Walther Nernst (* 25. Juni 1864 in Briesen (Westpreußen); † 18. November 1941 in Zibelle (Oberlausitz); vollständiger Name Walther Hermann Nernst) war ein deutscher Physiker und Chemiker. Für seine Arbeiten in der Thermochemie erhielt Nernst den Nobelpreis für Chemie 1920.
Nach dem Gymnasium in Graudenz studierte Nernst Naturwissenschaften[1] in Zürich, Berlin und Graz. 1883 begann er sein Studium in der Schweiz bei Heinrich Friedrich Weber (Physik), Arnold Meyer (1844–1896) (Mathematik) und Viktor Merz (1839–1904) (Chemie). 1885 wechselte er nach Berlin zu Richard Börnstein (Physik), Georg Hettner (Mathematik) und Hans Heinrich Landolt (Chemie).
Seine physikalischen Interessen konnte er ab 1886 bei Ludwig Boltzmann vertiefen. Zusammen mit dessen Assistenten Albert von Ettingshausen entdeckten beide nach kurzer Zeit den Ettingshausen-Nernst-Effekt, bei der mathematischen Diskussion unterstützte Heinrich Streintz in Graz.[2] Die Benennungen der einzelnen Effekte variieren aber etwa in der Definition des Nernst-Effekts.
Zur weiteren Bearbeitung des Themas bot ihm Ende 1886 Friedrich Kohlrausch eine Promotionsstelle in Würzburg an, denn die Technische Hochschule Graz erhielt erst 1902 das Promotionsrecht. Schon im Mai 1887 promovierte er hier „Über die elektromotorischen Kräfte, welche durch den Magnetismus in von einem Wärmestrome durchflossenen Metallplatten geweckt werden“.[3] Zusammen mit Svante Arrhenius, der sich zu diesem Zeitpunkt in Würzburg aufhielt, kehrte er Mitte 1887 wieder nach Graz zurück. Diesen Zeitpunkt wählte Wilhelm Ostwald für einen Forschungsbesuch in Graz, um sich auch mit seinem Freund Arrhenius wieder zu treffen. Bei dieser Gelegenheit nahm Nernst Ostwalds Angebot für eine Habilitation in Leipzig an.
Seine am 23. Oktober 1889 in Leipzig abgeschlossene Habilitationsarbeit über „Die elektromotorische Wirksamkeit der Jonen“ bestätigte die ursprünglich von Arrhenius aufgestellten und später von Ostwald weiterentwickelten Modellvorstellungen über Ionen.
1890 war er kurzzeitig Privatdozent an der Universität Heidelberg, dann wechselte er an die Universität Göttingen, wo er Assistent und Privatdozent bei Eduard Riecke war und 1891 zum außerplanmäßigen Professor und 1895 zum Ordentlichen Professor ernannt wurde. 1905 wechselte er als Ordentlicher Professor für physikalische Chemie an die Berliner Universität und hatte dort von 1924 bis 1932 den Lehrstuhl für Physikalische Chemie inne. Zugleich war er von 1905 bis zu seinem Tod Ordentliches Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften und in den Jahren 1920/1921 Rektor der Berliner Universität und von 1922 bis 1924 Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.
Seine erste Arbeit bei Wilhelm Ostwald behandelt die Konzentrationsketten verschieden konzentrierter einheitlicher Elektrolytlösungen.[4] Die Ionen der konzentrierten Lösung wandern durch Diffusion in die Lösung mit schwächerer Konzentration. Je nach Wanderungsgeschwindigkeit können Kationen oder Anionen bei der Diffusion vorauseilen. Aufgrund der notwendigen Elektroneutralität in der Lösung müssen jedoch entgegengesetzt geladene Ionen den Ladungsunterschied ausgleichen, so dass die entgegengesetzten Ionen mit den schnell wandernden Ionen mitwandern. An der Phasengrenze entsteht ein Diffusionspotential.
Aufbauend auf den Arbeiten von Svante Arrhenius und Jacobus Henricus van ’t Hoff beschrieb er 1889 in seiner Habilitation die Prozesse in galvanischen Zellen. Ähnlich dem Dampfdruck über einer Flüssigkeit oder dem osmotische Druck zwischen verschieden konzentrierten Lösungen herrscht bei galvanischen Zellen ein elektrischer Lösungsdruck, welcher der Elektrolytkonzentration proportional ist. Beispielsweise setzt bei einem Daniell-Element die unedle Elektrode, ein Zinkstab, positive Zinkionen frei, wodurch sich diese Elektrode negativ auflädt. An der edleren Elektrode, dem Kupferstab, ist der Lösungsdruck sehr klein, insgesamt werden sich daher positive Kupferionen zu Kupfer abscheiden und die Elektrode positiv aufladen. Werden beide Elektroden des Daniell-Elements metallisch verbunden, folgt ein Ladungsausgleich, es fließt also ein Strom. Nernst hat diesen elektrochemischen Prozess durch eine Differentialgleichung beschrieben.[5] Die Lösung der Differentialgleichung ist als Nernst-Gleichung bekannt. Sie gilt nicht nur für galvanische Zellen, sondern für alle Redoxreaktionen in der Chemie, und stellt auch eine Verbindung der Elektrochemie zur Thermodynamik her.
1891 entwickelte Nernst das Nernstsche Verteilungsgesetz.[6] Es klärt Fragen zur Verteilung eines Stoffes zwischen zwei Flüssigkeiten und ist für die Chromatographie und Extraktion von Bedeutung.
Im Jahr 1892 untersuchte Nernst die Potentialspannungen an Phasengrenzflächen, z. B. an der Grenze zwischen Silber und Silberchlorid.[7] Bei der Dissoziation von Salzen und Säuren in verschiedenen Lösungsmitteln erkannte Nernst zusammen mit Paul Walden eine Abhängigkeit von der Dielektrizitätskonstanten des Lösungsmittels.[8]
1893 schrieb er sein Lehrbuch der Theoretischen Chemie, 1895 in Zusammenarbeit mit Arthur Moritz Schoenflies eine Einführung in die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften.
Nernst schlug vor, auf das Auffinden des absoluten Normalpotentials bei der elektromotorischen Kraft zu verzichten und stattdessen alle Potentialwerte auf die mit Wasserstoff umspülte Platinelektrode in 1-normaler Säure zu beziehen.[9] Der Vorschlag fand Zustimmung: Normalpotentiale werden seitdem auf diese Elektrode bezogen.
1907 befasste sich Nernst mit der Berechnung der Diffusionsschicht bei einer Elektrolyse.[10] Die konzentrationsabhängige Schicht direkt vor der Elektrode, deren Schichtdicke von der Diffusion abhängt, trägt seitdem den Namen Nernstsche Diffusionsschicht.
Neben der Elektrochemie forschte Nernst auch in anderen Bereichen der physikalischen Chemie, z. B. hinsichtlich von Reaktionsgeschwindigkeiten, heterogenen Gasgleichgewichten und flüssigen Kristallen[11] Außerdem hat Nernst Licht als ausreichende Energiequelle zur Spaltung des Chlor- und Wasserstoffmoleküls zu Chlorwasserstoff erkannt und einen dafür maßgeblichen Mechanismus abgeleitet.[12] Damit leistete er einen wertvollen Beitrag für die Quantenmechanik von Max Planck.
1905 formulierte er in seiner Vorlesung an der Berliner Universität den 3. Hauptsatz der Thermodynamik (Nernstscher Wärmesatz, Nernst-Theorem). Offiziell stellte er seine Theorie am 23. Dezember 1905 der „Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen“ vor. In der weitergehenden Formulierung von Max Planck ist die Entropie am absoluten Nullpunkt null. Eine Konsequenz hieraus ist die Unerreichbarkeit des absoluten Nullpunktes der Temperatur.
Nernst erfand in Göttingen 1893 ein neues Verfahren zur Messung der Permittivität und 1897 die Nernstlampe. Er untersuchte mit praktischer Bedeutung für Automobile die Prozesse in Verbrennungsmotoren, wobei er als einer der ersten zur Leistungssteigerung die Lachgaseinspritzung anwandte. Beteiligt war er an der Entwicklung des ersten Elektronischen Pianos, dem Bechstein-Siemens-Nernst-Flügel (Neo-Bechstein).
Nernst hinterließ wenig Aufzeichnungen und Korrespondenz privater Art, zumal er die in seinem Besitz befindlichen Unterlagen und Schriftwechsel kurz vor seinem Tod vernichten ließ.[13][14] Daher stehen der Nachwelt anders etwa als bei Otto Hahn zum Nachvollziehen seiner privaten Gedanken und Entscheidungen fast nur Daten aus dritter Hand zur Verfügung.
Im Mai 1914 war Nernst noch in Südamerika auf Vortragsreise. Kaum von dort zurück, brach Anfang August 1914 der Erste Weltkrieg aus. Nernst teilte die Kriegsbegeisterung, die mit weiten Kreisen der Bevölkerung auch die Mehrheit der deutschen Professorenschaft erfasst hatte. Er war damals zwar schon 50 Jahre alt, aber selbst in Berlin einer der wenigen Besitzer eines Automobils. So stellte er sich sogleich dem Kaiserlich Freiwilligen Automobilkorps[15] als Fahrer zur Verfügung. Als Ungedienter versuchte er, in eigener Regie korrektes militärisches Verhalten einzuüben:[16]
„So marschierte er vor seinem Haus auf und ab und lernte unter [der] Überwachung [durch seine Frau], korrekt zu grüßen. Bei seinem Abschied vom Institut […] gab es noch eine kurze Aufregung. Alle Angestellten waren auf der Bunsenstraße herausgekommen, um Nernst zu verabschieden, als dieser plötzlich noch einmal aus dem Auto stieg und nach dem Materialverwalter rief. Er erklärte diesem, daß er eine größere Anzahl von Gummistöpseln mitzunehmen wünsche, damit er die Löcher ausstopfen könne, falls der Feind seinen Benzintank beschieße.“
Nernst nahm dann als „Benzinleutnant“ am Vormarsch der deutschen Truppen auf Paris und im September 1914 am Rückzug bis zur Marne teil. Das war der unscheinbare Beginn eines Lebensabschnitts, den ein Biograf später recht vieldeutig so beschrieb: „Während des Ersten Weltkrieges stellt Nernst seine Arbeitskraft dem Militär zur Verfügung.“[17]
Zum Einstieg Nernsts in die Kriegsforschung gibt es widersprüchliche Angaben:
Nach einer Schilderung war Major Bauer, Artilleriefachmann und Leiter der Sektion II für schwere Artillerie, Minenwerfer, Festungen und Munition der Obersten Heeresleitung, bereits im September 1914 der Möglichkeit nachgegangen, eine bei längerer Kriegsdauer zu befürchtende „Sprengstofflücke“ dadurch zu kompensieren, dass man ohnehin bei der Sprengstoffproduktion anfallende Vorprodukte als chemische Waffen einsetzte. So habe er dem preußischen Kriegsminister und Chef des Großen Generalstabs Erich von Falkenhayn in der zweiten Septemberhälfte 1914 vorgeschlagen, chemische Waffen im Grabenkrieg zu prüfen. Dabei dachte Bauer an Geschosse, die „durch eingeschlossene feste, flüssige oder gasförmige Stoffe den Gegner schädigen oder kampfunfähig machen“ sollten. Das war auf deutscher Seite der Einstieg in den Einsatz chemischer Kampfstoffe. Falkenhayn griff die Anregung sofort auf. Er ließ zunächst Nernst aus seinem Einsatz als Fahrer an der Westfront nach Berlin ins Hauptquartier kommen und fragte ihn nach seiner Meinung. Nernst sagte sofort „mit ungeheurem Eifer“ seine Mitarbeit zu und stellte außerdem den Kontakt zum Chemie-Industriellen Carl Duisberg her, wie Nernst Geheimrat, zudem Chemiker, Miteigentümer und Generaldirektor der damaligen Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co (FFB) in Leverkusen. Zunächst wegen technischer Bedenken zögernd konnte auch er schließlich für die Sache gewonnen werden.[18][19]
Nach einer anderen Darstellung war es Nernst, der nach dem Erlebnis des Scheiterns an der Marne von sich aus in Berlin Kontakt zum Militär aufnahm und fragte, ob er mit seinen Fachkenntnissen der deutschen Armee helfen könne. Dabei sei er auf Interesse gestoßen, woraus sich das Weitere ergeben habe.[20]
Sicher ist, dass General von Falkenhayn kurz nach Ernennung zum preußischen Kriegsminister mit dem von der Westfront zurückgekehrten Nernst über eine „Steigerung der Geschoßwirksamkeit“ sprach und ihn sowie den Artilleriesachverständigen Major Michelis ohne nähere Details damit beauftragte, geeignete chemische Verbindungen und Verfahren zu prüfen. Nernst gewann sogleich seinen langjährigen Bekannten, den promovierten Chemiker und Industriellen Carl Duisberg hinzu.[21]
Innerhalb weniger Tage kamen sie zu konkreten rechtlich-organisatorischen und technischen Ergebnissen: Am 19. Oktober 1914 unterzeichnete Nernst als Vertreter der Wissenschaft die „Dianisidin-Convention“, ein geheimes Abkommen, mitunterzeichnet von einem Vertreter des Kriegsministeriums (Major im Großen Hauptquartier Theodor Michelis) und Vertretern der chemischen Industrie (vor allem Duisberg). Am Tag darauf konnte daher Falkenhayn dem preußischen Kriegsministerium ankündigen, „daß sich das Wirkungspotenzial der Artillerie verbreitern werde“. Nernst wurde 1915 dem Feld-Artillerie-Bataillon I, später der I. Armee als Technischer Offizier zugeteilt und war als solcher wiederholt in das Große Hauptquartier der OHL geladen. Die Oberste Heeresleitung stellte der Gruppe den Schießplatz Wahn für Tests bereit. Später wurden weitere Wissenschaftler, Offiziere und Industrielle hinzugezogen, ab Mitte 1915 erhielt die Gruppe inoffiziell den Namen „Beobachtungs- und Prüfungs-Kommission für Sprengungs- und Schiess-Versuche“.[22]
Fritz Haber gehörte zumindest anfangs zur Kommission, erhielt aber bald umfangreiche eigene Kompetenzen und Mittel.[23] Meist über ihn und über die Institute der KWG, also außerhalb der Kommission, wurden im Laufe des Ersten Weltkriegs fast alle renommierten Physiker, Chemiker und Biologen des Kaiserreichs in die Kriegsforschung einbezogen.[24] Nernst und Haber standen dabei zwar nicht fachlich, aber hinsichtlich staatlicher Anerkennung und damit finanzieller Zuwendungen in Konkurrenz zueinander.[25] Auch wenn Nernst innerhalb der Kommission seiner Fachrichtung entsprechend vorrangig mit der Entwicklung von Geschossen und Geschützen beschäftigt war, so war doch diese Tätigkeit naturgemäß eng verzahnt mit der von Haber, die überwiegend chemischer und organisatorischer Art war. Nernst hatte also die Funktion, die chemischen Kampfstoffe, die Haber hatte entwickeln lassen, physikalisch zur Einwirkung auf die gegnerischen Soldaten zu bringen.
Es sollte sich in den folgenden Jahren zeigen, dass Nernst nicht nur die Geschosse und Geschütze ständig zu „verbessern“ suchte, sondern aus seiner physikalischen Sicht auch vielfach zu chemischen Aspekten Stellung bezog und die Entwicklung und Erprobung bestimmter auch tödlich wirkender Kampfstoffe mit vorantrieb.
Die 1916 gegründete Kaiser-Wilhelm-Stiftung für kriegstechnische Wissenschaft (KWKW) ging zurück auf eine Gemeinschaftsinitiative der chemischen Industrie, des Gründungsmitglieds der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Friedrich Schmidt-Ott und des Leiters des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physikalische Chemie und Elektrochemie Fritz Haber. Ihre Hauptaufgabe, zentrale Instanz zur Steuerung der deutschen Rüstungsforschung zu sein, erfüllte sie nie, immerhin aber trugen in der streng geheimen Einrichtung sechs Fachausschüsse zur Kriegsforschung bei. Nernst war Leiter des Fachausschusses III (Physik), der sich unter anderem mit ballistischen Fragen der neuen Gasgranaten und dem physikalischen Verhalten der freigesetzten Kampfstoffe unter unterschiedlichen Temperaturen befasste. Fritz Haber war Leiter des Fachausschusses II (Chemische Kampfstoffe). 1920 gehörte Nernst einer Kommission an, die der Einrichtung eine neue Satzung und den weniger verfänglichen Namen „Kaiser-Wilhelm-Stiftung für technische Wissenschaft“ (KWTW) gab.[26]
Bereits im Oktober 1914 wurde auf Grund von Versuchen der Kommission auf dem Schießplatz in Wahn bei Köln das „Ni-Geschoss“ entwickelt, das bei der Detonation eine pulverförmige Kombination von Dianisidin-Chlorhydrat und Dianisidinchlorsulfonat (Ni-Mischung) freisetzte, welche Augen und Atemwege reizte und den Tarnnamen „Niespulver“ erhielt. Organisiert durch Carl Duisberg wurden in wenigen Tagen große Stückzahlen dieser Granaten hergestellt und unter der Aufsicht Nernsts schon am 27. Okt. 1914 an der Westfront bei Neuve-Chapelle gegen den Feind erstmals eingesetzt. Es kam aber zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung des Gegners. Ähnlich wirkungslos blieben beim Fronteinsatz im Januar 1915 Granaten, die den flüssigen Augenreizstoff Xylylbromid enthielten und, da sie auf Forschungen des Chemikers Hans Tappen beruhten, „T-Granaten“ genannt wurden, sowie später Geschosse mit anderen Reizstoffen.[19] Das Verschießen von Reizstoff-Granaten wurde auf Betreiben Nernsts bald ergänzt und abgelöst durch das Verschießen großer mit Reizstoffen gefüllter Trommeln oder Kanister. Er entwickelte hierfür geeignete pneumatisch angetriebene Minenwerfer und überzeugte sich beim ersten Fronteinsatz dieser Waffe am 30. Juli und 1. August 1915 von der Wirkung, indem er gefangene Gegner untersuchte.[13]
Es war kurz nach diesem Fronteinsatz, dass Nernst dafür, dass er „die wissenschaftliche Forschung in den Dienst des Krieges gestellt“ hatte, mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Die Berliner Illustrirte Zeitung berichtete:[27]
„Und mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse, das die Brust des Geh. Reg.-Rates Prof. Dr. Nernst, Leiters des chemischen Instituts der Berliner Universität, ziert, sieht die chemische Forschung zugleich eine Ehrung für sich selbst […] Und immer weiter bemüht sich der Geist der deutschen Forscher und Gelehrten, neue, erstaunliche Waffen für unsere siegreichen Heere zu schmieden.“
Der Artikel war ergänzt durch ein Foto von Nernst – mit Brille, aber immerhin in Uniform und zu Pferde, und mit der Unterschrift: „Geheimrat Dr. Nernst [rechts], der berühmte Physiker, der als wissenschaftlicher Beirat im Felde steht.“
Die Haager Landkriegsordnung von 1907 war noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs sowohl von den Mittelmächten als auch von den Staaten der Entente und den USA unterzeichnet worden, ihre Bestimmungen waren daher für diese Staaten bereits verbindlich. Sowohl Deutschland und Österreich-Ungarn, als auch deren Gegner USA, Frankreich, Großbritannien, Italien und Russland setzten während dieses Krieges früher oder später chemische Waffen mit potentiell tödlicher Wirkung ein. Entgegen anderen Darstellungen hatte die Haager Landkriegsordnung in Artikel 23 den Einsatz chemischer Waffen nicht für jeden Fall verboten. Juristische Berater beider Kriegsparteien verwiesen auf mehrere Ausnahmen unter Umständen, deren Bestehen im Kriegsfall ohne Mühe geltend gemacht werden konnte: Art. 23 a) („Gift oder vergiftete Waffen“) untersagte nach ihrer Auslegung lediglich das Vergiften von Gegenständen wie Wasser, Lebensmittel und Boden und das Verschießen vergifteter Pfeile, nicht aber von Geschossen, die Gift freisetzten. Art. 23 e) („unnötige Leiden“) erlaubte chemische Waffen demnach dann, wenn dies für einen militärischen Vorteil „nötig“ war.[19] Reizstoffe fielen ohnehin nicht in diese Kategorie, wurden aber als „Maskenbrecher“ im Rahmen des „Buntschießens“ mit potentiell tödlich wirkenden Kampfstoffen kombiniert.
Bereits kurz vor oder nach der Kriegserklärung hatte es auf deutscher Seite Versuche mit Phosgen gegeben, indem auf dem Schießplatz in Wahn phosgengefüllte Abwurfbomben getestet wurden. Wegen technischer Probleme beließ man es allerdings zunächst dabei. Am 23. Oktober 1914 hatten dann Nernst und Duisberg in ihrem ersten Bericht an das Kriegsministerium den Einsatz von Blausäure als tödlich wirkenden Kampfstoffe diskutiert:[28]
„Es ist uns jedoch auch die Frage vorgelegt worden, wie man es auf Grund unserer jetzt gemachten Erfahrungen anstellen müßte, wenn man eine vollkommene Vergiftung des Gegners auf chemischem Wege durchführen wollte. In diesem Falle käme nur ein Körper in Frage, von dem allgemein bekannt ist, daß schon die geringsten Mengen durch Einatmen auf den menschlichen Organismus vernichtend wirken. Da gibt es nichts, was schneller und durchaus sicher wirkt, wie die Cyanwasserstoffsäure.“
Zunächst setzten Duisberg und Nernst (anders als Haber) weiterhin auf Kampfstoffe, die durch Verschießen an den Feind gebracht werden, wozu Duisberg bei externen Fachleuten um Auflistung „starker Reizstoffe“ bat, welche die Geschoßdetonation überstehen würden und leicht zu erzeugen seien. Er erhielt prompt zahlreiche Vorschläge.[29] Nachdem aber die von Nernst anfangs favorisierten Reizstoffe in Form der „Ni-Geschosse“ ohne und als T-Stoff (Bromxylol) von nur geringer militärische Wirkung geblieben waren, forderte von Falkenhayn am 18. Dezember 1914 bei Emil Fischer „etwas, was die Menschen dauernd kampfunfähig macht“. Fischer berichtete Duisberg, er habe dem Minister erklärt, „wie schwer es sei, Stoffe zu finden, die in der ausserordentlich starken Verdünnung noch eine tödliche Vergiftung herbeiführen.“[30] Nernst und Fischer bemühten sich aber. Sie prüften in Absprache mit Duisberg verschiedene Substanzen, ob sie unter den Bedingungen im Feld tödlich wirken könnten. So führten Fischer[31] und Nernst 1914/1915 unabhängig voneinander Voruntersuchungen mit Blausäure durch. Nernst besorgte sie sich bei Fischer,[32] der berichtete, er sei hinsichtlich der Eignung skeptisch, „ihm zu Gefallen“ habe er aber „wasserfreie Blausaure hergestellt“.[33] Die Untersuchungen mit Blausäure fielen aus technischen Gründen nicht überzeugend aus. Über das Ergebnis bei Nernst berichtete Duisberg: Nur ein „Kaninchen, das in unmittelbare Nähe der krepierenden Granate gesetzt worden war“, habe „stark“ reagiert; „die übrigen 30 Tiere aber, die rund herum in Käfigen lagen, zeigten nicht die geringste Wirkung“ auf die „als das stärkste aller Gifte angesehene chemische Substanz.“[34]
Zur gleichen Zeit setzte Haber nicht auf das Verschießen, sondern auf das Abblasen tödlich wirkender Kampfstoffe. Er schlug Ende 1914 vor, aus Druckflaschen Chlorgas auf die gegnerischen Stellungen abzublasen. Beim ersten derartigen Einsatz am 22. April 1915 in der Zweiten Flandernschlacht gab es auf alliierter Seite mehrere tausend Tote. In Deutschland wurde das als „Tag von Ypern“ gefeiert, selbst Lise Meitner gratulierte „zu dem schönen Erfolg“. Allerdings war das von Haber eingeführte „Gasblasen“ abhängig vom Wind und nur auf Sichtweite einsetzbar. Diesen Nachteil hatte das von Nernst propagierte „Gasschießen“ nicht, mit dem wohl Frankreich im Februar 1916 in Form von Phosgen-Granaten den Anfang machte. Daraufhin wurden auch auf deutscher Seite die Gasdruckflaschen durch von Nernst entwickelte Geschosse ersetzt, auf kurze Distanz in Form von langsam fliegenden Behältern, für größere Abstände als Artillerie-Granaten. Sie enthielten zunächst das flüssige Diphosgen (Per-Stoff). Diese zukünftig mit einem grünen Kreuz markierten Geschosse führten bei ihrem ersten Einsatz am 22./23. Juni 1916 vor Verdun zu hohen Verlusten auf der gegnerischen Seite.[18][19]
Der Radikalisierung der Mittel und dem Erwartungsdruck des deutschen Militärs konnte sich Nernst nicht entziehen. Die Nernst-Duisberg-Kommission nahm nun parallel zur Entwicklung von Reizstoffen die Experimente mit Phosgen wieder auf, zunächst indem dieses dem abgeblasenen Chlorgas in zunehmender Konzentration hinzugefügt wurde. Erstmals geschah dies probeweise Ende Mai sowohl an der Westfront gegen französische Soldaten,[35] als auch an der Ostfront.[36] Von Nernst liegt keine Schilderung seiner Gedanken und Gefühle anlässlich dieses Einsatzes vor. An einen vergleichbaren Einsatz an der russischen Front vom 12. Juni 1915 erinnerte sich Otto Hahn später so:[37] „Ich war damals tief beschämt und innerlich sehr erregt. Erst haben wir die russischen Soldaten mit Gas angegriffen, und als wir dann die armen Kerle liegen und langsam sterben sahen, haben wir ihnen mit unseren Rettungsgeräten das Atmen erleichtern wollen, ohne jedoch den Tod verhindern zu können.“ Sowie die deutschen Soldaten durch Arbeiten von Richard Willstätter mit Schutzmasken versorgt waren, welche vor Chlorgas und Phosgen schützten, war der routinemäßige Einsatz von Phosgen als Beimischung zu Chlorgas ohne Risiko für die deutsche Seite möglich.
Eine weitere von Nernst geförderte Entwicklung war die Freisetzung von Phosgen aus der chemischen Reaktion zweier pulverförmiger Stoffe, die in „T-Hexa-Granaten“ verschossen wurden. Darin wurde Triphosgen mit Pyridin kombiniert. Nernst entwickelte hierfür geeignete Geschosse und Geschütze. Im März 1915 schwärmte Duisberg:[38] „Das wichtigste dabei ist aber dann die feste Hexa-Substanz [Anm.: Triphosgen], die als feines Pulver zerstäubt und, mit Pyridin infiziert, langsam, während sie sich in die Schützengräben hineinsenkt, in Phosgen umgewandelt wird. Dieses Chlorkohlenoxyd ist das gemeinste Zeug, das ich kenne.“ Außerdem brachte die Kommission als „K-Stoff“ Methylchlorformiat, das flüssige Umsetzungsprodukt von Methanol und Phosgen, zum Einsatz. Am 29. Juli 1915 wurden von Nernst entwickelte „C-Minen“, die den K-Stoff enthielten, mit ebenfalls von ihm entwickelten Minenwerfern in seiner Anwesenheit erstmals an der russischen Front eingesetzt. Bauer berichtet darüber im August 1915:[38] „Es war mir besonders eine große Genugtuung zu ersehen, dass selbst Freund Nernst, der anfänglich dem leichter flüchtigen K-Stoff etwas zweifelnd gegenüberstand, jetzt sein Loblied singt, nachdem er sich durch praktische Probe an der Front […] bei den gefangengenommenen Russen von der überlegenen Wirksamkeit überzeugen konnte.“ Auf Grund dieser „durch praktische Probe an der Front“ erworbenen Erkenntnisse erstattete Nernst Anfang August 1915 an das Kriegsministerium ein „Gutachten über die Wirkung der Gasminen, verschossen mit dem mittleren Minenwerfer“. Er fand die Wirkung dieser tödlichen Grünkreuz-Waffe allerdings noch verbesserungsbedürftig. So sorgte er sich, dass sie im Winter nachlassen könnte.[38]
Seit 1917 wurde auf beiden Seiten das von Haber und Georg Bruchmüller entwickelte „Buntschießen“ eingesetzt.[39][40] Dabei wurden nicht tödlich wirkende schleimhautreizende Kampfstoffe vom Typ Blaukreuz oder Weißkreuz gezielt mit potentiell tödlich wirkenden organschädigenden oder erstickenden Kampfstoffen vor allem vom Typ Grünkreuz kombiniert („Buntkreuz“). Die ersteren fungierten als „Maskenbrecher“: Sie durchdrangen die Filter der Gasmasken, die daraufhin ausgelöste Reizung oder Übelkeit zwang den Gegner, die Gasmaske abzunehmen. Damit setzten die Betroffenen sich den potentiell tödlichen anderen Kampfstoffen aus, die ansonsten vom Filter der Gasmasken zurückgehalten worden wären.
Im Oktober 1914, so die lange bemühte Darstellung, hätten sich französische Soldaten gegen deutschen Artilleriebeschuss dadurch geschützt, dass sie sich rechtswidrig in zivilen Gebäuden wie Weinkellern versteckten, um von dort aus beim nachfolgenden deutschen Infanterieangriff in heimtückischer Weise wieder hervorzukommen. Der „Sturmangriff auf die französischen Dörfer“ habe deswegen „unverhältnismaßig große Opfer“ der redlich und offen kämpfenden deutschen Seite gefordert. Deshalb sei Nernst auf Anregung Bauers ins Hauptquartier berufen worden, „um mit ihm über Mittel und Wege zu beraten, wie man durch Anwendung von Brand-, Rauch-, Reiz- oder Stinkgeschossen den gegnerischen Truppen den Aufenthalt während des Sturms in den Häusern der französischen Dörfer wenigstens für kurze Zeit unmöglich machen könne.“ Das Ziel sind also Geschosse gewesen, die „Mobiliar und Holzwerk von Hausern so entflammen sollen, daß diese einige Minuten lang“ brannten; daneben „Rauch-, Reiz- und Stinkgeschosse“, die eine „wenigstens 10 bis 20 Minuten lang andauernde (also während des Sturms) unerträgliche Wirkung auf die Körper- und Sinnesorgane“ ausübten, um „den Menschen den Aufenthalt in den beschossenen Räumen unmöglich zu machen.“[21]
Diesen Angaben widersprechen die damaligen Tatsachen, belegt durch Dokumente, insbesondere damalige Schreiben der maßgeblich beteiligten von Falkenhayn, Duisberg, Bauer, Nernst und Fischer.[21] Schon Mitte September 1914 war der deutsche Vormarsch durch bewohntes Gebiet vor allem an der Westfront zum Erliegen gekommen und abgelöst worden durch einen Stellungskrieg außerhalb jeglicher Ortschaften. Entsprechend belegen die Dokumente, dass die gewünschten chemischen Kampfstoffe in Wirklichkeit von Anfang an dazu dienen sollten, bei unzureichender Sprengstoff-Produktion Explosivgeschosse zu ersetzen und den Gegner auch im schützenden Graben zu erreichen. Zur Aufrechterhaltung dieser Legende wurde auch amtliche Zensur ausgeübt. So schilderte Carl Duisberg, bei der Entwicklung chemischer Kampfstoffe industrieller Partner von Wissenschaftlern wie Nernst und Haber, und Organisator der industriellen Massenproduktion dieser Stoffe, nach dem Krieg in seinen Memoiren zunächst wahrheitsgemäß, dass die Initiative zur Erforschung und Massenproduktion bereits im September 1914, also noch vor dem Übergang zum Stellungskrieg, von Max Bauer, damals Major der Obersten Heeresleitung, ausgegangen war. Duisberg musste diese Fassung jedoch auf Weisung Hindenburgs und des Reichswehrministeriums zurückziehen und ersetzen durch die Behauptung, die deutschen Maßnahmen wären reine Abwehr und Reaktion auf feindliche Gas-Angriffe gewesen.[19]
Hinsichtlich Nernst wurden bis in die jüngere Zeit ähnliche Legenden tradiert. Beispielhaft hierfür ist der Eintrag zu Nernst in der Neuen Deutschen Biographie, in der es noch 1998 lediglich heißt:[41] „Während des 1. Weltkriegs wandte sich N. der Ballistik und Sprengstoffchemie zu.“ Und ähnlich verschleiernd heißt es an anderer Stelle:[42][43] „Nach 1915 war er als wissenschaftlicher Beirat des Minenwerferbataillons I tätig. Er sollte sich um die Verbesserung von Sprengstoffen kümmern.“ Und der Autor fährt fort: „Den Einsatz von tödlichem Giftgas lehnte er ab“ und erweckt so den falschen Eindruck, Nernst habe aus ethischen Gründen tatsächlich nie am Einsatz tödlicher Kampfstoffe gearbeitet. An anderer Stelle heißt es, Nernst habe – moralisch weniger anspruchsvoll – gegen tödliche Kampfstoffe Gründe der Zweckmäßigkeit angeführt:[44] „daß [es] im modernen, wissenschaftlich rational geführten Krieg […] nicht auf die Tötung des Gegners ankommen sollte, sondern es ausreichen mußte, ihn kampfunfähig zu machen“. Weitere Autoren machen geltend, Nernst sei von Haber verdrängt worden und habe deswegen keinen Auftrag gehabt, sich mit tödlichen Chemiewaffen zu befassen:[45][13][19] Nernst „experimentierte mit Gasen von betäubender Wirkung. Aber den Militärs genügte Nernsts 'harmlose Bombe' nicht. Sie entzogen ihm den Forschungsauftrag und betrauten mit der weiteren Entwicklung dieser Waffe Fritz Haber“. Es wird sogar geltend gemacht, Nernst habe nach Erhalt des Eisernen Kreuzes im Sommer 1915 seine Mitarbeit an Entwicklung und Anwendung chemischer Kampfstoffe überhaupt aufgegeben.[13]
Tatsächlich aber hat Nernst ausweislich amtlicher und persönlicher Dokumente spätestens 1915 den Einsatz tödlicher Kampfstoffe, den andere vor allem unter Leitung von Haber entwickelt hatten, durch eigene Forschungen, Einsatzbeobachtungen und Beratungen begünstigt oder gar erst ermöglicht und mehrfach seine Zustimmung zur Anwendung dieser Waffen deutlich gemacht. Er hat in langjähriger enger Zusammenarbeit mit Max Bauer, Carl Duisberg und Fritz Haber die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass tödlich wirkende Kampfstoffe „erfolgreich“ zum Einsatz kommen konnten, indem er hierfür geeignete Geschosse und Geschütze entwickelte. Auch konnte es für Nernst kein Geheimnis sein, dass bei der Praxis des „Buntschießens“ primär nicht tödlich wirkende Kampfstoffe dazu dienten, als „Maskenbrecher“ das Einwirken tödlich wirkender Kampfstoffe zu ermöglichen. Und schließlich hat Nernst auch selbst Geschosse entwickelt, die tödlich wirkende Kampfstoffe wie Chlorgas, Phosgen und Diphosgen enthielten, und er hat sich durch häufige Besuche an der Front von der Wirksamkeit seiner Entwicklungen überzeugt und bei Bedarf dem deutschen Militär „Verbesserungen“ vorgeschlagen. Außerdem hat Nernst lebenslange Freundschaft gepflegt mit Personen wie Carl Duisberg und Max Bauer, die selbst maßgeblich zu Entwicklung und Einsatz tödlich wirkender Chemiewaffen beigetragen und dies zeitlebens verteidigt hatten.
Damit stand Nernst allerdings nicht allein: Ebenso wie er hatten sich damals die Nobelpreisträger Emil Fischer, James Franck, Otto Hahn, Gustav Ludwig Hertz, Max Planck, Johannes Stark und Richard Martin Willstätter über Jahre hinweg für die militärische Forschung und den praktischen Einsatz auch tödlich wirkender chemischer Kampfstoffe eingesetzt. Otto Hahn gehört zu den wenigen dieser renommierten Wissenschaftler, die später eingeräumt haben, dass sie ihre Tätigkeit für den Gaskrieg bereuten. Lediglich von wenigen deutschen Spitzenwissenschaftlern aus Biologie, Chemie und Physik lässt sich belegen, dass sie den Einsatz solcher Waffen von Anfang an ablehnten und hierfür weder unmittelbar noch mittelbar tätig waren, so von Max Born, Hermann Staudinger und Adolf Windaus. Dennoch wurden diese Vorgänge vor allem in den ersten Jahrzehnten nach Ende des Dritten Reichs in vielen Publikationen ausgeblendet, verschleiert oder schönfärberisch dargestellt. Das betraf auch die Darstellung Nernsts in anderen Staaten einschließlich der früheren DDR.[46] Noch 2014 verkürzt eine Veröffentlichung der Humboldt-Universität Nernsts Tätigkeit während des Ersten Weltkriegs auf die überkommene Legende „Während des I. Weltkriegs beschäftigte sich der Wissenschaftler mit Ballistik und Sprengstoffchemie“.[47][48] Die Motive für diese Desinformation sind vielfältig.
Die Mehrheit der Autoren führt die Aufnahme von Nernst in diverse Kriegsverbrecher-Listen auf seinen Einsatz für chemische Kampfstoffe zurück. Die Witwe Fritz Habers dagegen erklärte in der Biografie ihres Mannes, auf Listen der gesuchten Kriegsverbrecher habe auch „Professor Walter Nernst (als Erfinder der Flammenwerfer)“ gestanden.[49] Ein weiterer Autor übernahm später diese Angabe.[50] Richtig ist, dass Flammenwerfer im Ersten Weltkrieg von deutscher Seite zwar nicht erfunden, aber doch in verbesserter Form wieder in das Waffenarsenal eingeführt wurden.[51] Nernst mag Kenntnisse beispielsweise aus seinen Arbeiten an pneumatisch betriebenen Minenwerfern für technische Verbesserungen von Flammenwerfern genutzt haben. Hinsichtlich der organisatorischen Einführung und dem taktischen Einsatz der Geräte dürfte aber Max Bauer die entscheidende Rolle gespielt haben.[52]
Bald nach der Kapitulation des Kaiserreichs am 11. November 1918 machten Listen zur Auslieferung gesuchter Personen bzw. „Listen der Kriegsverbrecher“ von unterschiedlicher Authentizität, Zusammensetzung und Länge die Runde. Nernst gehörte mit Carl Duisberg, Fritz Haber und Walter Rathenau zu denjenigen, die darin meist an vorderster Stelle angeführt waren.[53][54] Die Wiedergabe in solchen Listen (auch denen aus offizieller Quelle) bedeutet nicht, dass gegen Nernst tatsächlich jemals „Anklage als Kriegsverbrecher wegen seiner kriegswichtigen Forschungen“ erhoben worden ist, wie ein Autor angibt.[55]
Art. 228 und 229 des Versailler Vertrags vom 28. Juni 1919 verpflichteten die deutsche Regierung, deutsche Personen, die von Siegerstaaten wegen eines Verstoßes gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges angeklagt waren, an deren Militärgerichte auszuliefern. Nach Art. 230 hatte die deutsche Regierung Urkunden und Auskünfte jeder Art zu liefern, die zur Aufklärung für notwendig gehalten wurden. Treibende Kraft waren dabei weniger die Regierungen der Siegerstaaten. Sie wussten, dass auf ihrer Seite in ähnlichem Umfang Verstöße gegen Kriegs- und Völkerrecht vorgekommen waren. Es waren auch nicht die ausländischen Fachkollegen der beschuldigten Deutschen. Am lautesten forderte vielmehr die Presse dieser Staaten eine Aufklärung, Auslieferung und Verurteilung. Die Siegermächte verließen sich dabei nicht auf Informationen durch die deutsche Seite. Sie stellten Untersuchungs-Kommissionen von Experten zusammen, die nach der Besetzung Chemiewerke inspizierten und einschlägig Verdächtige befragten. Dabei kam allerdings den Befragten zugute, dass sie ihr Gegenüber häufig seit Jahren als Kollegen kannten. So hatte der Chef der britischen Kommission, General Harold Hartley, bei Richard Willstätter in München Chemie studiert, und ein anderes Kommissions-Mitglied hatte bei Haber in Karlsruhe gearbeitet.[54]
Als sich allmählich die Ratifizierung des Versailler Friedensvertrages abzeichnete und damit eine Auslieferung rechtlich möglich wurde, unterstützte Nernst seinen bisherigen Konkurrenten Haber Ende Juli 1919 bei dem (schließlich fallengelassenen) Versuch, die preußische Akademie der Wissenschaften bei Akademien neutraler Staaten dagegen protestieren zu lassen, dass sie beide „zu ihrem größten Erstaunen“ zur Verantwortung vor ein Kriegsgericht gezogen und als „gemeine Verbrecher verfolgt“ werden sollten.[19]
Nach Inkrafttreten des Friedensvertrags am 16. Juli 1919 war für einige Monate unklar, ob die Siegermächte tatsächlich auf Auslieferung von Wissenschaftlern wie Nernst zur Ermittlung wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen bestehen würden. Um seine Familie finanziell abzusichern, verkaufte Nernst sein im Jahr zuvor angeschafftes Rittergut in Dargersdorf bei Templin und setzte sich selbst 1919 ähnlich wie Haber zunächst nach Schweden, dann in die Schweiz ab.[56]
Im besiegten Deutschland machten derweil zahlreiche Veröffentlichungen Stimmung gegen eine juristische Aufarbeitung des „Gaskriegs“, wobei sie Deutschland als Opfer, seinen Kampfstoff-Einsatz als Notwehr und die Sieger als grausame Rächer darstellen: So initiierte 1919 Eduard Meyer einen Aufruf „Für Ehre, Wahrheit und Recht. Erklärung deutscher Hochschullehrer zur Auslieferungsfrage“, in dem es heißt:[26][57] „Was wird von uns verlangt ? Daß wir an tausend deutsche Bürger ihres Bürgerrechts berauben, sie rachsüchtigen Feinden ausliefern sollen zur Hinschlachtung, zur Mißhandlung ohne jede Spur von Recht und Gerechtigkeit.“ Und im selben Jahr veröffentlichten auch Teile der Studentenschaft einen Aufruf „Gegen die Auslieferung der deutschen Wissenschaft an das Ausland“.[26][58] Auf einer Auslieferungs-Liste der Siegermächte geführt worden zu sein, sorgte sogar für Sympathie national gesinnter Kreise: So verharmloste und lobte noch 1924 etwa der Verein Deutscher Chemiker:[59]
„Nernst wurde, nachdem er kurze Zeit als Automobilfahrer tätig war, mit kriegstechnischen Arbeiten betraut. Der Erfolg und die Bedeutung derselben geht wohl am besten daraus hervor, daß sein Name an erster Stelle unter denen stand, deren Auslieferung das feindliche Ausland verlangte.“
Zwar hatte die Reichsregierung Mitte Dezember 1919 ein Gesetz zur Verfolgung von Kriegsverbrechen erlassen. Das war aber nicht Ausdruck eigener Absichten, sondern eine den Siegermächten geschuldete Formalie. Tatsächlich teilten die Siegermächte dem Deutschen Reich wie erhofft Mitte Februar 1920 mit, dass sie die deutsche Zusage, Kriegsvergehen vor dem Reichsgericht zu verfolgen, zum Anlass nähmen, ihre Auslieferungsbegehren zurückzustellen, bis von deutscher Seite Urteile vorliegen würden.[19] Das wirkliche Verhalten der Reichsregierung ließ die betroffenen Wissenschaftler aber erkennen, dass ihre Tätigkeiten für den Gaskrieg von deutscher Seite nie ernsthaft untersucht, sie also vom Reichsgericht nicht verurteilt werden würden, was wiederum eine Auslieferung ans Ausland ausschloss. Damit durften diese Wissenschaftler sicher sein, dass eine realistische Gefahr einer Strafverfolgung wegen Beteiligung an der Kampfstoff-Forschung nicht mehr bestand. So kehrte Nernst ebenso wie Haber Ende 1919 wieder nach Deutschland zurück und nahm seine Tätigkeit in Berlin wieder auf. Beide wurden zwar nach ihrer Rückkehr von einer alliierten Kommission nach den deutschen Aktivitäten bei der Entwicklung und Produktion chemischer Waffen befragt, aber danach nicht weiter behelligt.[54][13]
Die Verleihung des Nobelpreises an Max Planck und Fritz Haber für 1918 im Jahr 1919, an Johannes Stark für 1919 und an Nernst für 1920 im Jahr 1921 löste zwar im Ausland vereinzelt noch kritische Kommentare aus,[60] zeigte aber, dass die alliierten Regierungen und die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft das Thema nicht weiter verfolgen wollten. Während die Liste der Interalliierten Militär-Kontrollkommission im Februar 1920 noch fast 900 zur Auslieferung Gesuchte umfasste, schrumpfte sie im Mai 1920 auf 45 Namen und enthielt nun weder Nernst noch Haber.[61][62][19]
1940 hatte Nernst sich an die Kriegsmarine gewandt und den Auftrag erhalten, den Antrieb der von den deutschen U-Booten verwendeten Torpedos zu verbessern. Er beruhte bisher auf Pressluft; Nernst beabsichtigte, stattdessen die Treibsätze, die er während des Ersten Weltkrieges für Minenwerfer entwickelt hatte, heranzuziehen. Da ihm von der Marine keine geeigneten Informationen zur Verfügung gestellt worden waren, kaufte sich Nernst in Buchhandlungen populäre Seekriegsliteratur zusammen. Die Arbeiten im Kellerraum seines alten physikalisch-chemischen Institutes fanden ihr Ende, als eine Explosion das gusseiserne Versuchsgefäß zerriss.[63]
Nernst gehörte zu den wenigen renommierten Akademikern, die sich immer wieder mit eigenen Beiträgen in das politische Geschehen einbrachten. Während dabei seine politischen Positionen anfangs kaum von denen der überwältigenden Mehrheit seiner Kollegen im Sinne einer Bejahung des obrigkeitsstaatlichen Nationalismus abwichen, emanzipiert er sich ab Mitte des Ersten Weltkriegs zunehmend zu Gunsten demokratischer und vorurteilsfreier Stellungnahmen. Einstein fasste daher die Haltung Nernsts 1942 in einem Nachruf so zusammen: „Nernst war weder ein Nationalist noch ein Militarist. […] Er war vielmehr begabt mit einer sehr weitreichenden Freiheit von Vorurteilen“.[14]
„Wer die Freude hat, Einstein näherzustehen, weiß, daß er von niemanden in der Achtung fremden geistigen Eigentums, in persönlicher Bescheidenheit und Abneigung gegen Reklame übertroffen wird. Es erscheint eine Forderung der Gerechtigkeit, ungesäumt dieser unserer Überzeugung Ausdruck zu geben, um so mehr, als dazu gestern abend keine Gelegenheit geboten wurde.“
Nernst war über seine wissenschaftlichen Leistungen hinaus Förderer einzelner Wissenschaftler und Gründer, Unterstützer und Organisator wissenschaftlicher Einrichtungen und Veranstaltungen. Im Laufe der Zeit zu Wohlstand gekommen, setzte er dabei auch großzügig eigene Mittel ein, übernahm Funktionen oder stellte die nötigen Verbindungen zu Mäzenen sowie Fachleuten aus Industrie und Wirtschaft her.
Als Initiatoren gelten Fritz Haber und Friedrich Schmidt-Ott sowie als Institution die Preußische Akademie der Wissenschaften. Weniger bekannt ist, dass Nernst über Jahre hinweg maßgeblichen Anteil daran hatte, dass es dieser Einrichtung nach der Gründung tatsächlich „gelang, sich sowohl in der Weimarer Republik wie auch in der NS-Zeit neben den beiden damals großen außeruniversitären Forschungsinstitutionen – Akademien der Wissenschaften und Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft – als weitere Säule in der deutschen Forschungslandschaft fest zu etablieren“.[113] Entscheidend hierfür war zum einen das erfolgreiche Einwerben von Finanzmitteln, insbesondere aus Staat, Industrie und Rockefeller Stiftung, aber auch aus Quellen, die weniger stetig flossen. Zum anderen war von Bedeutung, diese Mittel gezielt solchen Personen und Projekten zuzuteilen, von denen wissenschaftliche Erfolge erwartet werden durften. Nernst gehörte neben Fritz Haber, Max von Laue und Max Planck zu denjenigen, die diese Funktion hatten.[76][114][115]
Nernst war der Sohn von Gustav Nernst und Ottilie, der Tochter von Karl August Nerger und Auguste Sperling. Sein Vater war Richter in Graudenz. 1892 heiratete Nernst Emma Lohmeyer, die Tochter des Göttinger Medizinprofessors und Chirurgen Ferdinand Lohmeyer (1826–1911) und der Minna Amalie Auguste Heyne-Hedersleben. Aus der Ehe gingen drei Töchter, Hildegard, Edith und Angela, sowie die zwei Söhne Rudolf und Gustav hervor. Beide Söhne fielen im Ersten Weltkrieg. In Göttingen kaufte Autoliebhaber Nernst 1899 das erste privat betriebene Automobil der Stadt. Andere Leidenschaften Nernsts waren die Jagd und die Karpfenzucht. 1898 verkaufte Nernst das Patent auf die Nernst-Lampe an die AEG. Aus dem Erlös investierte er eine große Summe in den Anbau des Göttinger Instituts. Die AEG und auch Nernst selbst warben weltweit für die Lampe, so auf der Pariser Weltausstellung (1900) und in den USA auf Messen in Buffalo (1901) und St. Louis (1904). Die Lampe verkaufte sich bis zur Marktreife von Edisons Glühbirne recht gut. Anlässlich des Wechsels von Göttingen nach Berlin 1905 mit dem eigenen Auto 1905 umgezogen, kaufte sich Nernst 1907 das erste seiner Güter, das Rittergut Rietz bei Treuenbrietzen. 1918 erwarb er mitsamt Brennerei das Rittergut Dargersdorf bei Templin. Nach dessen Verkauf 1919 erwarb er 1922 das Rittergut Ober-Zibelle bei Muskau, wohin er sich nach der Emeritierung 1933 zurückzog. Dem nationalsozialistischen Regime war klar, dass Nernst keiner der Ihren war. Daraus machte er auch kein Hehl, so löste er einen Skandal aus, als er sich weigerte, in Sitzungen der Berliner Akademie der Wissenschaften zum Singen des Horst-Wessel-Lieds aufzustehen. Nernst verlor seinen Sitz im Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und wurde auch in anderen akademischen Einrichtungen durch die Nationalsozialisten nach Möglichkeit ausgegrenzt. Schließlich gab er die Berliner Villa am Karlsbad auf. Von den in Deutschland verbleibenden Wissenschaftlern hielt ihm insbesondere Max von Laue die Treue und besuchte ihn ebenso wie Tochter Edith öfter in Zibelle. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde es unmöglich, Post auf direktem Weg zwischen Nernst und seiner Tochter Angela in Brasilien und Hilde in London auszutauschen, sein Freund Wilhelm Palmær im neutralen Schweden diente nun als Relaisstation. Ebenfalls 1939 erlitt er einen Schlaganfall, sein Zustand verschlechterte sich zusehends. 1941 ließ Nernst seine persönlichen Aufzeichnungen verbrennen, vermutlich, weil er fürchtete, nach seinem Tod könnten sie in die Hände des Regimes fallen und Dritte kompromittieren. Nernst starb am 18. November 1941 auf dem Rittergut, von seiner Frau ist überliefert, er habe nach einem ersten Bewusstseinsverlust geäußert, er sei bereits im Himmel gewesen. Das sei ganz schön da, aber er habe denen gesagt, dass da noch einiges zu verbessern wäre.[13] Eines seiner letzten Worte sei gewesen: „Ich habe stets nach der Wahrheit gestrebt.“ Nach der Einäscherung in Berlin-Wilmersdorf blieb die Urne bis 1951 in Zibelle und wurde dann in das Familiengrab auf dem Stadtfriedhof Göttingen in unmittelbarer Nachbarschaft weiterer berühmter Naturwissenschaftler wie Max Planck und Max von Laue überführt.
Wenige Tage vor der Kriegserklärung des Deutschen Reichs an die USA veröffentlichte die New York Times einen Nachruf auf Nernst. Darin hieß es anerkennend, dass Nernst mit seiner Originalität, seinem Einfallsreichtum und seinem Mut zu Denken eine Epoche verkörperte, in welcher der deutsche Wissenschaftler noch frei denken und reden durfte. Einstein formulierte differenzierter: Zwar habe Nernst manchmal eine kindische Eitelkeit und Selbstgefälligkeit gezeigt. Aber abgesehen davon habe er einen untrüglichen Sinn für das Wesentliche gehabt, jedes Gespräch mit ihm habe interessante neue Aspekte ergeben. Was ihn aber am meisten von seinen Landsleuten unterschieden habe, sei seine beachtliche Freiheit von Vorurteilen gewesen. Nernst habe Dinge und Menschen nach ihrer Wirkung beurteilt, nicht nach gesellschaftlichen oder sittlichen Idealen. Jemanden, der Nernst von der Persönlichkeit her wirklich vergleichbar war, habe er nie kennengelernt. Die Schüler Nernsts dagegen hielten sich mit Nachrufen lobenden Inhalts zurück. Abgesehen von seiner Verstrickung in den Gaskrieg soll dabei eine Rolle gespielt haben, dass jeder, der durch seine Ausbildung gegangen war, noch Verletzungen davon gehabt habe: Nernst hatte den Spitznamen Kronos, weil er, so wie der griechische Gott seine Söhne, seine Schüler verschlungen habe.[13] Nernsts Witwe erhielt von der Royal Society in London auf dem Weg über die Schweiz ein Beileidsschreiben.
Zur Privatperson und zum wissenschaftlichen Kollegen Nernst hat das Museum der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen eine spöttisch-kritische Schilderung veröffentlicht,[116] die vermutlich aus der Feder von Lotte Warburg stammt.[117] Nernst hatte drei Jahrzehnte zuvor mit ihr das Märchen „Zwischen Raum und Zeit“ verfasst, in dem das Liebespaar aus einem Physiker und einer Königin vom betrogenen König in einer Kugel in den Weltraum geschossen wurde. Da sie mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs sei, bleibe bis auf den heutigen Tag, „nach den Berechnungen des Forschers, die Kugel mit unveränderter Zärtlichkeit erfüllt“.[118]
Bei Nernst promovierten unter anderen Leonid Andrussow, Karl Baedeker, Karl Friedrich Bonhoeffer, Ernst Bürgin, Friedrich Dolezalek, Erich Fischer, Karl Fredenhagen, Fritz Lange, Irving Langmuir, Frederick Lindemann, Margaret Maltby, Kurt Peters, Matthias Pier, Emil Podszus, Hans Schimank und Franz Eugen Simon.
Personendaten | |
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NAME | Nernst, Walther |
ALTERNATIVNAMEN | Nernst, Walther Hermann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Physikochemiker; erhielt den Nobelpreis für Chemie 1920 |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1864 |
GEBURTSORT | Briesen (Westpreußen) |
STERBEDATUM | 18. November 1941 |
STERBEORT | Zibelle, Oberlausitz |