. 1513) von 1806 bis 1819 und Übersetzer wissenschaftlicher Werke, Einfluss auf George Green hatte. 1828 veröffentlichte Green sein erstes Werk ''Ein Essay über die Anwendung der mathematischen Analyse auf die Theorien von [[Elektrizität]] und [[Magnetismus]]'' ({{lang|en|''An Essay on the Application of Mathematical Analysis to the Theories of Electricity and Magnetism''}}), in dem er die [[Potentialfeld|Potentialfunktion]] und das Konzept der [[Greensche Funktion|Greenschen Funktion]] zur Lösung von [[Partielle Differentialgleichung|partiellen Differentialgleichungen]] einführt und den [[Satz von Green]] beweist. Das Essay wurde ca. 50 Abonnenten der Bücherei zugänglich gemacht, aber nur von wenigen gelesen, vor allem nicht vom nationalen und internationalen Fachpublikum, mit Ausnahme von Sir [[Edward Bromhead]], einem studierten Mathematiker. Dieser brachte ihn in akademische Kreise. Im Alter von 40 Jahren ging Green 1833 an die [[Universität Cambridge]] und graduierte 1837 mit Auszeichnung. Nebenbei arbeitete er in seiner Mühle und machte damit ein kleines Vermögen. Er schrieb Werke über [[Akustik]], [[Optik]] und [[Hydrodynamik]] und hatte an der Universität eine erfolgreiche, aber kurze Karriere. Vier Jahre nach seiner Graduierung starb er in Nottingham an [[Influenza|Grippe]]. Seine Arbeit, die auf dem besten Wege zu internationaler Anerkennung war, geriet mit seinem Tod in Vergessenheit und wurde erst 1846 von [[William Thomson, 1. Baron Kelvin|Lord Kelvin]] wiederentdeckt.
George besuchte die Schule nur zwei Jahre und arbeitete dann in der Mühle seines Vaters von 1802 bis zu dessen Tod 1829. Green führte das Müllerei-Geschäft erfolgreich fort und musste 1831 eine wegen neuer Reformgesetze aufgebrachte Menschenmenge von seiner Mühle mit einem Musketenschuss verjagen. Er war in weitem Umfang [[Autodidakt]] und studierte in der eigenen Mühle die Grundlagen physikalischer Gesetze. Es ist nicht genau bekannt, wie er sich die umfassenden mathematischen Grundlagen erarbeitete, die seine späteren Arbeiten ermöglichten, aber man weiß, dass er die ''Nottinghamer [[Abonnement]]bücherei'' ({{lang|en|''Nottingham Subscription Library''}}) seit 1823 besuchte, die über Exemplare von Werken [[Pierre-Simon Laplace]]s wie {{lang|fr|Mécanique céleste}}(„Himmelsmechanik“) verfügte, die der damals 30-Jährige studiert hatte. Man vermutet, dass John Toplis, Direktor des ''Nottinghamer Privatgymnasiums'' (''Nottingham Highschool'', gegr. 1513) von 1806 bis 1819 und Übersetzer wissenschaftlicher Werke, Einfluss auf George Green hatte. 1828 veröffentlichte Green sein erstes Werk ''Ein Essay über die Anwendung der mathematischen Analyse auf die Theorien von [[Elektrizität]] und [[Magnetismus]]'' ({{lang|en|''An Essay on the Application of Mathematical Analysis to the Theories of Electricity and Magnetism''}}), in dem er die [[Potentialfeld|Potentialfunktion]] und das Konzept der [[Greensche Funktion|Greenschen Funktion]] zur Lösung von [[Partielle Differentialgleichung|partiellen Differentialgleichungen]] einführt und den [[Satz von Green]] beweist. Das Essay wurde ca. 50 Abonnenten der Bücherei zugänglich gemacht, aber nur von wenigen gelesen, vor allem nicht vom nationalen und internationalen Fachpublikum, mit Ausnahme von Sir [[Edward Bromhead]], einem studierten Mathematiker. Dieser brachte ihn in akademische Kreise. Im Alter von 40 Jahren ging Green 1833 an die [[Universität Cambridge]] und graduierte 1837 mit Auszeichnung. Nebenbei arbeitete er in seiner Mühle und machte damit ein kleines Vermögen. Er schrieb Werke über [[Akustik]], [[Optik]] und [[Hydrodynamik]] und hatte an der Universität eine erfolgreiche, aber kurze Karriere. Vier Jahre nach seiner Graduierung starb er in Nottingham an [[Grippe]]. Seine Arbeit, die auf dem besten Wege zu internationaler Anerkennung war, geriet mit seinem Tod in Vergessenheit und wurde erst 1846 von [[William Thomson, 1. Baron Kelvin|Lord Kelvin]] wiederentdeckt.
[[Datei:George Green's Grave - geograph.org.uk - 2160600.jpg|mini|Greens Grab in Nottingham]]
[[Datei:George Green's Grave - geograph.org.uk - 2160600.jpg|miniatur|Greens Grab in Nottingham]]
Als [[Albert Einstein]] sein Grab 1930 besuchte, äußerte er seine Bewunderung für den zu wenig bekannten Wissenschaftler und bemerkte, dass George Green seiner Zeit mehr als zwanzig Jahre voraus gewesen sei.
Als [[Albert Einstein]] sein Grab 1930 besuchte, äußerte er seine Bewunderung für den zu wenig bekannten Wissenschaftler und bemerkte, dass George Green seiner Zeit mehr als zwanzig Jahre voraus gewesen sei.


Green zu Ehren ist in der [[Kontinuumsmechanik]] die [[Hyperelastizität]] auch als Green-Elastizität bekannt. Ebenso wurde ein Dehnungsmaß, der Greensche Verzerrungstensor, nach ihm benannt.
Green zu Ehren ist in der [[Kontinuumsmechanik]] die [[Hyperelastizität]] auch als Green-Elastizität bekannt. Ebenso wurde ein Dehnungsmaß, der Greensche Verzerrungstensor, nach ihm benannt.


Die Pioniere der [[Quantenfeldtheorie]] [[Freeman Dyson]]<ref>Dyson: ''George Green and physics''. Physics World, August 1993.</ref> und [[Julian Schwinger]]<ref>Schwinger: ''The Greening of Quantum field theory. George Green and I''. Vorlesung Nottingham 1993, [http://de.arxiv.org/abs/hep-ph/9310283 Online in arxiv].</ref> würdigten Green als Erfinder der Methode der Greenschen Funktion, die als ''Propagatoren'' eine fundamentale Rolle im Formalismus der Quantenfeldtheorie spielen.
Die Pioniere der [[Quantenfeldtheorie]] [[Freeman Dyson]]<ref>Dyson: ''George Green and physics''. Physics World, August 1993.</ref> und [[Julian Schwinger]]<ref>Schwinger: ''The Greening of Quantum field theory. George Green and I''. Vorlesung Nottingham 1993, {{arXiv|hep-ph/9310283}}.</ref> würdigten Green als Erfinder der Methode der Greenschen Funktion, die als ''Propagatoren'' eine fundamentale Rolle im Formalismus der Quantenfeldtheorie spielen.
 
Auch der Mondkrater [[Green (Mondkrater)|Green]]<ref>{{PlanetaryNames|2243}}</ref> und der Asteroid [[(12016) Green]]<ref>{{IAU MPC|12016}}</ref> sind nach ihm benannt.


== Werke ==
== Werke ==
* ''An Essay On the Application of Mathematical Analysis to the Theories of Electricity and Magnetism.'' Nottingham, 1828. Nachdrucke:
* ''An Essay On the Application of Mathematical Analysis to the Theories of Electricity and Magnetism.'' Nottingham, 1828. Nachdrucke:
** William Thomson (ed.): [http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN243919689_0039 ''An essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism. Introductory notices.''] Journ. f. reine u. angew. Math. 39 (1850), 73–89.  
** William Thomson (ed.): [http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN243919689_0039 ''An essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism. Introductory notices.''] Journ. f. reine u. angew. Math. 39 (1850), S. 73–89.
** William Thomson (ed.): [http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN243919689_0039 ''An essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism. General preliminary results.''] Journ. f. reine u. angew. Math. 44 (1852), 356–74.  
** William Thomson (ed.): [http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN243919689_0039 ''An essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism. General preliminary results.''] Journ. f. reine u. angew. Math. 44 (1852), S. 356–374.
** William Thomson (ed.): [http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002148374 ''An essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism. Application of the preceding results to the theory of electricity.''] Journ. f. reine u. angew. Math. 47 (1854), 161–221.  
** William Thomson (ed.): [http://www.digizeitschriften.de/dms/resolveppn/?PPN=GDZPPN002148374 ''An essay on the application of mathematical analysis to the theories of electricity and magnetism. Application of the preceding results to the theory of electricity.''] Journ. f. reine u. angew. Math. 47 (1854), S. 161–221.
** in N. M. Ferrers (ed.): ''Mathematical papers of the late George Green ...'' London, Macmillan, 1871. [http://name.umdl.umich.edu/AAN8197.0001.001 UMich Scans]. Reprint Chelsea 1970
** in N. M. Ferrers (ed.): ''Mathematical papers of the late George Green '' London, Macmillan, 1871. [http://name.umdl.umich.edu/AAN8197.0001.001 UMich Scans]. Reprint Chelsea 1970
**Eine dreibändige Ausgabe seiner [http://www.historyoftheuniverse.com/george_green/store.htm Schriften] ist vom George Green Memorial Fund veröffentlicht worden.
** Eine dreibändige Ausgabe seiner [http://www.historyoftheuniverse.com/george_green/store.htm Schriften] ist vom George Green Memorial Fund veröffentlicht worden.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Doris Mary Cannell<ref>Mary Cannell (1913–2000) war eine Französischlehrerin und später in der Lehrerausbildung in Nottingham. Sie schrieb ihre Green Biographie nach ihrer Pensionierung. [http://www-history.mcs.st-and.ac.uk/Biographies/Cannell.html Biographie bei Mctutor].</ref> ''George Green. Mathematician and Physicist. 1793–1841. The Background to His Life and Work.'' Athlone Press, London u. a. 1993, ISBN 0-485-11433-X.
* Doris Mary Cannell:<ref>Mary Cannell (1913–2000) war eine Französischlehrerin und später in der Lehrerausbildung in Nottingham. Sie schrieb ihre Green-Biografie nach ihrer Pensionierung. [http://www-history.mcs.st-and.ac.uk/Biographies/Cannell.html Biografie] bei Mctutor.</ref> ''George Green. Mathematician and Physicist. 1793–1841. The Background to His Life and Work.'' Athlone Press, London u.&nbsp;a. 1993, ISBN 0-485-11433-X.
* Doris Mary Cannell, N. J. Lord ''George Green, Mathematician and Physicist 1793–1841.'' In: ''The Mathematical Gazette.'' Bd. 66 = Nr. 478, {{ISSN|0025-5572}}, 1993, S. 26–51.
* Doris Mary Cannell, N. J. Lord: ''George Green, Mathematician and Physicist 1793–1841.'' In: ''The Mathematical Gazette.'' Band 66 = Nr. 478, {{ISSN|0025-5572}}, 1993, S. 26–51.
* Thomas Archibald: ''Connectivity and smoke rings: Green's second identity in its first fifty years.'' In: ''Mathematics Magazine.'' Bd. 62, Nr. 4, 1989, {{ISSN|0025-570X}}, S. 219–232, [http://mathdl.maa.org/mathDL/22/?pa=content&sa=viewDocument&nodeId=1406 Online].
* Thomas Archibald: ''Connectivity and smoke rings: Green’s second identity in its first fifty years.'' In: ''Mathematics Magazine.'' Band 62, Nr. 4, 1989, {{ISSN|0025-570X}}, S. 219–232, [http://mathdl.maa.org/mathDL/22/?pa=content&sa=viewDocument&nodeId=1406 Online].
* [[Ivor Grattan-Guinness]]: ''Why did George Green write his essay of 1828 on Electricity and Magnetism?'' In: ''The American Mathematical Monthly.'' Bd. 102, Nr. 5, 1995, {{ISSN|0002-9890}}, S. 387–396.
* [[Ivor Grattan-Guinness]]: ''Why did George Green write his essay of 1828 on Electricity and Magnetism?'' In: ''The American Mathematical Monthly.'' Band  102, Nr. 5, 1995, {{ISSN|0002-9890}}, S. 387–396.
* Lawrie Challis, Fred Sheard: ''The Green of Green's Functions.'' In: ''Physics Today.'' December 1993, {{ISSN|0031-9228}}, S. 41–46.
* Lawrie Challis, Fred Sheard: ''The Green of Green’s Functions.'' In: ''Physics Today.'' December 1993, {{ISSN|0031-9228}}, S. 41–46.
* [[Karl-Eugen Kurrer]]: ''The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium''. [[Ernst & Sohn]] 2018, S. 888 ff, S. 923 f. und S. 1002 f. (Biografie), ISBN 978-3-433-03229-9


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|11913246X}}
* {{DNB-Portal|11913246X}}
* {{MacTutor Biography|id=Green}}
* {{MacTutor|id=Green}}
* Internetpräsenz der Greenschen Windmühle: [http://www.greensmill.org.uk Green's Windmill and Science Centre]
* Internetpräsenz der Greenschen Windmühle: [http://www.greensmill.org.uk/ Green’s Windmill and Science Centre]
* George Green: ''An Essay on the Application of mathematical Analysis to the theories of Electricity and Magnetism'' {{arxiv|0807.0088}}  
* George Green: ''An Essay on the Application of mathematical Analysis to the theories of Electricity and Magnetism''. {{arXiv|0807.0088}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
{{Normdaten|TYP=p|GND=11913246X|LCCN=n/81/52375|VIAF=27148697}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=11913246X|LCCN=n/81/52375|VIAF=27148697}}


Zeile 43: Zeile 47:
[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Physiker (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Persönlichkeit der Elektrotechnik]]
[[Kategorie:Persönlichkeit der Elektrotechnik]]
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]]
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Mondkrater]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Geboren 1793]]
[[Kategorie:Geboren 1793]]
Zeile 51: Zeile 57:
|NAME=Green, George
|NAME=Green, George
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=britischer [[Mathematiker]] und [[Physiker]]
|KURZBESCHREIBUNG=britischer Mathematiker und Physiker
|GEBURTSDATUM=14. Juli 1793
|GEBURTSDATUM=14. Juli 1793
|GEBURTSORT=[[Sneinton]] (heute zu Nottingham)
|GEBURTSORT=[[Sneinton]] (heute zu Nottingham)

Aktuelle Version vom 15. Oktober 2021, 06:19 Uhr

George Green (* 14. Juli 1793 in Sneinton (gespr. Snenton); † 31. Mai 1841 in Nottingham) war ein britischer Mathematiker und Physiker. Er war der Mitbegründer der Potentialtheorie und der Theorie des Elektromagnetismus. Die Greensche Funktion sowie die Greenschen Formeln gehen ebenfalls auf ihn zurück.

Leben

Greens Vater, ebenfalls George Green, stammte aus Nottingham und war ein wohlhabender Bäcker, Konstrukteur, Erbauer und Besitzer der nach ihm benannten Greenschen Windmühle ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), damals außerhalb Sneintons auf einem Hügel nach dem neuesten Stand der Technik errichtet. Nach Stilllegung 1860, Verfall und drohendem Abriss ist sie seit 1985 wieder windmahlfähig und heute ein Wissenschaftszentrum und Gedenkstätte ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) für Sneintons berühmten Sohn, dem sie ihren Erhalt verdankt.

Titelseite von George Greens Originalessay – heute als Greens Theorem bekannt

George besuchte die Schule nur zwei Jahre und arbeitete dann in der Mühle seines Vaters von 1802 bis zu dessen Tod 1829. Green führte das Müllerei-Geschäft erfolgreich fort und musste 1831 eine wegen neuer Reformgesetze aufgebrachte Menschenmenge von seiner Mühle mit einem Musketenschuss verjagen. Er war in weitem Umfang Autodidakt und studierte in der eigenen Mühle die Grundlagen physikalischer Gesetze. Es ist nicht genau bekannt, wie er sich die umfassenden mathematischen Grundlagen erarbeitete, die seine späteren Arbeiten ermöglichten, aber man weiß, dass er die Nottinghamer Abonnementbücherei ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) seit 1823 besuchte, die über Exemplare von Werken Pierre-Simon Laplaces wie {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) („Himmelsmechanik“) verfügte, die der damals 30-Jährige studiert hatte. Man vermutet, dass John Toplis, Direktor des Nottinghamer Privatgymnasiums (Nottingham Highschool, gegr. 1513) von 1806 bis 1819 und Übersetzer wissenschaftlicher Werke, Einfluss auf George Green hatte. 1828 veröffentlichte Green sein erstes Werk Ein Essay über die Anwendung der mathematischen Analyse auf die Theorien von Elektrizität und Magnetismus ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), in dem er die Potentialfunktion und das Konzept der Greenschen Funktion zur Lösung von partiellen Differentialgleichungen einführt und den Satz von Green beweist. Das Essay wurde ca. 50 Abonnenten der Bücherei zugänglich gemacht, aber nur von wenigen gelesen, vor allem nicht vom nationalen und internationalen Fachpublikum, mit Ausnahme von Sir Edward Bromhead, einem studierten Mathematiker. Dieser brachte ihn in akademische Kreise. Im Alter von 40 Jahren ging Green 1833 an die Universität Cambridge und graduierte 1837 mit Auszeichnung. Nebenbei arbeitete er in seiner Mühle und machte damit ein kleines Vermögen. Er schrieb Werke über Akustik, Optik und Hydrodynamik und hatte an der Universität eine erfolgreiche, aber kurze Karriere. Vier Jahre nach seiner Graduierung starb er in Nottingham an Grippe. Seine Arbeit, die auf dem besten Wege zu internationaler Anerkennung war, geriet mit seinem Tod in Vergessenheit und wurde erst 1846 von Lord Kelvin wiederentdeckt.

Greens Grab in Nottingham

Als Albert Einstein sein Grab 1930 besuchte, äußerte er seine Bewunderung für den zu wenig bekannten Wissenschaftler und bemerkte, dass George Green seiner Zeit mehr als zwanzig Jahre voraus gewesen sei.

Green zu Ehren ist in der Kontinuumsmechanik die Hyperelastizität auch als Green-Elastizität bekannt. Ebenso wurde ein Dehnungsmaß, der Greensche Verzerrungstensor, nach ihm benannt.

Die Pioniere der Quantenfeldtheorie Freeman Dyson[1] und Julian Schwinger[2] würdigten Green als Erfinder der Methode der Greenschen Funktion, die als Propagatoren eine fundamentale Rolle im Formalismus der Quantenfeldtheorie spielen.

Auch der Mondkrater Green[3] und der Asteroid (12016) Green[4] sind nach ihm benannt.

Werke

Literatur

  • Doris Mary Cannell:[5] George Green. Mathematician and Physicist. 1793–1841. The Background to His Life and Work. Athlone Press, London u. a. 1993, ISBN 0-485-11433-X.
  • Doris Mary Cannell, N. J. Lord: George Green, Mathematician and Physicist 1793–1841. In: The Mathematical Gazette. Band 66 = Nr. 478, ISSN 0025-5572, 1993, S. 26–51.
  • Thomas Archibald: Connectivity and smoke rings: Green’s second identity in its first fifty years. In: Mathematics Magazine. Band 62, Nr. 4, 1989, ISSN 0025-570X, S. 219–232, Online.
  • Ivor Grattan-Guinness: Why did George Green write his essay of 1828 on Electricity and Magnetism? In: The American Mathematical Monthly. Band 102, Nr. 5, 1995, ISSN 0002-9890, S. 387–396.
  • Lawrie Challis, Fred Sheard: The Green of Green’s Functions. In: Physics Today. December 1993, ISSN 0031-9228, S. 41–46.
  • Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Ernst & Sohn 2018, S. 888 ff, S. 923 f. und S. 1002 f. (Biografie), ISBN 978-3-433-03229-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dyson: George Green and physics. Physics World, August 1993.
  2. Schwinger: The Greening of Quantum field theory. George Green and I. Vorlesung Nottingham 1993, arxiv:hep-ph/9310283.
  3. George Green im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
  4. George Green beim IAU Minor Planet Center (englisch)
  5. Mary Cannell (1913–2000) war eine Französischlehrerin und später in der Lehrerausbildung in Nottingham. Sie schrieb ihre Green-Biografie nach ihrer Pensionierung. Biografie bei Mctutor.